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The Halo Effect, Pain & Bloodred Hourglass in der Batschkapp

Gleich zu Beginn des neuen Jahres – am 29.1.2025 – bekamen die Fans mit diesem grandiosen Package an Bands eine absolute Vollbedienung serviert: The Halo Effect mit Ausnahmesänger Mikael Stanne, dem wohl freundlichsten Death Metal Shouter aller Zeiten, und Pain, die mit Peter Tägtgren eine absolute Ikone der Szene in ihren Reihen haben und hier in Frankfurt bereits vor einem Jahr gastierten. Mit im Gepäck waren die Finnen Bloodred Hourglass, die auf dieser Tour bisher durch ihre famosen Auftritte auf sich aufmerksam gemacht hatten. Also wieder mal eine rein skandinavische Mischung an Bands, die bereits im Vorfeld für einen großen Absatz an Tickets sorgte. Folgerichtig standen schon lange vor Beginn des Konzertes viele Fans vor den Toren der Batschkapp, um sich noch die restlich verbliebenen Karten für die Veranstaltung zu sichern.

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Als Bloodred Hourglass den Abend eröffneten, war die Batschkapp schon sehr gut gefüllt und die sympathischen Finnen sorgten von Beginn an für eine ausgelassene Stimmung im Publikum. Sänger Jarkko brachte die Fans schon nach kurzer Zeit auf seine Seite und war in stetigem Kontakt mit den Fans. Auch der Rest der Band agierte sehr spiel- und bewegungsfreudig. So boten Bloodred Hourglass eine überzeugende Performance, ihr melodiöser und technisch überaus erhabener Death Metal fand beim Frankfurter Publikum sehr großen Zuspruch und wurde verdientermaßen mit viel Applaus bedacht. Vor allem das geniale „Waves Of Black“ sorgte für mächtig Bewegung im Publikum und hier brachten die Finnen neben klar auszumachenden In Flames Einflüssen genug Eigenständigkeit herüber, so dass sich ihre ureigene Handschrift eindeutig abzeichnete. Es ist lange her, dass mich ein Opener so überzeugt hat, wie Bloodred Hourglass es heute taten – Hats off !! Mahtavaa !! (Mehr über die Band in unserem Interview)

Bloodred Hourglass FFM (1)

Setlist Bloodred Hourglass:
The Sun Still In Me
In Lieu of Flowers
Leaves
The End We Start From
Waves of Black
Drag Me the Rain
Nightmares Are Dreams Too
Veritas
Where the Sinners Crawl

Während die Bühne für Peter Tägtgren und seine Mannen von PAIN hergerichtet wurde, lichteten sich die Reihen kurz – doch das währte nicht lange, denn die Batschkapp war mittlerweile gut gefüllt. Die Schweden eröffneten ihren Set mit „It´s Only Them“ vom 2002 erschienenen Klassiker Album „Nothing Remains The Same“ und brachten das Frankfurter Publikum schon mit den ersten gespielten Tönen auf ihre Seite. Mit einem kristallklaren Sound versehen, präsentierten sich Pain in gewohnter Manier und mit ständigem Kontakt zu ihren Fans, welche die Band mit zunehmender Spieldauer immer intensiver unterstützten.

Die Setlist von Pain wurde wirklich hervorragend gestaltet: Man konzentrierte sich im Wesentlichen auf die Songs von neuen Album „I Am“, hatte aber auch ansonsten eine bunt gemischte Auswahl getroffen, so dass die Fans hier voll auf ihre Kosten kamen. Kein Gig von Pain ohne „The Same Old Song“ !! Das kann man wirklich in die Kategorie „Tradition“ einstufen und so war es auch in der Batschkapp am heutigen Abend: Die Fans feierten die Band nach allen Regeln der Kunst ab und sangen den Song lauthals mit. Peter Tägtgren und seine Jungs wirkten sichtlich gerührt von der wahnsinnigen Unterstützung des Publikums und bedankten sich tausendfach für den lautstarken Support.

Pain FFM (5)

Bei „Party In My Head“ erreichte die bereits ausgelassene Stimmung ihren Höhepunkt und es war einfach wundervoll Zeuge dieses genialen Konzertes zu sein. Mit „Shut Your Mouth“ gab es ein weiteres Highlight aus dem bisherigen Schaffen der Schweden zum Abschluss ihres Sets und unter dem grenzenlosen Applaus der Fans verabschiedeten sich Pain vom Frankfurter Publikum. Oberhammer !!!

Setlist Pain:
It’s Only Them
Don’t Wake the Dead
Call Me
Zombie
Suicide Machine
I’m Going In
Go With the Flow
Same Old Song
The Great Pretender
Party in My Head
Have a Drink on Me
Let Me Out
Shut Your Mouth

Eigentlich war mit diesem umwerfenden Auftritt die Obergrenze der Genialität bereits erreicht und es lag eine große Aufgabe vor Mikael Stanne und seinen Jungs, dies noch zu toppen. Und der großen Erwartungshaltung des Publikums wurden The Halo Effect mehr als gerecht: Gleich zu Beginn präsentierten die Schweden dem Frankfurter Publikum den Titelsong des neuen Albums „March Of The Unheared“ und sorgten für viel Bewegung in der sehr gut gefüllten Location. Das war einfach allererste Sahne, was The Halo Effect boten und mit Fortdauer des Gigs schwappte der Funke zwischen Band und Publikum immer mehr über. Die Schweden erhielten für ihre nahezu perfekte und schweißtreibende Performance, wie man sie noch bestens aus alten (!!) In Flames Tagen kennt, riesigen Beifall.

The Halo Effect FFM  (42)

Die Temperaturen in der Batschkapp stiegen und die Emotionen der Fans wurden ebenso durch den hohen spielerischen Level von The Halo Effect ganz oben gehalten. Mikael Stanne zeigte sich gewohnt souverän und nutzte die gesamte Bühne aus, um mit den Fans zu feiern. Seine erstklassigen Vocals rundeten die Songs eindrucksvoll ab und speziell bei dem genialen „Cruel Perception“ wurde deutlich, dass die Schweden weitaus mehr als nur begnadete Musiker sind. Die endlos wirkenden Beifallsbekundungen verdeutlichten dies. Mit „What We Become“ beendete man den eigentlichen Set, doch The Halo Effect trafen den Nerv des Publikums aufs Neue, indem sie den ersten Zugaben-Teil mit Songs vom Debütalbum füllten, was von den Fans dankbar aufgenommen und gefeiert wurde, um sich dann abschließend mit dem allseits bekannten und geliebten „Shadowminds“ gebührend vom Frankfurter Publikum zu verabschieden.

Setlist The Halo Effect:

March of the Unheard
Feel What I Believe
In Broken Trust
The Needless End
Detonate
Conditional
Cruel Perception
A Truth Worth Lying For
Become Surrender
What We Become

Encore:
Gateways
Last of Our Kind
Days of the Lost
Encore 2:
Shadowminds

Fazit: Ein sehr schöner Abend in der Frankfurter Batschkapp, bei dem die Fans voll auf ihre Kosten kamen und alle 3 Bands eine hervorragende Performance boten. Das war wirklich ganz großes Kino und es bleibt zu hoffen, dass die Fans schon bald wieder in einen solchen Hörgenuss kommen werden. Ein großes Lob gebührt der Security in der Batschkapp, die den Abend perfekt organisiert hatte und auch bei vollem Haus stets den Überblick behielt !!

Text und Fotos:  Hanzi Herrmann

Hanzi Herrmann

hanzi@stalker-magazine.rocks ---- Festival- und Konzertberichte, Konzertfotos, Interviews