Kolumne

Kunst und Politik

Weil ja grad wieder Wahlen anstehen in Deutschland und Österreich, hab ich mich doch entschlossen, mal kurz meine Meinung dazu abzulassen.

Bitte geht wählen!
Verzichtet nicht auf das Recht, das ihr in einem demokratischen System habt.

Und überlegt euch gut, welche der angebotenen Alternativen auch sicherstellt, dass es nach dieser Wahl nach wie vor eine Demokratie incl. freier Meinungsäußerung gibt. Ein Blick in Geschichtsbücher – oder mal kurz über die Grenzen bzw. Übersee – zeigt ja, dass so eine Demokratie auch ganz schnell in Autokratie oder gar Diktatur umschlagen kann, wenn sich nämlich sogenannte gewählte Vertreter eines Systems sich einen Dreck um System und Verfassung scheren, Religion und Staat nicht mehr getrennt halten, die Wissenschaft „abschaffen“, Menschenrechte schnell mal „wegtwittern“ oder ihre Position sofort nutzen, um diese (zugunsten ihrer eigenen / ihrer Familien / engsten Freunden Interessen) zu verändern, um gar keinesfalls wieder abgewählt werden zu können …

Und weil ihr euch nun sicher fragt: Was hat das nun auf einer Website zu suchen, die Künstlern und künstlerischen Ausdrucksformen gewidmet ist? Was hat Kunst mit Politik zu tun?

Gegenfrage: Welche Staatsform, welches System ermöglicht es denn auch Schwermetallern, ihre Meinung über Kirche, Regierung und Staat frei und öffentlich – auf Bühnen oder div. Musikplattformen – zu präsentieren? In welcher Staatsform lässt sich relativ leicht eine Metalband gründen, weil sich genug Gleichgesinnte in einem wohlorganisierten und legalen Netzwerk (Metalkneipe, Jugendzentren etc) finden, die sich dort auch frei und sicher bewegen können (noch dazu Männlein und Weiblein bunt gemischt)? Beziehungsweise ausreichend Veranstalter, Clubs, Festivals etc für diese Art von Musik? Welche Staatsform gestattet es ihren Mitbürgern, sich nach Belieben von oben bis unten zuzutätowieren, Metal-Shirts auf der Straße / in der Schule zu tragen, ohne gleich von Polizei/Klerus/empörten MitbürgerInnen eingesperrt/gelyncht zu werden?

Richtig. Nur in einem demokratisch geführten Rechtsstaat mit Meinungs- und Medienfreiheit kann es auch legal eine Website wie diese hier geben. Die Band Blaakyum beschreibt ja gut, wie wenig lustig das Metallerleben in nicht-so-ganz-freien-demokratischen Staaten sein kann …

Und genau deswegen hat auch jede Form von Kunst automatisch mit Politik zu tun. Weil totalitäres System und Kunst = das Wagen, Ausprobieren, Provozieren, das Ausloten von Grenzen und deren Überschreitung, das Verändern von Sichtweisen/Gesellschaft – das verträgt sich schlicht und ergreifend nicht. Hat die Geschichte hinlänglich bewiesen…

Also noch einmal – bitte geht wählen, und stellt mit euren Stimmen auch sicher, dass die Demokratie, freie geheime Wahlen, Bürger- und Menschenrechte, die Freiheit der Medien, Meinung und künstlerischen Ausdrucksformen etc weiterhin gesichert sind. Kurz:

Fight for your right to party!
– Klaudia –

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....

Schreibe einen Kommentar