Scarabeusdream – Crescendo
Label: Noise Appeal Records VÖ: 2/2019
Spätestens seit den White Stripes – oder auch Magnuson – sollte allgemein bekannt sein, dass auch ein Duo gewaltig Krach machen und vielseitige ansprechende Rocksongs produzieren kann. Aber Piano, Drums und Gesang? Funktioniert das? Wie die Österreicher Bernd Supper und Hannes Moser alias Scarabeusdream auf ihrem dritten Album (produziert von Johannes Cap) zeigen – JA.
Ich kann schon vorweg nehmen, das ist nichts zum „nebenbei laufen lassen“. Da die Musiker offensichtlich bei Gigs nicht so rumspringen können wie andere, liegt die Action voll in der vokalen Performance – macht euch also auf eine Achterbahnfahrt von einschmeichelnden Balladen über Elektro-Pop (Gee!) bis zu Posthardcore-Noise gefasst. Das Duo kombiniert die Atmosphäre von Pink Floyd mit der Exzessivität von The Who, gelegentlich muss man auch an David Bowie oder Prince denken (siehe Video unten). Wenn es ganz extrem und intensiv wird, fallen mir dazu noch die Landsleute Dornenreich ein … Und auch Tom Waits wird Tribut gezollt (Laisser Faire), ehe „Elvis“ einen wahrhaft epischen Schlussstrich zieht.
Keine Ahnung, in welches Genre ich das einordnen oder wie bewerten sollte – die meisten Punkte gibt es auf alle Fälle für Originalität und Kreativität. Die CD geht auf seltsame Weise ins Ohr, oder besser gesagt, hat irgendwie hypnotische Wirkung, aber irgendwie mit nem düsteren Beigeschmack… als wolle dich Kaa einlullen, um dich als nächste Mahlzeit zu genießen … aber bildet euch HIER selbst ein Urteil.
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9/10