Cradle of Filth – Cryptoriana – The Seductivness Of Decay
Label: Nuclear Blast Spielzeit: 53 Min Release: 22.09.2017
Im mittlerweile 26. Jahr ihres Bestehens bringen Cradle of Filth ihr bereits 12. Studioalbum heraus. Eine beachtliche Quote, vor allem wenn man bedenkt, dass die Briten sich selten selbst kopieren und grundsätzlich nicht nach Schema F komponieren.
Zugegeben, in den letzten 10 Jahren habe ich das Schaffen von Dani Filth und Co nur am Rande verfolgt. Um so mehr verwundert mich die Ausrichtung der aktuellen Scheibe. Wurden die Songs auf Alben wie „Nymphetamin“ und „Thornography“ von opulenten Streichen-Arrangements dominiert, so sind diese nun fast vollständig verschwunden. Stattdessen gehen Songs wie ‚Wester Vespertine‘ und ‚You Will Know The Lion By His Claw‘ mächtig nach vorne. So eruptiv und böse habe ich Cradle schon lange nicht mehr gehört! Aufgrund der vertrackten und ausladenden Arrangements büßen die Songs übrigens nichts vom Cradle typischen Soundtrack-Flair ein.
Zwei Mankos hat „Cryptorania“ jedoch. Zum einen kommen die Songs insgesamt zu wenig auf den Punkt. Etwas kompaktere Arrangements hätten hier gut getan. Zum anderen verpufft die Wirkung von den meisten Refrains recht wirkungslos (einzige Ausnahme: ‚Heartbreak and Seance‘).
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7.5/10