Findustry 2015 – Helsinki, Bäkkäri, 2.-3.10.2015
mit The Physicists, Iiwanajulma, Khroma, Kilt, Black Light Discipline, Forgotten Sunrise, Egokills, Days of Lost
Findustry gehört bereits zu den Institutionen im Festivalgeschehen in der finnischen Hauptstadt und wusste auch dieses Jahr mit einem leckeren Line-Up aufzuwarten. Aus diversen Gründen kriegte ich von der ersten Band DAYS OF LOST nur akustisch ein, zwei ihrer Nu-Metal/Thrash Songs mit – bei unseren Kollegen Tempelores könnt ihr mehr von diesem Auftritt erfahren…
Nunja, die nächste Band mit ihrem extremen Sound war ohnehin eher mein Fall, zumal man sie nicht so oft zu Gesicht kriegt: KHROMA. Wie immer eine hochenergetische Show und bretterharter Sound – und es hätten ruhig mehr Leute da sein können, um selbige zu geniessen. Die spektakuläre Lichtshow war leider alles andere als freundlich für die fotografierende Zunft, aber naja, dafür musste man diesmal wenigstens nicht befürchten, beim Knipsen von Slamdancern niedergetrampelt zu werden.
BLACK LIGHT DISCIPLINE (siehe Beitragsfoto) erwiesen sich mal wieder als Garanten für Party pur – und obwohl etwas angewachsen, entsprach die Fanzahl noch immer nicht wirklich den Erwartungen. Jedoch machte das wackere Häuflein Krach und Action, als wäre das Haus rappelvoll. Jede Menge Krach und Action auch auf der Bühne, obwohl mindestens 2 Leute in der Band gesundheitlich angeschlagen waren. Was wohl auch nur jenen auffiel, die BLD schon oft live gesehen hatten…
Danach stand mit KILT. eine weitere Band auf der Bühne, die mit ihrem extremen Prog Sound ein Garant für intensives Musikerlebnis sind. Hatte ich von den Jungs jemals einen schlechten Gig gesehen? Kann nur empfehlen, diesen Act mal anzuchecken, wenn es live nicht klappt, dann wenigstens via Konserve. Klar, dass hier das Publikum ebenfalls mit Enthusiasmus wett machte, was an Masse fehlte.
Tag eins sollte sich also ausschliesslich von den Besucherzahlen her als eher enttäuschend erweisen. Da blieb es zu hoffen, dass Tag zwei diesen Mangel wettmachen konnte. EGOKILLS legten mit ihrer ansprechenden Mischung aus Grunge und Stonerrock immerhin schon vor vergleichsweise umfangreicherer und aufmerksamerer Schar los.
Weniger Besucher als erwartet blieb aber dennoch das Motto des Abends. Schade für THE PHYSICISTS, die Findustry-Organisatoren, die hier die Veröffentlichung ihres neues My Love is dead Albums feierten. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch, die Band hatte sich interaktive Showeinlagen einfallen lassen – riesige Ballons, die im Raum die Runde machten, und dann wurde plötzlich ein Fotograf als Gitarrist auf die Bühne geholt… (Wir Knipser mussten uns allerdings nicht sorgen, spontan rekrutiert zu werden, es handelte sich um Iiwanajulmas Timo Hänninen)Klar, dass die Fans bei so ner durchgeknallten Show etwas mehr Sicherheitsabstand als sonst hielten. Die “musikalische Version der Mythbusters” kam jedoch ohne gröbere Explosionen aus – nunja, sieht man von den platzenden Ballons ab…
Die Gäste aus Estland FORGOTTEN SUNRISE waren für Crib45 eingesprungen, die wegen Erkrankung des Frontmanns absagen mussten. Das Gothic Feeling bei Schwarzlicht, sonore Stimme, Industrial Sound lockte auch einige Fans auf die Tanzfläche und hätte ja auch gut ins Programm gepasst. Nur war es durch diverse Verzögerungen schon spät geworden, die meisten waren nur wegen dem Headliner da und wurden daher ungeduldig…
Als endlich IIWANAJULMA die Bühne enterten, war die Stimmung trotz der Verspätung sofort im Hoch. Und wieder eine Band, die als Garant für hochkarätige Unterhaltung dient. Wieder mal ein intensives und makelloses Erlebnis, obwohl Gitarren-“ersatzgeschwächt” (Kilts Esa Pajunen), und Fronter Wille hatte nen ungeplanten Krankenhaus-Kurzaufenthalt hinter sich … ein Findustry-Event mit diversen Hürden und Hindernissen also.
Dennoch: Super Gig, Super Event, danke, jederzeit gerne wieder – selber schuld, wer es verpasst hat.
photos: K.Weber
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photos: Klaudia Weber