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The Flaming Sideburns – Silver Flames

Label: Svart Records    VÖ: 23 April 2021

Da kommen unweigerlich nostalgische Gefühle auf, denn es ist nicht nur der direkt-in-die-Fresse-Sound und die rohe R’n’R/Punk-Attitüde. The Flaming Sideburns haben nach 20 Jahren wieder im Original-Line-Up eine Scheibe abgeliefert, als Nachfolger ihres mittlerweile legendären Debüts „Hallelujah Rock’n’Rollah“ aus 2001. Dieses Album verschaffte der 1995 gegründeten Band Touren auf der ganzen Welt mit Bands, die sie von Anfang an inspirierten, wie The Sonics oder The Stooges. Es verschaffte ihnen auch Aufmerksamkeit im US-Fernsehen. Jedoch bedeutete es auch das Ende der Originalbesetzung. Kurz nach der Veröffentlichung zog der Gitarrist Arimatti Jutila in die Vereinigten Staaten und die Band war gezwungen, mit verschiedenen Besetzungen weiterzumachen. Nach zwei weiteren Alben, „Sky Pilots“ und „Keys to the Highway“, und hunderten von Shows, befanden sich The Flaming Sideburns 2016 zum ersten Mal in ihrer Karriere inaktiv. Das sollte nicht lange anhalten.

2018 spielten die fünf Originalmitglieder – vier Finnen unter der Leitung des in Argentinien geborenen Sängers Eduardo Martinez – eine Reihe von Shows in Großbritannien, Spanien und in Skandinavien – und sie begannen, neuen Songs zu schreiben. Die Studioarbeit mit Jürgen Hendlmeier, dem langjährigen Produzenten der The Flaming Sideburns, macht das Comeback „Silver Flames“ komplett.

Das Album bietet alles von punkig angehauchten oder klassischen Rocksongs („Lighthouse Keeper“, „Silver Flame“, „Searching Like a Hyena“ ) und poppigen Refrains („Perfect Storm“, „Cast out my Demons“) bis hin zu Psychedelia („Nibiru“, „Reverberation“). Und auch ein Hauch Melancholie darf nicht fehlen, „A Song for Robert“ ist ein herzlicher Tribut an ihren verstorbenen Freund Robert Dahlqvist und „Trance-Noché“ ein Trip ins Lateinamerikanische mit spanischen Lyrics.

Fazit: Ein toller Ersatz für „echte“ Live Shows – Augen zu und du glaubst, The Flaming Sideburns rocken direkt in deinem Wohnzimmer.

Line up

Eduardo Martinez – Vocals
Jukka Suksi – Lead guitar
Arimatti Jutila – Lead guitar
Jay Burnside – Drums
The Punisher – Bass

 

  • 8.5/10
    Bewertung / rating - 8.5/10
8.5/10

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....