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AHAB: Öde Eissphinx und Bammel vorm Zoll

Vor über einem Jahr bereits haben die vier Heidelberger Doomheads von AHAB die nautische Großtat „The Giant“ veröffentlicht. Zeit einmal nachzufragen, ob schon ein Nachfolger am Horizont gesichtet werden kann und so treffe ich mich mit Daniel Droste (g/v) und Stefan Wandernoth (b) in der Kneipe „Vater Rhein“ direkt am Neckar in Heidelberg auf ein Bier, oder zwei.

Habt ihr eigentlich schon mal überlegt „The Giant“ komplett live zu spielen?
Stefan: Also überlegt hatten wir uns das schon, das aber bisher noch nicht umgesetzt. Das erste Mal überlegt hatten wir uns das während der Tour, da kam der Corny (Kornelius Althammer – drums) mit der Idee an und zuerst waren wir da auch recht heiß drauf gerade die neuen Sachen ganz durchzuspielen, sind dann aber wieder davon abgekommen, weil wir dann eben die Mischung mit den älteren Songs bevorzugt haben. Man geht jetzt einfach davon aus, dass die Leute die zu den Konzerten kommen, eben auch die älteren Songs hören wollen.

Eure Alben haben ja alle das Thema Nautik. Hat von euch eigentlich jemand Erfahrung damit zur See zu fahren, selbst wenn es vielleicht nur eine Kreuzfahrt ist?
Stefan: Ich denk nicht. (zu Daniel: Du auch nicht, oder?)
Daniel: Nee, auch nicht. Also man könnte jetzt irgendwelche Geschichten aus der Kindheit aufbauschen, so mit Urlaub an der Ostsee, wo man öfter war, aber nee. Nicht so wirklich.
Stefan: Na ja, ich hab da auch nur so ein paar Geschichten, die man so vom Opa kennt, meine Mutter ist auf dem Schiff groß geworden, aber das war auf dem Neckar und wäre dann ziemlich weit hergeholt.

AHAB als Full Time Job, könnt ihr euch da vorstellen, oder soll das eher ein Hobby bleiben? Zwei von euch spielen ja auch noch bei „Dead Eye Sleeper“ (Anmerkung: Stefan Wandernoth und Cornelius Althammer spielen außerdem noch in der Tech.-Death Metal Dead Eye Sleeper).
Stefan: Eher nicht. Man spinnt zwar etwas herum und überlegt ob man es hier und da, noch was ausbauen kann, aber letzten Endes sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir es schöner finden, wenn das Ganze ein Hobby bleibt und wir weiterhin mit entsprechendem Spaß dabeibleiben. Wenn wir das ständig machen würden, könnte das dann doch irgendwann zu Routine werden und das fänden wir dann alle schade, wenn da der Spaß an der Sache verloren ginge.
Daniel: Du merkst ja auch schon auf Tour bei den letzten zwei, drei Gigs, wie dann der Akku leer ist. Wenn du das dann machst, um wirklich Geld zu verdienen und das dann durchziehen musst, dann musst du schon sehr viel unterwegs sein und das würde dann schon etwas den Spaß an der Sache nehmen.

Na, das sieht man heutzutage an Bands die das professionell machen, also Studio – Tour – Studio um Geld nach Hause zu bringen, weil sie als Musiker vielleicht auch gar nichts anderes können.
Daniel: Da gibt es viele die dann, mein ich schon gelesen zu haben, einen Fabrikjob haben, der dann für die entsprechende Zeit wieder an den Nagel gehängt werden kann, um auf Tour zu gehen und danach wird eben wieder so ein Job gesucht. Das wäre nicht so mein Ding.

Welche Berufe übt ihr denn aus?
Stefan: Ich bin Sozialarbeiter und arbeite an einer Schule.
Daniel: Ich bin Ergotherapeut, habe gerade in einer Praxis gearbeitet und arbeite jetzt mit Behinderten für die Diakonie.

