Airbourne – Boneshaker
VÖ: 25.10.2019 Spinefarm Records
Gerade erst hat diese Band großteils ausverkaufte Venues in Zentraleuropa gerockt – wer es verpasst hat, kann sich Live-Feeling dank dieses neuen Releases in die Stube holen. Denn Airbourne haben mit „Boneshaker“ ein Experiment gewagt und fanden sich zu den Aufnahmen im legendären RCA Studio A in Nashville, Tennessee (Elvis Presley, Roy Orbison, Willie Nelson…) ganz ohne fertige Songs ein, einzig und allein mit einer handvoll Riffs und dem brennenden Verlangen, das ehrlichste Rock `N Roll-Album ihrer 16-jährigen Karriere aufzunehmen.
Die Vierertruppe Joel und Ryan O` Keeffe, Matthew Harrison und Justin Street arbeiteten mit dem sechsfach Grammy-ausgezeichneten Producer Dave Cobb, auf eine fast atemberaubend simple Weise: Ein Album direkt aus dem Stegreif schreiben und aufnehmen, aus dem Bauch heraus, die ganze Band im gleichen Raum, im gleichen Groove; Joel nutzte für die Vocal-Aufnahmen beispielsweise ein Handmikrofon, was ihm mehr Bewegungsfreiheit erlaubte.
Dem Ergebnis „Boneshaker“ hört man das auch an – direkt, leidenschaftlich, impulsiv und dem Bekunden der Band nach das packendste Album in Airbournes bisheriger Laufbahn. 10 Songs in 30 Minuten, wo dieser rohe, lebendige Live-Kick tatsächlich rüberkommt, in typischer Airbourne-Manier: urwüchsiger schweisstreibend-stampfender Hardrock in bester Rock’n’Roll Attitüde, wo mal Metal-Boogie, mal Country & Western-Einflüsse mitschwingen.
Wer etwa den täglichen Kaffeegenuss etwas einschränken will oder muss, kann sich stattdessen dieses Album reinziehen. Diese Australier liefern einen erfrischenden Kick für den Tag – sogar für einen Montagmorgen. Empfehlenswert!
PS: Keine volle 10, denn ich hätte mir doch etwas mehr als „nur“ 30 Minuten gewünscht…
-
9/10