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In The Woods, Saturnus & The Foreshadowing @ Willem Twee

28.10.23 Den Bosch, Willem Twee, Holland

Mit den Norwegern In The Woods, den Dänen Saturnus und The Foreshadowing aus Italien war die Doom Metal Vollbedienung auf Tour durch Europa. Drei solch renommierte Bands darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Diese Meinung teilten wohl viele andere Metalfans ebenfalls, dementsprechend gut füllte sich das „Willem Twee“ in Den Bosch, als The Foreshadowing aus Rom ihr Set mit „Havoc“ eröffneten. Versehen mit einem glasklaren und überaus druckvollen Sound animierten die Italiener das Publikum zum Mitmachen und hatten die Fans sofort auf ihrer Seite. Man konzentrierte sich überwiegend auf das Material vom grandiosen Album „Second World“ (2012). Sänger Marco setze seine tiefen und durchdringenden Vocals gekonnt ein und rundete das druckvolle und melodiöse Klangbild von The Foreshadowing ab. Die Italiener überzeugten auf ganzer Linie und da fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, das die Bassspuren vom Band kamen. Mit „Departure“ und „The Dawning“ präsentierten The Foreshadowing auch Material älterer Alben und ernteten nach knapp einer Stunde Spielzeit verdientermaßen viel Zuspruch vom niederländischen Publikum für diese überzeugende Performance !!!

Setlist The Foreshadowing
Intro
Havoc
Memento
The Forsaken Son
Hope. She´s In The Water
Second World
Departure
The Dawning

The Foreshadowing (37)

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Die Bühne wurde nun für die Norweger In The Woods hergerichtet, die am heutigen Abend die Headliner-Position mit Saturnus getauscht hatten. Nach dem gelungenen Auftritt von The Foreshadowing waren die Fans richtig in Stimmung gekommen und In The Woods konnten diesen Level von Beginn an halten. Sie eröffneten mit „Heart Of The Ages“ ihr Set in beeindruckender Manier. Bernt Fjellestad ist ein ausnahmslos guter Sänger, der auch die älteren Kompositionen der Band originalgetreu wiedergab und um ständigen Kontakt zum Publikum bemüht war. Überhaupt merkte man den Norwegern an, dass sie mit Spaß bei der Sache waren und mit fast spielerischer Leichtigkeit ihre Songs präsentierten. Das Publikum dankte es der Band mit viel Applaus.

Neben dem Material vom aktuellen Longplayer „Diversum“ konzentrierte man sich vornehmlich auf ältere Scheiben wie „Omnio“, Heart Of The Ages“ oder „Cease The Day“. Die Setlist war also gespickt mit Songmaterial aus nahezu der gesamten Bandhistorie. In The Woods bekennen sich klar zu ihren musikalischen Wurzeln und die Variation zwischen „Diversum“ und den alten Releases steht der Band sehr gut zu Gesicht. Man darf sehr gespannt sein, was die Zukunft bringt. Heute jedenfalls waren In The Woods sehr stark und erhielten für die Black Metal beeinflusste Abschlussnummer “….in the Woods“ nochmals sehr enthusiastische Reaktionen des Publikums. Sehr guter Gig der Mannen um Bernt Fjellestad !!

Setlist In the Woods
Heart of the Ages.
We Sinful Converge.
The Coward’s Way.
Empty Streets.
Yearning the Seeds of a New Dimension.
A Wonderful Crisis.
299 796 km/s.
…in the Woods

Das Publikum war nun mehr als gespannt auf den Auftritt von Saturnus und nach einer kurzen Umbaupause betraten die Dänen die Bühnenbretter. Die äußerst melodischen und schwermütigen Doom Songs entfalteten von der ersten Sekunde an ihre Wirkung und die Intensität der Kompositionen von Saturnus ist wirklich immens. Selbst wenn man wollte, könnte man sich dieser nicht entziehen. Die Dänen brachten die Fans sofort auf ihre Seite und Frontman Thomas Akim Grønbæk Jensen überzeugte mit seinen ultraderben Growls auf beeindruckende Art und Weise. Desweiteren war er sehr locker im Dialog mit den Fans und hatte immer einen passenden Spruch auf Lager.

Saturnus haben in ihrer langjährigen Bandgeschichte schon viele personelle Wechsel vollzogen und es bleibt zu hoffen, dass das aktuelle Line-up langfristig zusammen bleibt, so brillant war das Zusammenspiel der gesamten Band. Das niederländische Publikum bedachte jeden Song mit viel Applaus und es war spürbar, wie Band und Fans eine Einheit bildeten und schier miteinander verschmolzen. Diese selbst für Doom Metal Verhältnisse ungewöhnliche Ruhe in den Kompositionen ist ein hohes Maß an Kunst und ein besonderer Bestandteil im Songwriting von Saturnus. Die beiden neuen Gitarristen Julio Fernandez (Rhythmusgitarre) und Indee Rehal-Sagoo (Leadgitarre) setzten hier besondere Akzente und ihr Spiel war einzigartig. Überhaupt waren Saturnus über die gesamte Spielzeit sehr bewegungsfreudig und bangten was das Zeug hielt. Jeder Song hatte seine ureigene Wirkung und die schwelgende Düsternis offenbarte sich vor allem gegen Ende des Sets in dem für einen verstorbenen Freund gewidmeten „I Long“. Einfach brutal schön !!

Mit dem sehr eingängigen „Murky Waters“ beendeten Saturnus einen sehr guten Auftritt und wurden abermals mit viel Beifall bedacht. Hats off für die sympathischen Dänen !!

Setlist Saturnus
The Storm Within
Empty Handed
Closing the Circle
A Fathers Providence
Breathe New Life
Forest Of Insomnia
Truth
The Calling
I Long
Murky Waters (Encore)

Fazit:
Es war ein rundum gelungener Abend. Angefangen von der sehr schönen, geräumigen Location , die zudem noch sehr gut besucht war und dem freundlichen Personal , haben 3 tolle Bands allesamt sehr gute Auftritte gespielt und auf ganzer Linie überzeugt. Ein besonderer Dank gilt den Leuten vom Sound, die hier einen hervorragenden Job gemacht haben.
Man gab sich von Seiten der Bands auch sehr offen und so ließen sich die Musiker aller Bands nach ihren Shows am Merchandise Stand sehen. Die Fahrt nach Holland hat sich mehr als gelohnt !!

Text & Fotos Hanzi Herrmann

Hanzi Herrmann

hanzi@stalker-magazine.rocks ---- Festival- und Konzertberichte, Konzertfotos, Interviews