Film / TVReviews

Marvel’s Agent Carter

Disney+, 18 Folgen, erstveröffentlicht 2015-2016

2021 sieht bisher ja nicht viel besser aus als 2020, mit Konzerthallen und Kinos geschlossen … daher gibt es hier nun auch eher Streaming-Service-Reviews als Filmkritiken – und es lohnt sich definitiv, auch einige der älteren Shows anzusehen.

Neben der neuen „The Falcon and the Winter Soldier“ Serie gibt es noch eine weitere, die den Geist von Captain America beschwört, kurz nachdem er in eisigen Gewässern verschwindet… und was die Leute an „Wanda Vision“ so begeistert, der frisch-fröhliche Umgang mit der Popkultur-Vergangenheit – das findet ihr hier ebenfalls, nur schon 5 Jahre früher gemacht.

Im Grunde bin ich nur über die S.H.I.E.L.D. Serie – übrigens auch absolut sehenswert – über diese hier gestolpert: „Agent Carter“ zeigt die Abenteuer von Peggy Carter, Captain Americas Agententrainerin, Missionspartnerin und Angebetete, und das auch so prominent, wie sie es verdient.

Ja, meine Damen, diese Serie solltet ihr euch unbedingt ansehen. Peggy ist einfach wundervoll und man wünschte sich, sie hätte in den Avenger-Filmen mehr Raum bekommen. Da kann man sofort verstehen, warum Cap beschlossen hat, bei ihr zu bleiben …

Die Serie spielt in den späten 40er Jahren, ganz a la Film Noir mit mysteriöser Atmosphäre, viel düsterer und zynischer als man erwarten würde … man hat das Gefühl, dass jeden Moment Sam Spade mit dem Malteser Falken in die Szene stolpert.

Peggy Carter hat  in der Strategic Scientific Reserve (SSR) in New York nur Sekretariatsaufgaben. Als Howard Stark (Dominic Cooper) des Verrats beschuldigt wird, rekrutiert er heimlich Peggy, um seinen Namen mit Hilfe seines Butlers Edwin Jarvis reinzuwaschen.

In Staffel 2 hat das Heldentrio weitere Rätsel zu lösen, dieses Mal in Hollywood. Wynn Everett spielt hier Whitney Frost, eine Schauspielerin mit großem Interesse an Wissenschaft und Technik, eine Verbeugung gegenüber der sehr realen Schauspielerin/Erfinderin Hedy Lamarr – keine Smartphones ohne ihre geniale Idee!

Neben Hayley Atwell, die eine wunderbare Leistung als Peggy Carter abliefert, kann man endlich den „ursprünglichen“ – schrulligen und sympathischen – Edwin Jarvis (James D’Arcy) genießen. Und ein paar andere Charaktere aus Captain America: The First Avenger-Film haben Gastauftritte. Die Vintage-Sets & Kostüme, die Musik, diese Anspielungen auf die Geschichte und Mr. Starks schräge Gadgets, die zukünftige Ereignisse und Entwicklungen andeuten – diese Serie macht einfach Riesenspaß.

PS: Wieso gibt es da keine Fortsetzung, beispielsweise „Die Abenteuer von Peggy & Steve“, beginnend mit 1950 oder so??

  • 9.5/10
    Bewertung / rating - 9.5/10
9.5/10

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....