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DreamSpy – My Halo of Obsession

Inverse Records   Spielzeit: 36 Minuten    VÖ: 26. Juni 2020

Ich hatte für heute eine 40-minütige Fahrt geplant, was sich immer als der perfekte Zeitpunkt erweist, um neue Musik zu entdecken. „My Halo of Obsession“, ein Debütalbum von DreamSpy, fiel mir sofort ins Auge: Erstens ist es ein Soloprojekt von „Voice of Finland (Staffel 2)“-Kandidat Anssi Tamminen unter der Leitung von Michael Monroe; zweitens enthält keiner der 10 Songs ne Gitarre – habr ihr schon mal Rockmusik ohne Gitarre gehört? Schließlich ist das Genre des Albums dunkler atmosphärischer Rock, eine feine Kombination aus Heavy und melodischer Musik.

Die ersten Noten von „Bitter Sweet“ veranlassten mich, die Lautstärke so hoch wie möglich aufzudrehen und die Fenster herunterzukurbeln: ein faszinierendes Synthesizer-Intro, gefolgt von Bass-Riffs und dramatisch wachsendem Schlagzeugklang, wie in einem guten Film – das versprach Hochwertiges für die nächsten 10 Songs. DreamSpys Debütalbum schien eines jener zu sein, wenn die Erwartung auch Realität wird. Bei jedem Song empfindet man Empathie für die Figur, deren unglückliche und sadistische Liebe das „bitter-süße Schicksal“ ist, und auch den Schmerz, wenn seine Liebe weg ist und er bereit ist, alles für sie zu tun: „Ich kann es versuchen, ich kann fliegen, ich kann für dich sterben“ (“I can try, I can fly, I can die for you”).

„Sidetracktrain“ im Hooligan-Stil lässt sich jedoch nicht allzu lange in dunklen Gedanken verweilen. Die Reihenfolge der Lieder auf dem Album ist nahezu perfekt: schnellere und lebhaftere Lieder wechseln sich mit langsameren und dunkleren ab, was das Interesse wach hält – du möchtest erfahren, was sich im nächsten Lied verbirgt. Ein kräftiger Bass kennzeichnet alle Lieder und Klavier plus Synthesizer tauchen von Zeit zu Zeit auf, um den Liedern eine besondere Würze zu geben. Es sei noch zu erwähnen, dass Anssi Tamminen aktiv mit seinem Gesang spielt, in einigen Liedern – zum Beispiel in „The Mirror“ – reicht das Spektrum von einem zerbrechlichen Flüstern bis zum Tosen seines Baritons.

„My Halo of Obsession“, der namensgebende Song für das Album, ist voller Energie und hat den melodischsten Gesang von allen. Meiner Meinung nach hätte das der Abschluss sein können: Das zehnte Lied „In Badlands“ ist das einzige, das keinen besonderen Eindruck auf mich macht – vielleicht auch deswegen, weil es nach dem vorhergehenden wirklich guten und atmosphärischen Lied verschwimmt.

Alles in allem ist „My Halo of Obsession“ auf jeden Fall hörens- oder besser sehenswert: DreamSpy hat zu jedem Song ein Lyric-Video mit eingängigen Videosequenzen gedreht. Dieses Album wird vor allem Fans von ShamRain und Type O Negative begeistern, deren Einflüsse auf dem Debütalbum von DreamSpy zu finden sind.

Die offizielle Website von DreamSpy: http://www.dreamspy.org
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCXCgtm3k_QuNT5EPGtQNXOA
Facebook: https://www.facebook.com/dreamspyofficial
Instagram: https://www.instagram/dreamspyart

 

  • 9/10
    Bewertung / rating - 9/10
9/10

GastmitarbeiterInnen / guest contributions

Reguläre GastmitarbeiterInnen u.a. Melanie Kircher, Tatjana Tattis Murschel, Grit Kabiersch, Marina Minkler, Maria Levin, Jasmine Frey, Nina Ratavaara, Elvira Visser, John Wisniewski