Aquaman and the Lost Kingdom

20.12.2023  PG-12   2 h 4 min

SPOILERFREI!
Wegen der Kontroverse um Amber Heard als Mera in den Schlagzeilen, endlose Verspätungen der Veröffentlichung, Neuschnitt – das ließ das Schlimmste befürchten. Jedoch kann ich Fans des ersten Aquaman-Films versichern: Völlig grundlos.

Erstens, die Fortsetzung der Story um den DC Superhelden Jason Momoa – äh, Aquaman hält die Qualität des ersten Kinoabenteuers Aquaman (2018). Ein bildgewaltiges Vergnügen vom Anfang bis zum Ende, mir wurde keine Sekunde langweilig.
Zweitens, die Story hat absolute Relevanz, leider, in der Realität, was trotz des Fantasy-Brimboriums schmerzhaft rüberkommt (für mich zumindest). Kurz dazu: Ein mysteriöser Schwarzen Dreizack macht Black Manta zu einem mächtigen Gegner für Aquaman – schließlich hat er blutige Rache für den Tod seines Vaters geschworen, auch wenn er damit den gesamten Globus gefährdet. Aquaman, nun selbst frisch gebackener Vater, sucht Unterstützung in der Familie, unter anderem bei seinem Bruder Orm. Doch erstmal müssen die beiden ihre Differenzen beilegen.

Drittens, wüsste man es nicht durch all die Medienberichte im Vorfeld, fiele niemals auf, dass Meras Rolle im Prinzip auf das Wesentlichste reduziert wurde, angeblich auf grade mal so viel, um keine Löcher im Plot zu hinterlassen. Für mich passte es genau so und nicht anders.

Und klar, die Seele und die treibende Kraft des Films ist Jason Momoa – die Naturgewalt seiner Persönlichkeit, das große, weiche Herz unter all den Muskeln und das neckische Zwinkern (wie ja auch in echt), alleine das macht „Aquaman and the Lost Kingdom“ ein absolut kurzweiliges Vergnügen. Als wäre er im echten Leben heimlich der König von Atlantis… Seine Interaktion mit den Co-Stars – allen voran Patrick Wilson (King Orm / Ocean Master) – stemmt das Ganze auch locker über den Level einer 08/15 Comics-Verfilmung. Mir gingen jedenfalls die zentralen Themen nahe, leider ebenfalls traurige Realität: blinde Rachsucht, die alles und jeden rundum gnadenlos zerstört, Bruderkrieg – hoffentlich hat der dargestellte „Weg zur Versöhnung trotz aller Hindernisse“ ebenfalls bald Parallelen in der Realität.

Mein einziger Kritikpunkt – die CGI Verantwortlichen beziehungsweise die Designer haben entweder zu viel oder zu wenig Lord Of The Rings Trilogie geguckt. Keine Ahnung, ob es eventuell an historischen Comics-Vorlagen liegt, aber sorry, da hätten sich die Leutchen was anderes einfallen lassen können. Trotzdem reicht das meiner Meinung nach längst nicht aus, um diesen Film zur Gänze à la „Star Wars Fandom“ (ihr wisst schon, diese Leute, denen man absolut nichts recht machen kann) in die Pfanne zu hauen – ich ziehe nur nen halben Punkt deswegen ab.

Also hingehen, anschauen, Spaß haben. Ist ja auch angeblich der letzte (15.) Film aus dem DC Extended Universe …

Regisseur: James Wan
Script:  David Leslie Johnson-McGoldrick, James Wan, David Leslie Johnson-McGoldrick, Jason Momoa, Thomas Pa’a Sibbett
Aquaman-Schöpfer: Mort Weisinger, Paul Norris

Darsteller
Jason Momoa …   Arthur Curry / Aquaman
Patrick Wilson    …   King Orm / Ocean Master
Yahya Abdul-Mateen II   …   David Kane / Black Manta
Dolph Lundgren …      King Nereus
Temuera Morrison  …   Tom Curry
Nicole Kidman     …   Atlanna
Jani Zhao   …   Stingray
Amber Heard …   Mera
etc