Bison – You Are Not The Ocean You Are The Patient
Label: Pelagic Records VÖ: Juli 2017
Nach dem Album Lovelessness (2012, Metal Blade) folgte „nur“ die EP 1000 Needles (2014), nun legen die Kanadier endlich wieder ein vollwertiges Album vor. „You Are Not The Ocean You Are The Patient“ ist auch der erste Longplayer mit Shane Clark, dem ehemaligen Leadgitarristen von 3 Inches Of Blood.
Gitarrist und Sänger James Farwell verriet im Vorfeld, dass die Songs eine Art Geschichte erzählen sollten, jene des ständigen Lebenskampfes, und dass er einige seiner persönlichen Musikeinflüsse – Blues a la Peter Green, Muddy Waters, Howlin’ Wolf sowie Instrumental Rock – verarbeitet hat.
Mit „Until The Earth Is Empty“ liefern Bison gleich einen megastarken Einstieg – fies, bösartig und mit einer Intensität in Sound und Schrei/Growl-Vocals, die sich z. B. mit jener von Primordial vergleichen ließe. Eine Vielfalt an Riffideen und Tempi, und das nur in diesem einen Track. Dann flacht es für mich etwas ab – seltsamerweise weil die Musik derber, härter und aggressiver wird. Die komplexen Rhythmen und Prügelattacken haben leider auf mich dieselbe Wirkung wie Hardcore / Metalcore – geht irgendwie beim einen Ohr rein und sofort wieder raus… ihr könnt euch ja anhand des untenstehenden Videoclips selbst eine Meinung bilden …
Meine Aufmerksamkeit wird erst wieder bei einem eher groovendem Stück wie „Drunkard“ geweckt – Mann wie geil, ebeso der Instrumentaltrack „Kenopsia“. „Tantrum“ ist dann wieder so intensiv und geil wie der Einstieg – vielschichtig, Prog-Einflüsse und eine Horrorfilm-mäßig unheimliche Atmosphäre. Der Rausschmeißer „The Water Becomes Fire“ geht es erstmal ruhig an wie ein nahezu einschmeichelnder melancholischer Ohrwurm, aber dann wuchtige Riffs und Power – für mich der geilste Track des Albums, ein wahres Lehrstück in Sachen Sludge!
Fazit: Auch wenn mein Musikgeschmack da nicht bei allem mitspielt und das Album daher einen etwas durchwachsenen Eindruck hinterlässt, erkenne ich doch Qualität – also auf alle Fälle Bison mal Reinhören ( etwa
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7/10