Archangel A.D. – Casus Belli
Eigenproduktion VÖ: 23 July 2021
Archangel A.D. besteht seit 2015 und nach der Debüt EP Warband 2018 beschlossen die Texaner, dieses Album in Eigenregie aufzunehmen. Der Einstiegstitel Bet On Death ist noch deutlich von Motörhead beeinflusst, generell liegt der Sound-Schwerpunkt auf Thrash der klassischen Bay Area Machart – sprich frühe Metallica, Exodus, Anthrax etc. Nach einigen Hochspeedattacken folgt The Beacons are Lit, für Fans von Tolkien mit einem groovig-melodischen Chorus, wo zwischendurch gewissermaßen die Reiter von Rohan in Vollgalopp daherreiten 😉 Wer sich ein Old-School-Thrash Album erwartete, horcht spätestens beim melancholischen Bass-Solo Pluto’s Lament auf.
Sangre de las Montañas (Blood of the Mountains) bringt dann einen unerwarteten Stimmungswechsel mit energiegeladenen Flamenco Gitarrenrhythmen und Gesangsharmonien mit spanischen Texten. Auch im folgenden anfangs zäh-doomigen Demonolith fließen ein paar Folk-Elemente ein (Bassläufe). Meiner Meinung nach sollten die Jungs das noch viel mehr und öfter machen, um ihrem klassischen Thrash einen ureigenen Stempel aufzudrücken.
Door to the Moon gegen Schluss klingt allerdings so, als wäre versehentlich ein Track einer anderen Band – die Pop-Jazz Metal spielt – auf diesem Album gelandet. Der Abschlusstrack The Coming of The West Wind mischt Thrash, Speed, Growls, Death/Black Metal, elegische Teile mit klaren Vocals a la Pink Floyd.
Fazit: Thrashfans können hier nichts falsch machen, ein in der Tat abwechslungsreiches Album. Der Band würde ich jedoch empfehlen, aus den unterschiedlichen Elementen einen spezifischen Stil zu entwickeln, anstelle einer losen Sammlung krass kontrastierender Songs.
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7.5/10