Night of Insanity 3, Helsinki
7.5.2016 Dubrovnik, Helsinki: Ozzmond, Jarkko Silaste, Rankkuri, Blind Hen, KT and the Moonshine Band, Saatanan Marionetit
Wieder einmal eine Nacht des Irrsinns, und da kannst du nicht nur verrückte Shows erwarten – wissen die Bands nicht mal selbst, wann sie auftreten werden, denn das wird per Lotterie vor Ort entschieden… und apropos Irrsinn, da muss wohl auch der Moderator Toni Viitanen erwähnt werden, der mit seiner Auslosungsmethode zum allgemeinen Wahnsinn beitrug.
Ozzmond, eine Ein-Mann-Punkband, bewies hier wieder einmal, dass ein Mann und eine Gitarre ausreichen, um eine Meute zu unterhalten. Ob das a la Ed Sheeran für das Wembley-Stadion reicht, aber er schaffte es locker, die Anwesenden nicht nur für das Event aufzuwärmen, sondern ihnen auch noch ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Bandwebsite
Grad ein paar Minuten vor dem Auftritt des zweiten Acts Jarkko Silaste
hatte ich noch gemotzt, dass bei finnischen Bands selten mal was Abartiges auf der Bühne abgeht – und dann… Erstmal verdammt eingängige groovende Rock’n’Roll Songs, und dann die Show – der Sänger war kaum zu halten, selten auf der Bühne selbst anzutreffen, er tanzte lieber auf den Bartischen rum, und wusste auch, was den Ladies gefällt … Bandwebsite
Rankkuri
waren nicht die einzigen mit einem Westernthema an diesem Abend. Zur Musik der Truppe – ungefähr zwischen Viikate und Turmion Kätilöt angesiedelt – passte das auch gut, und abgesehen von den Kostümen verbanden sie die einzelnen Songs via Hörspiel. Jedoch keine Explosionen, obwohl sie einen Doppelgänger von Mythbusters Jamie am Bass hatten … Bandwebsite
Blind Hen
Nach so viel Abgedrehtheit war es angenehm, einem halbwegs konventionellen Performance-Stil beizuwohnen (obwohl es nicht alle Bandmitglieder auf der Bühne hielt). Das Quartett aus Riihimäki lieferte eher geradlinigen Rock, wo sich Psychedelic / Prog / Grunge Elemente mischten, wirklich sehr ansprechend. Bandwebsite
KT and the Moonshine Band
boten sowas wie Titty Twister Feeling (ohne Vampire, glücklicherweise). Musculus (unser Fresh Act) spielte Coverversionen ihrer eigenen Songs, im stereo-typischen Country-Music-Stil. Und das funktionierte so gut, dass sie das öfter machen sollten – schon wegen der brillanten Fassung des Jolene Klassikers. Was mich interessieren würde – liesse sich da ein Country-Publikum täuschen, oder würden die alles andere als typischen Country-Songtexte den Gag verraten? Bandwebsite
Saatanan Marionetit
Die Fans mussten lange darauf warten, dass die Meister des Wahnsinns wieder einmal die Dubrovnik-Bühne heimsuchten. Und wieder einmal boten sie jede Menge Spass, diesmal konnte sogar ein Gastsänger (von Rankkuri) heraufbeschworen werden. Trotz der späten Stunde wollte das Publikum die Jungs nicht von der Bühne lassen, ehe sie ihren epischen Wald-und-Pilze-Superhit zum Besten gegeben haben… Bandwebsite
Was soll man da sagen, wieder mal tolle Musik, tolle Bands und ausgelassene Shows – ich kann nur empfehlen, sich die nächste Nacht des Wahnsinns selbst mal anzusehen.
photos: K. Weber