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Fire Rose Record Release Party / D’Or

09.09.2023 Rockfact Münchenstein, Schweiz

Wie wir bereits in der CD-Review berichtet haben, bringen Fire Rose nach vielen Jahren endlich wieder ein Album heraus. Dies muss natürlich gefeiert werden im Rahmen einer kleinen aber feinen Plattentaufe im Rockfact Club in Münchenstein bei Basel. Mit Hilfe von Madeleine Fuhrer, die in der Region mit ihrer Firma Jaunty Productions kleinere Konzerte veranstaltet, haben die Jungs ein gutes Line-Up zusammengestellt und Medeleine und ihre Helfer sorgen dafür, dass es Musikern und Gästen an nichts fehlt.

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Als Eröffnungs-Act hat man D’Or eingeladen. Sänger und Gitarrist Andy Dormann ist mir schon lange bekannt als Gitarrist von Charing Cross und auch Kissing Black. Mittlerweile hat er seine eigene Band D’Or, nur hatte ich es bisher nicht geschafft, mir eine Show anzusehen und nur via CD kann man sich kein konkretes Bild machen. Was ich zu hören bekomme live, überzeugt mich aber völlig, man kann live besser sein als auf einer Aufnahme. Ihre Show mit «Veni Vidi Ignis» eröffnend, geben die Herren von der ersten Sekunde an volle Power. Rene Meyer an der Gitarre, Dave Lunchbury am Bass und Marcel Spiga an den Drums machen D’Or zusammen mit Andy Dormann komplett. Songs wie «Jack in the Box» oder auch «Dancing» sind absolute Stimmungsmacher und es scheint schwierig für die eigentlichen Stars des Abends Fire Rose, diesen Auftritt zu toppen.

Dormann bezeichnet sich immer als Gitarristen, nicht als Sänger, entwickelt sich aber doch in diese Richtung. Er hat den nötigen Dreck in der Stimme, um einem Song einen einzigartigen Twist zu geben und er hat offensichtlich Spass, auf der Bühne zu stehen. Während der Show vermute ich immer wieder W.A.S.P. Einflüsse und bekomme zum Abschluss die Bestätigung, als die Band als Zugabe «Animal» von W.A.S.P anstimmt. Spielen D’Or in euer Nähe, kann ich wirklich nur empfehlen, den Gig anzusehen.

Nun aber zu Fire Rose, die heute ihr neues, super produziertes Album «Blood on your Hands» aus der Taufe heben. Sie haben lange daran gearbeitet, manche Songs sind schon vor dem ersten Album entstanden und erst jetzt ausgereift. Vermutlich sind sie ein bisschen nervös, Freunde, Verwandte, deutsche Gäste, eine Schar von Fotografen befinden sich ebenfalls im Publikum.

Die Jungs eröffnen mit «Heroes» und schmettern einen Hit nach dem anderen und als sich die Nervosität bei allen legt, ist man voll und ganz im Element. Zu den Songs vom neuen Album gesellen sich auch ein paar alte und man achtet auf genügend Gitarren Solos für die beiden Giese Brüder und ihren Moment im Rampenlicht. Philipp Meier presst alles aus seinen Stimmbändern was es nur gibt und ist mit Leib und Seele am performen, was bei Publikum sehr gut ankommt. In etwa der Mitte des Konzertes wird dann der erste von zwei, nein, sogar drei Überraschungsgästen angekündigt. Für «Devil on High Heels» holt man eine Dame in ebensolchen auf die Bühne, nämlich Andrea Böll, die bei Infinitas für die Vocals zuständig war, jetzt eigene Pop Songs herausbringt und auch Gesangsunterricht gibt.

Was soll ich sagen, schön, dass man eine Frau als Gast gewählt hat, nur leider hat die Dame keinen Ton getroffen, eventuell aus Nervosität, aber das tat weh bei einem der besten Songs von Fire Rose. Kurz danach singt man «Don’t need Somebody» mit Andy Dormann und dieses Duett sitzt super, die Stimmen passen gut zusammen. So muss das rocken! Dem neuen Drummer Simon Sutter überlässt man ebenfalls ein Solo, damit er sein Können zeigen kann. Und was natürlich nicht fehlen darf ist die Albumtaufe …Album??? Fire Rose sind immer für ein Spässchen zu haben, so hat man ein paar Tonbandkassetten aufgenommen und tauft diese. Philipps alter Bandkollege aus Crown of Glory Zeiten, Hungi Berglas, übernimmt als Taufpate die Bier-Taufe. Etwas haben die Jungs für mich dennoch vergessen, nämlich den alten Schlagzeuger Daniel Kopp mit auf die Bühne für das Abschlussbild zu holen, denn er hat auch noch ein wenig am neuen Album mitgewirkt. Der Abschluss ist für mich etwas unvorteilhaft gewählt mit «Rain Falling Down», welcher für alle in der Band ziemlich emotional zu sein scheint, weil eventuell ein Gedenken an den verstorbenen Bandkollegen Adi, das hat irgendwie gleich die Stimmung gedreht. Zum Glück können Fire Rose mit den zwei Zugaben das Ruder mit Müh und Not wieder rumreissen.

Es war ein schöner Konzertabend, obwohl D’Or meiner Meinung nach Fire Rose ein bisschen die Show geklaut haben. Eine gebührende Albumtaufe, jedoch haben Fire Rose während der Show öfters meine Aufmerksamkeit kurzzeitig verloren, was ich sonst bei ihren Konzerten nie habe. Aber man muss auch erst mal 17 Songs hinklatschen und durchgehend 100% geben können. Trotzdem ein toller Konzertabend und wer nicht da war, hat echt was verspasst.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core