Dawn Of Solace – Waves
Noble Demon Records VÖ 24.1.2020
Lang ist’s her – Dawn Of Solace (Tuomas Saukkonens Soloprojekt) hatte bei mir schon immer ein ganz besonderes Plätzchen im Herzen, zumal das Debüt wohl zu den Rekordhaltern im Abgespieltwerden hält und meiner Meinung nach “Nr 2” oder “Der-Song-mit-diesem-ewig-langen-Titel-den-ich-mir-nicht-merken-kann” bei mir unter die Kategorie “best songs ever” fällt… UND ich war damals bei der Live-Weltpremiere dabei …
Fans mussten 13 Jahre auf einen Nachfolger warten, aber nun kommt endlich DOS 2 namens “Waves” auf den Markt, unter der Schirmherrschaft des brandneuen deutschen Labels Noble Demon Records. Schon die ersten Töne zaubern Dir ein Grinsen ins Gesicht – die herzzerreißend schönen Melodien / Harmonien, die dennoch todtraurige Atmosphäre – auch wenn Lead Wings fast fröhlich-einschmeichelnd wie ein Popsong rüberkommt. (Siehe Video unten)
Dann wird es jedoch nach und nach düsterer im Feeling, auch wenn die klare Stimme von Mikko Heikkilä (u.a. Kaunis Kuolematon) wie ein Lichtschimmer der Hoffnung über all den fiesen Sounds von Gitarre und Piano flickert. Die Gastgitarristen Danny Tunker und Jukka Salovaara (welcher schon bei DOS 1 als Gast vertreten war) steuern Soli bei, wobei mir jenes bei Ashes besonders auffiel … Tuli wartet mit echt Heavy Klavier, finnischen Vocals und als einziger Track mit ein paar Growls auf. Bei Hiding nehme ich thematische und musikalische Zitate von Before The Dawn und DOS Songs wahr; zusammen mit den masssiven Riffs bei Numb wohl am ehesten eine direkte Fortsetzung des DOS Debüts. Und Choice könnte fast ein Before The Dawn Song sein – ist das nicht Lars Eikind (ex-DOS und BTD), der hier ein paar Vocal-Parts beisteuert??? Der Schluss mit Ghost bleibt dann auch balladenartig, ein passender Ausklang für ein Album, das uns Tuomas von einer sanfteren – aber nicht weniger melancholischen – Seite zeigt.
Fazit: Nicht so Doom-lastig und brutal wie DOS 1, jedoch hat Meister Saukkonen wieder mal sein Händchen für geniale Melodien und Metal-Ohrwürmer bewiesen. Ohne einfach 1:1 sich selbst zu kopieren, das alleine ist bei X-bands und geschätzten 325 Alben ohnehin schon ein Kunststück. Wer es lieber brutal-blutrünstiger hat, dem sei Tuomas‘ Hauptband Wolfheart empfohlen 🙂
Dawn of Solace – Waves Tracklist:
1. Lead Wings
2. Ashes
3. Silence
4. Hiding
5. Tuli
6. Numb
7. Choice
8. Ghost
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9/10