Wie lief den euer Auftritt in Moskau und in München?
Daniel: Russland war mal was ganz anderes, da hätten wir vor ein paar Jahren auch noch nicht gedacht, dass wir da so einfach hinkommen. Ja, war super. Die Leute waren sehr dankbar, das hat man gemerkt. Die haben zu schätzen gewusst, dass wir den weiten Weg dorthin gekommen sind. Würden wir auf jeden Fall wieder machen. Vorher hatten wir auch ein bisschen Bammel, weil es hieß, dass man nicht sagen soll, dass man als Band unterwegs ist, damit es am Zoll keinen Stress gibt.
Stefan: Da wir ja mit Touristenvisa eingereist sind, sollte man da wohl etwas vorsichtig sein. War dann aber ja alles nur halb so wild.
Daniel: Weiß nicht, da hast du ja keine Ahnung. Kannst du da jetzt T-Shirts mitnehmen, wird deine Tasche kontrolliert und du hast da tausend T-Shirts drin. Ja, was machst du als Tourist mit so vielen Sachen? Da hat sich von uns keiner informiert. Das nächste Mal sind wir dann schlauer.
Stefan: Na, die haben uns dann auch ordentlich ausgelacht als wir gesagt haben, dass wir keine Shirts dabeihaben, weil wir dachten wir werden da vom Zoll auseinandergenommen. Wir hatten uns mehr den Kopf zerbrochen, als die Sache wert war. Kontrolliert wurden wir dann erst als wir wieder zurück in Stuttgart waren, da kam dann der Zoll und wollte wissen, was wir alles dabei haben. Die haben uns dann auseinander genommen, in Russland hat das keinen Menschen interessiert.

Wie sind die in Russland drauf gekommen euch für das Depressive Fest zu buchen?
Daniel: Es gab auch in der Vergangenheit schon mal Anfragen aus Russland, ob wir dort spielen würden. Ich weiß bloß nicht mehr ob das die gleichen Leute waren. Das war jetzt die zweite oder dritte Anfrage von daher haben wir das jetzt gemacht und da kam noch eine Anfrage für einen Folgeauftritt in Kiew, glaub ich. (zu S.W. War das in Kiew??)
Stefan: Ich glaub, ja.
Daniel: Das war etwas dubios. Die hatten vorgeschlagen, dass wir mit dem Zug dann von Moskau nach Kiew fahren sollen, was 1000 km sind. Das hätten wir unmöglich in der Zeit hinbekommen und daher haben wir das wieder verworfen. U.a. auch, weil die Veranstalter in Moskau nicht mit denen in Kiew kooperieren wollten und nicht wussten ob die das alles ordentlich machen.

Die Tour im Spätjahr – wird das etwas Größeres?
Stefan: Nö, vom Umfang her wird das nur eine Mini Tour. Du meinst die Tour mit Omega Massif, oder?

Ja, Omega Massif und äähh Valborg?
Stefan: Ja, genau! Valborg. Das sind nur drei Dates. Die letzte Tour waren elf und zehn Dates. Das wird jetzt ein Wochenendausflug, mehr oder weniger. Mit sehr netten Leuten, Valborg kennen wir jetzt auch schon etwas länger, von daher haben wir uns da ganz bewusst für die beiden Bands entschieden sodass wir da einen netten Haufen zusammenhaben, und da mit dem Bus zusammen durch die Gegend fahren. (Lacht).

Demnächst spielt ihr ja unter anderem mit Orange Goblin in Dresden. Auf die warte ich auch schon eine ganze Weile, aber genau, wenn die in der Nähe sind, bin ich im Urlaub.
Stefan: Mit Orange Goblin dürfen wir zweimal spielen. Zuerst in Dresden und dann noch in Warschau einen Tag später.

Schreibt ihr denn schon an Material für das nächste Album, oder habt ihr da schon eine Vorlage?
Daniel: Also probiert haben wir uns da schon dran und eine Vorlage haben wir uns da auch schon ausgesucht. Da müssen wir uns nur noch richtig einlesen, ob die auch das verspricht, was wir uns davon erhoffen.

Aber nicht zufällig…ah wart mal. Wie heißt das? Die Eissphinx? (A.d.A. Die Eissphinx von Jules Verne ist die Fortsetzung von Poes Bericht des Arthur Gordon Pym, der Gegenstand des Albums „The Giant“ ist)
Beide: (Gelächter)
Stefan: Wir haben uns gegen die Eissphinx entschieden. Wir haben das zwar ins Auge gefasst, weil es ja der logische Nachfolger wäre. Ich hab es auch mal gelesen und der Hecci (Christian Hector – git. A.d.A.) hat es, soviel ich weiß auch gelesen. (zu Daniel) Du hast es auch gelesen, oder?
Daniel: Ich hab es mal angefangen gehabt, aber so nach dem fünften Kapitel dachte ich, dass so langsam mal etwas passieren könnte und daraufhin haben wir uns geeinigt, dass die Eissphinx wohl doch nicht das Richtige ist. Es war halt ned so gut zu lesen wie z.B. Moby Dick oder der Bericht des Arthur Gordon Pym. Bei der Eissphinx passiert halt nichts. Die sitzen da nur auf der Insel rum und warten, bis ein Schiff kommt, da gibt es kaum etwas, worüber man ein Lied machen könnte.

