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Edguy, The Unity

Freitag, 29.09.2017 Z7 Konzertfabrik Pratteln Schweiz

Tonight is a Sammet night……und vor allem auch eine Nacht, in der man alles bekommt: Unterhaltung, Metal Konzert, Comedy Show, alles mit dabei, wenn Edguy auf der Bühne stehen.

Im Z7 kommt man Neu als Fotograf auch nur noch mit Aktenkoffer, also bezugsweise Fotokoffer rein, was einem natürlich auch erst an der Türe erläutert wird, so dass man nochmal den Weg zurück trotten kann, um in einem Van seine kleine Fototasche gegen einen Riesen-Silberkoffer auszutauschen. Sicherheit geht vor, schon klar, aber wenn meine Tasche 3x kleiner als der Koffer ist und A4 nicht überschreitet, (eigentlich die neue Taschenregel im Z7, grösser darf es nicht mehr sein) ist das doch ein bisschen nervig, wenn ich meine kleine Kamera jetzt plötzlich mit einem riesigen Koffer durch die Gegend tragen soll. Gut andere Kollegen haben sich mit einem eigenen Koffer geholfen und mit viel Foto- Equipment sieht das schon mal so aus, als würde ein Sniper die Konzerthalle mit seinem Gewehrkoffer betreten, denn mit einigen Objektiven und Kameras wird der Koffer schnell 1m x 50 cm gross auf Rädern. Bei der nächsten Show habe ich dann auch meinen eigenen «Waffen «Koffer dabei, so dass ich bei Schnee und Regen nicht meine Kamera dem Wetter aussetzen muss, immer noch grösser als meine Kameratasche aber kleiner als der angebotene Koffer. Also wenn ihr euch fragt was das soll, wir kommen zu eurer Sicherheit jetzt mit Schminkkoffer zur Show. ?

(Anm.d.Red: Dieser Text wurde vor den Ereignissen in Las Vegas verfasst, welche diese Kofferregel aus den so schön beschriebenen Gründen evtl. auch schnell wieder obsolet machen …)

So, nun zum eigentlichen Bericht: Die Vorbands sind heute The Unity mit den von Gamma Ray bekannten Musikern Michael Ehré und Henjo Richter. Zusammen mit den anderen Musikern Stef E, Jogi Sweers und Sänger Gianba Manenti, die bereits bei Ehrés anderer Band Love.Might.Kill zu hören waren, bilden sie nun eben The Unity. Sie haben dieses Jahr im Mai ihre erste Scheibe veröffentlicht, welche sang- und klanglos an mir vorbei gegangen ist. Die Tour mit Edguy kommt den Jungs daher sicher zugute, dass noch mehr Ohren ihren Sound zu hören bekommen. Ihre Musik scheint beim Publikum gut anzukommen und die volle Halle macht auch gut mit. Sie sorgen für eine gute Stimmung, aber Sänger Gianba ist dann nicht ganz so ein Showman wie Sammet, und daher fallen die Ansagen eher kurz und trocken aus. The Unity bieten einem vielleicht nicht die grosse Show auf der Bühne, aber musikalisch sind sie super.

photos: Sandy Mahrer – oder zum Galeriebeitrag HIER

Nach mehr oder weniger kurzer Pause geht es dann endlich los mit dem heutigen Hauptact. Edguy stürmen nach dem Mysteria Intro die Bühne mit ihrem Song «Love Tiger» und die Meute ist gleich zu 100% bei ihnen und feiert die Jungs aus Fulda. Showtechnisch macht man ihnen wirklich nichts vor, da läuft immer was auf der Bühne. Es ist nicht wie meistens der Fall, dass nur der Sänger sich abmüht, für ein abwechslungsreiches Bühnenbild zu sorgen. Hier bewegen sich auch die Gitarristen und Bassist «Eggi» sowieso, ihm alleine könnte man zwei Stunden lang zusehen und wäre bestens unterhalten, seine Mimik ist grandios. Und hier sorgt auch der Schlagzeuger für Spannung, wenn er seinen Drumstick in die Höhe wirft, denn wer zählt nicht heimlich mit, wievielmal Felix die nun fängt oder fallen lässt während des Gigs. Der Meister persönlich ist sowieso ein Fall für sich, Showmaster, Comedian und Rockstar in einem. Tobi führt wie jedes Mal mit viel Charme durch die Show und labert mal wieder minutenlang zwischen den Songs, die Lacher sind ihm garantiert. Vor allem weil er es versteht, die Leute dazu zu bringen, die 105 Dezibel auf der Anzeige zu knacken, damit Soundtechniker Achim gehörig in die Tasche greifen muss. Denn laut Tobi muss er jedes Mal eine Strafe zahlen, wenn die Anzeige über 105 Dezibel steigt, und das finden nicht nur die Fans, sondern vor allem auch Sammet selbst lustig. Derartige Sprüche und Witze folgen während des ganzen Konzertes immer wieder und strapazieren die Lachmuskeln – ausser natürlich bei denen, die kein Wort verstehen von dem, was Tobi meist auf Deutsch labert. Für zwei Fans aus Manchester und einige Französischsprechende wechselte er auch extra zu Englisch, was er aber innerhalb eines Songs schon wieder vergessen hat und weiter Deutsch plappert.

Die Setlist gestaltete sich wie zuvor von Sammet angekündigt aus „Neuem Scheiss, Altem Scheiss und Mittelaltem Scheiss“ und war bunt gemischt, so dass auch die grossen Hits nicht fehlten. Ich hätte gern noch «Robin Hood» mit dabeigehabt, aber ansonsten war es eine gute Mischung und die beiden Zugaben «Super Heros» und «King of Fools» dürfen an einem Edguy Gig einfach nicht fehlen.

Edguy haben einmal mehr bewiesen, dass sie super Showmen sind und es immer wieder Wert ist, diese Jungs Live zu sehen.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core

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