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Gigant Fest in St. Petersburg

Datum: 8. 3. 2021  Ort: Gigant Halle, St. Petersburg, Russland

Am Weltfrauentag, dem 8. März, wurde in St. Peterburg ein neuer Konzertsaal namens Gigant Halle eröffnet. Zu diesem Anlass beschlossen die Veranstalter, das gleich zum Hauptfest dieses Frühlings zu machen. Das Gigant Fest strahlte auch mit den großen Idolen der russischen Jugend.

Dieser neue Konzertort hat große geräumige Foyers, gutes Licht, eine riesige Halle und 4 Bars. Ein Minuspunkt und Nachteil bei Post-Quarantäne-Konzerten ist die Notwendigkeit, Masken zu tragen und in Sesseln bleiben zu müssen (ja, ja – Rockkonzerte in Sesseln).

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Der Abend wurde von der St. Petersburger Band Chocolate Cake (Шоколадный торт @choco_tort_band) eröffnet. Die Jungs verschwendeten keine Zeit mit der Quarantäne, sondern schafften es, einen Vertrag mit WildEnergy zu bekommen und auch eine groß angelegte Tour durch das ganze Land auf die Beine zu stellen, die schon im April beginnen soll. Es ist erwähnenswert, dass die Band gut mit dem Publikum in Kontakt tritt. Und der Solist der Band testete alle Metallkonstruktionen – im wahrsten Sinne des Wortes – selbst und drehte auf ihnen diverse Pirouetten. Diese Vollgas-Performance der Band gab definitiv die Stimmung für das gesamte Festival vor!

Nach betraten The Father Stracksuit (Папин Олимпос @fatherstracksuit) die Bühne. Der weibliche Teil der Halle wartete schon sehnsüchtig auf sie. Und dann verlief nicht alles nach Plan. David, der Leadsänger der Band, begann das Publikum aufzustacheln, sich doch wie Punks zu benehmen und die Stühle rauszuwerfen. Trotz des Verbots dieser „Show“ durch die Aufseher befolgten einige Mädchen und Jungs diese Anweisungen und Stühle flogen in alle 4 Richtungen. Natürlich kann man die Band verstehen, ein Rockkonzert auf Stühlen ist seltsam, aber die Organisatoren trifft auch keine Schuld, da sie gezwungen sind, die entsprechenden Behördenvorschriften zu befolgen.

Nach dem skandalösen Olympos betrat der junge St. Petersburger Star Grechka (Гречка @grechkalu) die Bühne. Nastyas Reden sind stets voll gelöster positiver Energie und Gelassenheit. Das Publikum sang bei bekannten Hits mit, wurde in die Melodie von neuen Songs vertraut gemacht und blieb auch friedlich in den Stühlen. Grechka präsentierte einige Titel aus dem neuen Album, das am 12. März erschien.

Gegen 21 Uhr war die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt und die Headliner Kis-Kis (Кис-Кис @kiskisnotdead) betraten die Bühne. Die Musik der Band ist Standard-Pop-Rock mit Punkrock-Elementen und Keyboard-Einlagen. Das Genre selbst ist alles andere als neu, man denke an „Poshlaya Molly“ (Пошлая Молли @dropbled) und viele ähnliche Bands. Provokante, unkomplizierte Texte über unerwiderte Liebe, völlig unzensiert, Propaganda für die ewige Jugend und Sorglosigkeit. Die Studioaufnahmen klingen ziemlich gut, die Arrangements sind toll und die Instrumente sind gut aufgenommen und aufeinander abgestimmt. Im Zentrum dieser Band steht die Attraktivität der Mädchen. Die Mädels arbeiten sehr gut mit dem Publikum, sie machen ständig Witze, stellen Fragen und beantworten auch Fragen aus dem Publikum, sie präsentieren aktiv die nächsten Tracks und wärmen die Leute auf der Tanzfläche auf. In der Mitte des Gigs kletterte die Sängerin Sonya über die Zäune und begab sich unter die Leute der Halle, was natürlich eine Menschenmenge um sie herum provozierte, welcher sie jedoch am Ende des Abends nicht mehr viel Beachtung schenkte.

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Text & Fotos: Julia Andreeva

Julia Andreeva

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