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Kim Wilde @ Z7 Pratteln, Schweiz

30.11.2025 Konzertfabrik Z7 Pratteln, Schweiz

In den 80er Jahren war sie eine Ikone der Popszene. Sie hatte Auftritte in allen bekannten Musik-TV-Shows, tourte durch die Lande und hatte einen Hit nach dem anderen. Ein kleines Revival erlebte sie 2003 mit dem Hit „Anywhere, Anytime” im Duett mit Nena, vor allem im deutschsprachigen Raum.
Ganz weg war sie irgendwie nie: Im Hintergrund moderierte die Britin Gartensendungen im Fernsehen, schrieb weiterhin Songs und machte Musik. Kein Wunder, denn als Tochter eines bekannten Rock-’n’-Roll-Stars wurde ihr dieses Talent in die Wiege gelegt.
Die Rede ist natürlich von Kim Wilde, einer der Künstlerinnen, die ich schon lange einmal live sehen wollte, was sich bisher leider nicht ergeben hat. Umso mehr freute ich mich zu erfahren, dass sie einen Auftritt im Z7 hat.

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Ihr neuestes Album Closer erschien im Januar 2025 und neben den alten Hits bekamen wir an diesem Abend hauptsächlich Songs von diesem Album zu hören. Man merkte, dass das Publikum wegen der alten Hits gekommen war, dennoch feierte die ausverkaufte Menge im Z7 auch die neuen Songs, von denen durchaus der eine oder andere Hitpotenzial gehabt hätte. In der heutigen Masse ist es aber einfach schwierig zu bestehen, wenn man nicht so aktiv in den sozialen Medien präsent ist wie andere Popstars.
Kim freute sich auf jeden Fall sehr über die herzliche Atmosphäre, die ihr ab und zu ein Tränchen in die Augen trieb. Das Publikum erhielt dafür eine schöne Show und unglaubliche Dankbarkeit dafür, dass sie nach all diesen Jahren immer noch live performen darf.
Egal, ob „Cambodia”, „Kids in America”, „You came” oder die absolute Hitcovernummer „You keep me hangin‘ on”, die Songs wurden von jedem lauthals mitgesungen. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder Ricky und ihrer Nichte Scarlett bildet sie auf der Bühne ein echtes Familienunternehmen. Die Songs zu Closer sind in Zusammenarbeit entstanden, wobei sie vor allem die Songwriting-Qualitäten ihrer Nichte rühmte, die als Backgroundsängerin mit auf der Tour ist. Während Kim in ihrem Alter auf der Bühne eher zurückhaltend und ruhig ist, wirbelt Scarlett herum und steckt mit ihrem charmanten Lächeln jeden an. Sie ist eine sympathische Erscheinung, die selbst bereits Songs veröffentlicht hat, sich aber eher als bildende Künstlerin in London einen Namen macht. Ihre Werke präsentiert sie in Ausstellungen.

Der Konzertabend fand ganz ohne Vorband statt, sodass man sich voll und ganz auf Kim Wilde konzentrieren konnte. Keine schlechte Wahl, schließlich war es auch der letzte Abend der Tour. Die Fans kamen in den Genuss eines schönen Duetts mit Scarlett.
Die Setlist war gut gewählt, aber die Soundqualität war leider manchmal so schlecht, dass man Kim kaum hören konnte. Dennoch hat es Spaß gemacht, diesen Star mal live zu sehen, und ich würde es jederzeit wieder tun. Mit den Bee-Gees-Covern „If I Can’t Have You”, „Anyplace, Anywhere, Anytime” und „Kids in America” war der Konzertabend nach einer rund 90-minütigen Show leider auch schon wieder vorbei. Eine neue Tour für 2026 wurde bereits angekündigt. Ich kann jedem nur empfehlen, diese Ikone zumindest einmal im Leben live zu sehen.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core