Sonata Arctica Acoustic Adventures
21.2.2019, Espoo Sellosali, Finnland
Auf dieses Konzert habe ich mich schon lange gefreut, da es immer eine Freude ist, Sonata Arctica zu sehen. Der Saal, jedoch, darauf hatte ich mich weniger gefreut: Eine Art kleiner Theatersaal, mit Sitzen. Man wartet darauf, dass gleich einer einen Wagen reinrollt und anfängt, Popcorn und Getränke zu verkaufen. Bei den vorherigen Konzerten wollte der Funke einfach nicht überspringen, die Distanz zwischen Band und Publikum schien zu gross. Mit dem Wissen im Hinterkopf, wollte ich einfach das Beste aus dem Abend machen.
ABER: dieses Mal sollte anders werden! Sobald die Band auf die Bühne kam, konnte man die Verbindung spüren. Der erste Song war das wunderschöne „Life“, und wie üblich, dauerte es nur einen kurzen Moment, bis Tony das Publikum um seinen Finger gewickelt hatte.
Diesmal sass die Band, kein Herumrennen auf der Bühne, wie man es gewohnt war. Aber die Energie war dadurch kein Stück gedämpft. Der Sound war perfekt, man brauchte keine Ohrstöpsel diesmal, ich konnte es einfach geniessen.
Als nächstes kam “Only The Broken Hearts (Make You Beautiful)” Auch hier wunderfolle Arrangiert, und wie so oft heute abend, bekam ich eine Gänsehaut, es war einfach wunderschön. Und ganz offensichtlich war ich nicht die Einzige, die es so genoss, das Publikum war recht enthusiastisch dabei, obwohl sie während der ganzen Show sitzen mussten. Diese Show war gefüllt mit 16 Songs und 2 Zugaben, die uns auf eine Reise mitnahmen von Anfang bis jetzt. Da waren “Full Moon”, “Letter To Dana”, “I Have A Right” oder “Black Sheep” Manche Arrangements waren langsame Balladen, andere erinnerten mich ein Wenig an Steve’N’Seagulls, ein Song hatte etwas vom „Hummelflug“. Gottseidank war mein heissgeliebtes „Tallulah“ auch dabei. Tony fragt, wer gerne Karaoke singt. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat er in einer Karaokebar ein Schild gesehen „Kein Tallulah“.
Trotz der heute etwas leiseren Töne ist die Show sehr energiegeladen, und gespickt mit Witzen und Lachen. Vor “Paid In Full” z.B. fragt Tony die anderen Bandmitglieder, welches ihr erstes Auto war. Und während des Songs, gerieten die Dinge dann etwas ausser Rand und Band: Bei der Textpassage “Turn another cheek” klappst Tony sich auf seinen Hintern, hat Augenkontakt zu Henrik am Keyboard – und fängt an zu kichern. So sehr er auch versucht, sich zusammen zu reissen, das wars! Er bricht in Gelächter aus, und kann nicht mehr weiter singen. Und alle lachen mit. Henrik sagt „Vielleicht solltest du deine Dramaturgie etwas im Zaum halten“ – noch mehr Gelächter. Ok, back to Business, die Jungs versuchen, wieder rein zu kommen, und weiter zu spielen, mit dem gleichen Resultat: Klapps auf den Hintern, Gelächter! „Lacht ihr mit uns, oder über uns?“ fragt Henrik. Für den 3. Versuch geht Tony dann ganz ans Ende der Bühne in eine dunkle Ecke, um den Augenkontakt zu vermeiden, und obwohl man auch diesmal ein leises Kichern dabei hört, geht es jetzt weiter. Aber der Saal war jetzt wirklich am Toben. Nach “Flag In The Ground” verlässt die Band die Bühne, aber die Menge klatscht solange im Takt weiter, bis sie noch einmal für 2 Zugaben zurück kommen. “Victoria’s Secret” als kurze Version mit nur einer Gitarre, und nach “The Wolves Die Young” sagen sie dann endgültig Danke und gute Nacht.
Ich habe Sellosali noch nie so am Brodeln gesehen wie heute, vielen Dank, für dieses wundervolle akustische Konzert, Sonata Arctia!
Und: ich hoffe inständig, dass ihr eine Aufnahme dieser Konzerte als Album veröffentlichen werdet. Vielleicht dieses Konzert? #turnanothercheek
Text & photos: Melanie Kircher
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