Concrete Age – Bardo Thodol
Label: Independent VÖ: 6. Jänner 2023
Dass Ethnoklänge aus allen Ecken der Welt, gepaart mit (Extreme) Metal, sich verdammt gut anhört, hatten seinerzeit schon die Österreicher Hollenthon bewiesen (deren Debut „Domus Mundi“ is schlicht genial und sicher in Online-Metalarchiven zu finden, Wink mit dem Zaunpfahl).
Concrete Age (ursprünglich aus Russland, mittlerweile in Großbritannien heimisch) können tatsächlich meine persönliche hohe Messlatte erreichen und ein ebenbürtig geniales Studioalbum – ihr achtes! – abliefern. Bardo Thodol, das tibetische Buch der Toten, ist ein Begräbnistext, der Anleitungen gibt, wie man die Seelen von Verstorbenen zur Wiedergeburt geleitet.
Das Album bietet den Seelen schon eine Menge im Diesseits – eine geile Mischung aus Balkan-Vorderasien-Ethno-Klängen und Melodic Death / Classic / Black Metal (siehe etwa „True Believer“). Groovt wie Sau, mal brutal mit extremen Growls, mal sacht und klarer Gesang – jede Menge Abwechslung, geht sofort ins Ohr, regt die Nackenmuskeln an und zaubert mit Sicherheit jedem Metalhead ein breites Grinsen ins Gesicht. Hör ich da sogar öfters ein Akkordeon? Und Kehlkopfgesang? Rundum gelungenes Teil, keine schwachen Tracks. Meine einzige Kritik – wenn es schon um das tibetanische Totenbuch geht, sollten eventuell auch akustisch mehrere Tibet-Ausflüge dabei sein.
Was soll ich sagen, einen neuen potentiellen Dauerbrenner im CD Player (neben Hollenthon) für die nächste Dekade entdeckt – checkt die Bandwebsite zwecks Albumerwerb – und ich muss mir nun auch die älteren Alben etwas genauer ansehen…
TRACK LISTING:
1 – Hex
2 – Purity
3 – True Believer
4 – Threads Of Fate
5 – Trite Puti
6 – Lullaby For A Dead Man
7 – Bardo Thodol
8 – Ridges Of Suffering
9 – Thunderland
10 – Bezdna Ot Ludost
Line-up:
Ilia Morozov – Vocals/Guitars/Ethnic Instruments
Boris Zahariev – Guitars
Giovanni Ruiu – Bass
Davide Marini – Drums
-
9.5/10