Und was es letzten Endes wird, soll bestimmt eine Überraschung bleiben, oder?
Stefan: Ja, da wir es ja selbst noch nicht hundertprozentig genau wissen, werden wir uns da noch etwas bedeckt halten.

Dieses Buch von Edgar Alan Poe – Der Bericht des Arthur Gordon Pym – habt ihr das eigentlich alle gelesen?
Daniel: Ich glaub schon.
Stefan: Korny auch? Ja, doch. Wir haben es alle gelesen.

War es schwierig den Herbrand Larsen von Enslaved dazu zu überreden beim Giant Album etwas beizusteuern?
Daniel: Nein, überhaupt nicht. Schwieriger war es viel eher herauszufinden, wen man da überhaupt nehmen könnte. Wir hatten auch vorher schon einmal die Idee einen Gastsänger mitzunehmen, das hatte dann zeitmäßig nicht geklappt und dann war der Input nicht recht da. Irgendwie war es dann doch offensichtlich weil wir die vorletzte Enslaved alle gut fanden, aber dann kam doch keiner auf die Idee zu fragen. Als wir dann in Madrid waren wo Enslaved auch gespielt haben und der Ivar Björnson draußen stand, ich hatte schon ein paar Bier getrunken und gedacht, jetzt fragst du ihn einfach mal. Ja, der meinte dann, dass er da bestimmt Bock drauf hätte, wir haben E-Mails ausgetauscht und er hat das dann bei sich im Studio aufgenommen. War auch ganz problemlos.

War er dann zu den Aufnahmen in Deutschland?
Daniel: Nee, nee, er hat ja selbst ein Studio in Norwegen. Wir haben ihm die Files geschickt mit den entsprechenden Textstellen und er hat dann quasi frei Schnauze gemacht, was er für gut hielt, war dann auch super und das haben wir dann gerade so übernommen.

Welche Musik hört ihr euch zurzeit an?
Daniel: Och, querbeet! Doom. Rock. Krach. Alles.
Stefan: Also bei den letzten paar Platten die ich mir auf dem Doom shall rise Festival gekauft hab, da waren Clutch dabei, Astra, die neue Uncle Acid.

Ihr wart auf dem Doom shall rise Festival? Habt ihr zufällig Victor Griffins In-Graved gesehen?
Stefan: Also ich hab ihn nicht gesehen.
Daniel: Ich meine ihn gesehen zu haben, zumindest kurz, es war auch ein feuchtfröhliches Wochenende.

Wo wir gerade beim Thema „Doom shall rise“ sind – wie denkt denn Ihr über das Ende des DSR? Die Festivalmacher stellen das so dar, dass es scheinbar immer schwieriger wird Doom Metal Bands zu buchen da Doom Metal ja gerade ein Trend ist und da ein Ausverkauf stattfindet.
Daniel: Schwieriger ja auch von vorneherein, weil die ja auch gesagt haben, sie wollen nur Bands spielen lassen, die vorher noch nie dort gespielt haben. Was ja sehr löblich ist, aber dadurch hat man sich eben selbst etwas limitiert, denke ich. Grad der Jochen, der kennt so viele Leute die dort gerne noch mal für´n Appel und´n Ei gespielt hätten und es daran nicht gelegen haben kann als eben durch diese Selbstlimitierung. Dadurch war eben auch das Line up nicht so stark, wie die Jahre davor als ich dort war. Insofern hat das bestimmt auch dazu beigetragen, dass der Kartenvorverkauf nicht so gut war. Bei Doombands die Booker dafür verantwortlich machen, ich weiß nicht, das würde ich jetzt nicht unbedingt unterschreiben. (zu Stefan) Wir haben ja auch gefragt, ob wir noch mal dürfen, oder? (Stefan bejaht).

