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Arch Enemy / Dreamshade @ Z7 Pratteln

30.06.2019 @ Konzertfabrik Z7 Pratteln, Schweiz – mit INTERAKTIVER FOTOGALERIE

Schon wieder ein Monat vorbei und die Festival Session ist in vollem Gang. Seit Tagen herrschen in der Schweiz über 30 Grad warm und ausgerechnet heute unglaubliche 36 Grad. Ein weniger guter Tag, um zusammen mit 1600 anderen ein Konzert im Z7 zu schauen. Zum Glück ist das Z7 eine grosse Lagerhalle mit Riesenflügeltüren, die für ein bisschen Luft im Raum sorgen. Dennoch sind die meisten schon nassgeschwitzt, ehe überhaupt eine Band anfängt zu spielen.

Den Auftakt machen Dreamshade aus Lugano, eine grosse Ehre für die jungen Schweizer, die seit 2006 Musik machen und sich dem Alternative Metal verschrieben haben. Harter Sound mit cleanen und Growl Vocals und trotz der extremen Hitze geben die Herren aus dem Sonnen Kanton Tessin alles auf der Bühne. Zu Beginn stimmt irgendetwas mit der Technik nicht, weil man bei den cleanen Parts am Anfang Sänger Kevin Cali kaum hören kann, was sich aber schnell bessert. Man hat leider ab und an das Gefühl, dass viel von Band kommt bei Dreamshade, auch wenn Cali von den beiden Gitarristen Unterstützung bei den Growls bekommt. Dennoch machen sie ordentlich Stimmung in der Halle und bringen Bewegung auf die Bühne. Die Aufforderung zum Circle Pit finde ich dann allerdings unter den gegebenen Temperaturen und Umständen total unverantwortlich – es sollte auch eine Band kapieren, dass es bei fast 40 Grad einfach zu viel des Guten ist.

INTERAKTIVE FOTOGALERIE UNTEN

Während der Umbaupause sorgt eine schwarze Rauchwolke in der Nähe des Z7 für ein wenig Wirbel unter den Gästen, die draussen am Food Stand stehen oder am Rauchen sind. Irgendwo in der Nähe muss es brennen, was aber vorerst keine Folgen für das Z7 hat. Die ersten Töne von  Motörheads «Ace of Spades» und den Auftakt zur Show von Arch Enemy hört man bereits um 20.30. Die Band muss leider schnell weiter und hat darum die Show um eine Stunde vorverlegt, um den Weg zum nächsten Gig in Bordeaux, Frankreich zu schaffen. Es ist zugegeben das erste Mal, dass ich Arch Enemy mit Alissa White-Gluz sehe und es ist schon was ganz anderes als noch mit Angela Gossow. Alissa ist mehr Show Girl, bei ihr ist ein ganz klares Konzept hinter Outfit, Haaren und Make-up zu sehen, das war bei Angela nicht der Fall. Ich muss sagen, mir gefällt die Power der Dame und die Ausstrahlung sehr und vermisse nur die Interaktionen mit dem Publikum, davon gab es bei Gossow mehr. Vielleicht ist das auch nur heute so, weil man die Show schnell über die Bühne bringen und den Leuten so viel Songs wie möglich bieten möchte. Während den ersten drei Songs kocht die Halle förmlich und ich habe grossen Respekt vor den Musikern, dass sie trotz solchen Temperaturen noch diese Outfits tragen mit langen Armen und Alissa auch noch aus Neopren und Fake Leder, da braucht man definitiv kein Fitnessstudio mehr. Während die Musiker von Riesen-Ventilatoren auf der Bühne ein bisschen Kühlung bekommen, sorgt die Z7 Security mit einem Wasserschlauch und gratis Getränkeflaschen für die Kühlung des Publikums – auch wenn so auch die Fotografen und ihre Kameras bewässert werden. Leider mussten trotzdem einige durch die Sanitäter betreut werden, aber es hielt sich zum Glück in Grenzen. Während Arch Enemy auf der Bühne eine grossartige Show darbieten, schweifen immer wieder mal Gerüche von verbranntem Plastik und Leim durch die Z7 Halle. Naja, besser als Schweiss, die Luftfeuchtigkeit im Z7 liegt bei gefühlten 99% – sogar meine Körperhälfte, die zuvor durch den Schlauch einmal komplett durchtränkt wurde, ist und bleibt die ganze Zeit über nass. Trotz der Hitze und der übervollen Halle haben Arch Enemy voll und ganz überzeugt und ich kann das erste Mal sagen, dass ich mir die Band in der jetzigen Konstellation nochmal ansehen würde.

Im Anschluss zum Konzert wurden die Besucher informiert, dass der Bahnhof Pratteln, über denn alle Autolosen zum Z7 anreisen, auf Grund eines Grossbrandes gesperrt sei und man auf einen anderen Bahnhof weiter entfernt ausweichen müsse. Für viele wird die Heimfahrt dadurch wohl etwas beschwerlicher gewesen sein, aber ich bin mir sicher, dass es trotzdem Wert war für dieses Konzert.

 

Arch Enemy (31)

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core