Subway to Sally – Neon
Label: STS Entertainment Spielzeit: 108 Min VÖ: 10.03.2017
Es ist etwa 10 Jahre her, da haben Subway to Sally eine sehr erfolgreiche Konzertreise gemacht. Bei dieser als „Nackt“ betitelten Tour handelte es sich um ein Unplugged-Konzept, bei dem STS, unterstützt durch ein Cello, ihre Songs in einem rein akustischen Gewand präsentierten. Aufgrund des großen Erfolges spielt die Band 2010 eine weitere Tour mit demselben Konzept, genannt „Nackt II“.
Im letzten Jahr dachte die Band über eine Fortsetzung der „Nackt“-Reihe nach. Statt auf Nummer sicher zu gehen und einfach Nr. 3 folgen zu lassen, beschritten Subway to Sally jedoch einen sehr mutigen Weg: Sie holten sich den größtmöglichen Stilbruch, den man sich denken kann, als Unterstützung auf die Bühne: Elektronische Musik, oder genauer gesagt Dubstep-Künstler Cop Dickie.
Zugegeben, bei dem Gedanken musste ich zunächst schwer schlucken! Aber das Konzept funktioniert erstaunlich gut! Die elektronischen Elemente werden größtenteils nur unterstützend im Hintergrund eingesetzt und fügen sich mit ihren basslastigen Sounds erstaunlich gut in das Klangbild ein. Etwas dominanter wird es beispielsweise bei ‚Henkersbraut‘, ‚Mitgift‘ und ‚Kleid aus Rosen‘, aber auch hier bleibt festzuhalten, dass sich das fertige Produkt immer noch nach Subway to Sally anhört. Für mich stellt „Neon“ eine faustdicke Überraschung dar, auch weil man sich erstmals an die eher metallischen Songs von „Engelskrieger“ herantraut und auch diese super akustisch (oder besser: ekustisch) umsetzt.
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9/10