Ihr habt demnach auch nur einmal dort gespielt?
Stefan: Ja, da war ich allerdings noch nicht dabei.
Daniel: Das war quasi der erste richtige Auftritt, den wir überhaupt hatten. Wir wollten zu der Zeit auch keine Auftritte machen, nur ein bisschen Musik aufnehmen und schauen was passiert und dann kam eben das Angebot vom DSR und davor hatten wir noch einen kleinen Promogig gemacht.
Stefan: Das war dann sozusagen der Start für die ganze Livegeschichte.
Daniel: Genau. Da haben wir dann eben die ganze Resonanz gesehen, dass damit eben etwas gehen könnte und wir haben das dann einfach weiterprobiert.

Die Texte zu „The Giant“, sind die vor den Aufnahmen entstanden, oder erst im Proberaum?
Daniel: Also im Studio nicht, da waren die schon fertig. Hecci schreibt die Texte. Das war immer so teils, teils. Es ist nie so gewesen, dass eins komplett fertig war und wir dann ans Nächste gingen, das war schon freier sag ich mal. Das Buch gelesen haben wir alle, auch bei den vorigen Geschichten und damit entsteht schon mal so der Grundrahmen, die Grundstimmung.

„The Giant“ habt ihr im Studio Überwälder Klangdressur aufgenommen. Wart ihr da schon bei den beiden Alben davor?
Zusammen: (lachen) Nee, leider nicht.

Ihr würdet da also sofort noch mal hingehen?
Stefan:Ja, wir hatten uns da schon ein paar Mal darüber unterhalten und ich denke schon, dass wir da wieder hingehen. Es ist ein super Studio und ein feiner Kerl dort. Der hat da halt auch ein Arsenal an tollem Equipment, mit dem man einfach etwas herumprobieren und mit den eigenen Zeug mischen kann, viel Vintagekram, alte Amps und ein Gespür für die Mucke eben, der erkennt, was man will.
Daniel: Obwohl er nicht aus der Art Musik kommt. Der kommt aus dem Rock/Indie Bereich, das ist so das, was er hauptsächlich hört und macht. Und er hat eine professionelle Arbeitsweise, aber jetzt nicht sodass er gesagt hat er macht von morgens zehn bis abends acht, wir sind da teilweise bis nachts um drei gesessen. Wir sind zum Teil heimgefahren und er schläft dann dort drei, vier Stunden und dann geht es weiter. In einem Keller ohne Fenster, also der Kerl ist ganz schön unterwegs. Aber Super, würden wir auf jeden Fall wieder machen. Stefan: Außerdem stand im Raum, dass wir etwas weg von einem typisch, glattgebügelten Metalsound um eher die Rockeinflüsse zuzulassen. Mehr Dynamik wollten wir und das hat er (Jens Siefert) ziemlich gut umgesetzt, da sind wir alle schon sehr zufrieden. Ich hatte es grade vor einer Weile mit einem Kumpel darüber, dass ich da schon ziemlich lange suchen muss, um im Sound eine schwache Stelle zu finden. Das ist mit „The Giant“ das erste Mal, dass ich sagen kann: Ja, gefällt mir nach x Jahren immer noch sehr gut.
Daniel: Obwohl es wahrscheinlich nie wirklich perfekt ist, es gibt immer Sachen, bei denen man sagt – das würde ich beim nächsten Mal ein bisschen anders machen. Das sind ja dann Erfahrungswerte. Man jammert da dann auf hohem Niveau.

Ich für meinen Teil, bin erst mit der „Divinity of Oceans“ zu AHAB gekommen, hatte zwar vorher schon einmal von euch gehört, aber mir war die „Call of the wretched Sea“ hmmm, too much Funeral. Wollt ihr euch mit dem nächsten Album wieder etwas in die Richtung zurückbewegen, oder eher noch weiter vom Funeral Doom weg?
Daniel: Wir haben uns da auf der Rückfahrt von München drüber unterhalten, dass wir das am besten so frei wie möglich angehen und nicht von vornherein sagen lauter, leiser, schneller, langsamer, sondern einfach schauen was passiert. Bis jetzt hat es immer geklappt. Ich hab nach dem zweiten Album auch schon gedacht ob das, was danach kommt, in Zukunft noch zu meinen eigenen Ansprüchen oder zum bisher Veröffentlichten passt, aber letzten Endes ist es doch so, dass jeder von uns der Musik seinen Stempel aufdrückt und so klingt es zum Schluss dann doch wieder nach AHAB.

