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FAUN / Emian @ Tavastia Klubi

7.3.2023, Tavastia Klubi Helsinki, Finnland

Die deutsche Pagan-Folk-Band FAUN ist bekannt für ihre Vorliebe für alte Märchen und Überlieferungen – nicht nur aus Skandinavien, sondern eigentlich aus der ganzen Welt. Dieser Gig fand nun endlich statt, nachdem er während der Covidkrise eine Weile verschoben werden musste. Das italienische Duo Emian trat als Support auf. FAUN setzt auf ein mittelalterliches Image und klingt auch so, zögert aber nicht, Elektro und Computer-Sounds in den Mix zu bringen. Andere Bands wählen einen etwas puristischeren Ansatz, indem sie nur elektronische Nachbearbeitung hinzufügen, sich aber sonst auf natürliche Instrumente und Klänge verlassen.

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EMIAN

Dem italienischen Duo zuzusehen machte ziemlich viel Spaß. Es fühlte sich an, als ob die Anzahl der Leute auf der Bühne eigentlich größer sein sollte, aber ein beträchtlicher Teil der Musik wurde vom Band gespielt – da das Duo verschiedene Tracks selbst produziert und somit nicht auf Session-Musiker angewiesen ist. Dennoch war die Band ein solides Warm-up. Anna Cefalo stets mit einem breiten Lächeln und sie erklärte den Ursprung jeder Komposition. Es ist in der Tat interessant, dass Pagan Folk Musik, die meist mit nordischen Bands in Verbindung gebracht wird, seinen Weg in südlichere Länder findet. Eines der herausragenden Merkmale der Band ist die keltische Harfe, die Anna in den meisten Liedern spielt. Es war definitiv eine sehr herzerwärmende Vorstellung.

FAUN

Oliver S. Tyr sprach offen darüber, wie froh er ist, nach der Pandemie wieder auf Tournee zu sein. Faun spielt hauptsächlich akustisch und versucht nicht, den Zuhörer zu beeindrucken wie die schwergewichtigen Bands Wardruna oder Heilung. Es wirkt eher wie ein mittelalterlicher Karneval oder eine fröhliche Feier in einer natürlichen Umgebung, ganz im Sinne ihrer Fantasy-Musikvideos. Die FAUN-Tour ist ihrem neuesten Album „Pagan“ gewidmet, das vor etwa einem Jahr veröffentlicht wurde. Das Album-Merchandise enthält unter anderem ein tolles 100-seitiges Buch mit Kommentaren, Infos zum heidnischen Glauben und wunderschöner Kunst, die von einigen etablierten Künstlern – wie etwa Brian Froud (dem Künstler hinter dem Kultfilm Labyrinth) – zusammengetragen wurde. Vielleicht werde ich nie eine CD abspielen, aber ich habe das Buch bewusst gekauft, um mir ein besseres Bild von den Ideen der Band FAUN zu machen. Die Setlist enthielt eine gesunde Mischung aus alten Hits und neuen Songs (einschließlich des gerade erschienenen Ylfa Spere). Das Konzert fühlte sich nicht so an, als würde man gleich im Club eine spirituelle Verbindung mit seinen Wikinger-Vorfahren entdecken, wenn überhaupt, aber die Atmosphäre war sehr unbeschwert und es wurde einem richtig warm ums Herz.

Askar Ibragimov

Fotos, Konzert- und Festivalberichte - - - http://www.askaribragimov.com/