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The Poodles / Crystal Ball / Kirk

17. März 2014, Z7, Pratteln, Schweiz (Fotos von Sandy Mahrer auf Flickr)

Nach vier langen Jahren touren die Poodles endlich wieder durch Europa. Im Schlepptau haben die Schweden dieses Mal die Schweizer Crystal Ball und Kirk. Da die Band zwar reichlich Fans hat aber noch nicht genug, um die grosse Z7 Halle zu füllen, findet das ganze als Mini Z7 Produktion statt. Nachdem vor zwei Monaten die Galery in Pratteln schliessen musste, hat man sich für diese Übergangslösung entschieden: die grosse Halle wird einfach mit Sichtschutz und zwei Trucks kleiner gemacht, die Beleuchtung getrimmt und ein paar Barhocker und Tische reingestellt, so schafft die Z7 Crew eine gemütliche Atmosphäre genau richtig für 200-300 Leute. Und dafür nehmen sie ganze 1,5 Stunden Umbauzeit auf sich.

Kirk
Den Auftakt, macht Kirk, quasi ein Heimspiel für die Basler Band. Gegründet von Thomi Rauch und Sammy Lasagni, widmen sich die Herrschaften dem progressiv angehauchten Heavy Metal. Gerade ist ihr Album „Masquerade“ auf den Markt gekommen und da bietet es sich an, mit den Poodles auf Tour zu gehen. Leider passen sie musikalisch nicht wirklich ins Line-Up. Ihre Show ist eher spärlich und Frontmann Thomi eher introvertiert und kann leider mit den beiden nachfolgenden Sängern nicht mal halbwegs mithalten. Man muss dazu sagen, dass die Musik bei ihnen recht schlecht gemischt rüber kommt, aber dennoch springt der Funke einfach nicht über, mich kann Kirk nicht überzeugen. Aber natürlich haben sie ihre Fans dabei, die sie unterstützen, so muss das auch sein.

Crystal Ball
Bereits am 1.3 haben Crystal Ball hier gespielt, und eigentlich sollten sie hier gar nicht mit dabei sein, aber das Z7 hat glücklicherweise die Meinung geändert. Sie sorgen dafür, dass von Anfang an Stimmung aufkommt und machen ihre Sache gut. Auch Sänger Steven kann mich im Vergleich zum letzten Mal mehr überzeugen und klingt stimmlich auch einiges besser. Nur gegen Schluss wird das Stimmchen durch das ständige Herumspringen auf der Bühne ein bisschen dünner, und er muss öfter mal ein Wort weglassen, um wieder zu Atem zu kommen. Der Sound ist diesmal auch um einiges besser, so dass man auch die alten Songs von Crystal Ball wieder erkennt. Beim Publikum jedenfalls kommen die Schweizer mit ihrem deutschen Frontmann gut an und werden dementsprechend gefeiert.

The Poodles
Keiner hat den gleichen Style, die gleiche Klasse und dasselbe Attitüde wie diese vier Stockholmer. Die Poodles haben sich in den letzten sechs Jahren zur Elite der Heavy Metal Künstler in Schweden gemauster und auch bei uns sind sie längst keine Unbekannten mehr. Lange vier Jahre mussten ihre Fans warten, bis sie wieder im Z7 zu Gast sind. Aber nun sind sie zurück mit neuen Songs im Gepäck, von denen sie reichlich spielen, aber natürlich auch die alten Hits dürfen nicht fehlen. Auch was fürs Auge wird geboten, nicht nur die gelockt behaarte Brust von Pontus, nein, auch die schwarz-weiss gestreiften Hosen und das passende Oberteil/Jacke mit Hut und Sonnenbrille von Jakob passen hervorragend ins Gesamtbild. Es handelt sich um wahre Profis, die hier auf der Bühne stehen. Jeder Handgriff sitzt und sogar Kicken, der sich vor einigen Wochen die Hand und wohl auch das Bein verletzt hat, gibt alles, obwohl er Schmerzen zu haben scheint. In der Mitte des Konzerts geht es dann für Jakob auch noch zum Klamottentausch, aus gestreifter Hose und schwarzem Oberteil wird eine Jeans mit dazu passendem Jeanshemd mit Sternen drauf, was ihm nicht weniger steht als das Outfit davor. Stets wird zwischen den Herren gewitzelt und gescherzt und sie haben sichtlich Spass auf der Bühne. Die Fans danken es ihnen mit viel Applaus, Gesang und die Damen mit reichlich Ekstase beim Herumtänzeln vor der Bühne. Heute braucht sicher keiner ein zusätzliches Sportprogramm, denn durch das ständige Mitklatschen hat man das auch schon erledigt. Leider ist alles viel zu schnell vorbei und es wird schon wieder das letzte Lied angestimmt.

Nach tosendem Applaus kehren die Schweden noch einmal zurück, um zwei Zugaben zu spielen neben dem schwedischen „En för Alla för En“ auch „Night of Passion“, bei welchem die Zuschauer tüchtig zum Mitsingen aufgefordert werden und versuchen die gleichen Höhen wie Jakob zu erreichen. Was für eine Show, klasse Darbietung, geiler Sound ein super Sänger – was will man mehr!

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core