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Entwine / Red Eleven @ On The Rocks

4.10.2019, Helsinki, On The Rocks, Finnland

Wenn es am schönsten ist, soll man angeblich aufhören. Und an diesem Wochenende in Helsinki konntest du ne Münze werfen, an welcher Abschiedsveranstaltung du nun teilnehmen sollst (beide übrigens ausverkauft). Zum einen muss der beliebte Nosturi-Club umsiedeln (wohin eigentlich, steht übrigens noch immer nicht fest – SCHANDE über die Bürokraten!) und lud zur Party mit u.a. Finntroll. Darüber wird ein Kollege berichten, für mich stand das letzte Konzert von Entwine an, zumindest das letzte in Helsinki *. Nach 20 Jahren im Biz wollen die Herren Aksu Hanttu (dr), Joni Miettinen (bass), die Gitarristen Tom Mikkola und Jaani Kähkönen und Sänger Mika Tauriainen diese Band nun endgültig nach Valhalla schicken…

Zunächst aber zeigten die Jungs von Red Eleven, warum sie mittlerweile zu meinen Faves gehören – teils die finnische Version von Faith No More, teils Grunge-Revival, teils einfach arschgeiler hochkarätiger Rock. Und diesmal auch noch vor entsprechender Kulisse, wo es zu diesem Zeitpunkt gerade noch genug Platz dafür gab, dass sich Sänger – hyperaktiv wie immer – zwischendurch mal zum Singen ins Publikum gesellen konnte. Klasse Show mit allen meinen Hits (u.a. Idiot Factory, You’ve Been Warned, Redneck’s Promised Land, Starry Eyes, I Follow), und nebenbei bemerkt haben die Jungs auch bald ein neues Album am Start… unbedingt anchecken: http://www.redeleven.info

Musste man diesmal tatsächlich schon vor dem Clubeingang kurz Schlange stehen, platzte der Club fast aus allen Nähten, als Entwine endlich die Bühne enterten. Daher meine Pics eher aus zwangsläufiger Entfernung…

Und ich denke, mir ging es so wie vielen Anwesenden – einerseits der Genuß von tollen Songs, ein Querschnitt der Bandgeschichte vom Uralt-Album “Gone” 2001 bis hin zu Chaotic Nation 2015… Andererseits, der letzte Gig, mit Mikas herrlicher samtweicher Stimme und all diesen tollen Metal/Goth/Rock Ohrwürmern, die so viele im Club von A bis Z kannten und lauthals mitsangen. Eine gewisse Melancholie, passend zur Musik, ist da unausweichlich.

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An Ansagen gab es nicht viel, die Band wollte so viele Hits wie nur möglich unterbringen, u.a. Chameleon Halo, Out of You, Snow White Suicide, Still Remains, New Dawn, Fatal Design, Break Me, Plastic World, Time Of Despair… Zwischendurch wurden Fans begrüßt, u.a. einer aus Argentinien, zum Geburtstag gratuliert, Angehörige gewürdigt oder einfach der Menge für die Welle der Zuneigung gedankt. Und einmal kriegte Mika nen Lachanfall mitten im Song, kann leider nicht sagen warum, da es für permanenten Sichtkontakt zur Bühne einfach zu voll war. Eigentlich logisch, dass die Meute Entwine gar nicht mehr von der Bühne lassen wollte. Nach zwei Zugaben (End Of Silence, Surrender) mussten die Jungs tatsächlich nochmal raus, aber mit Curtained Life war dann endgültig Schluss.

Dankenswerterweise hatte das Clubmanagement nichts dagegen, dass sich die anschließende Disco-Studentenparty etwas verspätete. Naja, zirka zwei Dutzend Studenten in der Aula versus hunderte Metalheads im Saal – klar lässt man da lieber die Band noch einen Song spielen … 🙂

Wie Mika anmerkte, geht uns Entwine ja nicht völlig verloren, ihre Musik auf div. Tonträgern oder digital lebt ja weiter. Und allen Neulingen in der Szene kann ich empfehlen, zumindest mal die im Text genannten Songs anzuchecken, es lohnt sich …   http://www.entwine.org/

PS: Die letzten Konzerte sind 18.10.2019, OSMO’S COSMOS BAR, Imatra
19.10.2019, Club Teatria Oulu: Brother Firetribe x Entwine x Dynazty x Temple Balls
9.11.2019 Finlandia-klubi, Lahti. The final concert

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Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....