Das Cover zum Giant Album, ist das absichtlich so comichaft geworden, oder habt ihr da ein Bild gesehen und gesagt – ja, das wäre doch was für uns?
Daniel: Nö, das war ein längerer Werdegang. Wir haben da mit dem Sebastian Jerke, der das Cover gemalt hat, eine Grundidee entwickelt. Dann haben wir Skizzen von einzelnen Elementen gemalt, die im Cover vorkommen, uns gegenseitig geschickt und daran herumgebastelt. So ist das dann Stück für Stück gewachsen. Das Inlay hat er, glaub ich, in einem Rutsch gemacht.
Stefan: Da hatten wir ihm von ein oder zwei Seiten des Inlays Skizzen geschickt und der Rest kam dann in einem Stück durch. Wo er lange dran gebastelt hatte, war die Figur vom Giant, wie der aussehen soll. Da hat er richtiggehend Charakterstudien betrieben und viele Skizzen geschickt.
Daniel: Auch so mit Größenvergleichen. Wie groß eben die Figur wirken soll mit einem Wal neben dran und diversen Maßstäben. Sebastian hat sich das schon richtig viel Gedanken gemacht und sich reingedacht.
Stefan: Das Ergebnis so mit dem Comicstil, das war mir lang so gar nicht bewusst. Das kam dann für mich erst mit dem Kolorieren, dadurch, dass wir anfangs eben auch nur die Bleistiftskizzen gesehen haben, hab ich mir da keine Gedanken drüber gemacht, ob das so comicmäßig sein könnte, was es ja wahrscheinlich auch ist.

Das ist ja auch nichts, was ich irgendwie verkehrt finde. Das Cover hebt sich nur von den anderen beiden Alben ab, so wie sich auch die Musik von den ersten beiden Alben abhebt.
Stefan: Wir haben es uns dieses Mal gegönnt, oder besser, wir konnten es uns gönnen und leisten jemanden zu buchen der das Ganze zeichnet, vorher hatten wir ja auf bekannte vorhandene Bilder zurückgreifen müssen. Beim Giant Album hatten wir dann gesagt wir lassen, da jetzt jemanden dran der das zum Buch passend nach unseren Ansprüchen verwirklicht. Wir hatten ihm da nicht so viel Ideen mitgegeben, er hat dann auch erst mal das Buch gelesen und die Musik gehört, also die Probeaufnahmen.

Wie kam es seinerzeit dazu dass du bei Midnattsol ausgestiegen bist? Hat dich die Musik nicht mehr interessiert, oder war dir da AHAB einfach wichtiger?
Daniel: Ja, AHAB war mir von Anfang an wichtiger, weil ich da Gründungsmitglied bin und bei Midnattsol nur dazugestoßen bin. Der Hecci war ja bei Midnattsol Gründungsmitglied und ich bin da so mit reingerutscht, weil die fürs Studio damals eine zweite Gitarre gesucht hatten und das waren zu siebzig Prozent Leute, mit denen ich vorher schon mal Musik gemacht hatte. Und da ich zu der Zeit in keiner Band gespielt hatte, dachte ich – jo, machst halt mal mit. Als dann AHAB aufkam, musste man eben Prioritäten setzen. Es gab dann auch Tage, an denen es zwei Auftritte an einem Tag gab und ich das total verpeilt hab mit dem Termin. Mit der einen Band in Stuttgart gespielt und dann nach Heidelberg fahren, um mit der anderen Band zu spielen, das war mir dann im Endeffekt einfach zu stressig und ich dachte lieber eine Sache und die richtig.

Mit eurer Thematik wäre es doch bestimmt interessant, ein Video zu drehen. Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie das aussehen könnte?
Daniel: Kurz, ja. Ich meine es hätte sogar schon mal ein Angebot gegeben, das Problem ist nur, dass unser aller Ansprüche relativ hoch sind. Ich sag mal, ich brauch jetzt kein Video einer Band, die bangend im Wald steht, so etwas hat man ja schon zu hundertfach. Hätten wir bestimmt schon machen können, allerdings wollte das von uns auch niemand.
Stefan: So etwas steht und fällt eben auch mit der Unterstützung vom Label, das dahintersteht. Da müssten wir auch erst mal mit Napalm (Records) quatschen, um zu sehen, was dabei rumkommt.
Daniel: Die Sache ist halt auch die, wenn du lange Lieder hast, gibt es eben auch ein teueres Video. An der Musik kürzen will auch keiner, insofern ist das eine kostspielige Sache.

Das war es auch schon, hab alle Fragen durch. Vielen Dank für das Interview.
Stefan: Auch vielen Dank!

Björn Schmiterlöw

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