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Lordi, All for Metal, Crimson Veil @ Z7 Pratteln

25.04.2024 @ Konzertfabrik Z7 Pratteln, Schweiz

Zum Abschluss meiner Konzert Frühjahrssaison heisst es; «Die Monster sind los». Lordi sind zu Gast in der Schweiz und performen auf ihrer «Unliving Pictour Show 2024» viele Songs der «The Monsterican Dream» Platte, die dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert. Mit dieser Platte und «Get Heavy» hat alles angefangen und für mich sind es nach wie vor die zwei besten Alben der Band.

Mehr gespannt als auf die Show von Lordi bin ich aber tatsächlich auf den zweiten Act heute, All for Metal.

Los geht es allerdings mit einer bisher unbekannten Band aus England, die ihre erste Tour überhaupt gleich als Support dieser beiden Acts starten. Ob die Musik von Crimson Veil zum Rest heute passt, ist zu bezweifeln, aber die drei Damen und der eine Herr schlagen sich sehr gut. Gleich von Beginn an schaffen die vier es, eine mystische Atmosphäre auf die Bühne zu zaubern. Hana am Cello bringt die dunkle Seite zur Verkörperung, zusammen mit Gitarrist Garry Mitchell, während Sängerin Mishkin und Drummerin Anna die helle Seite widerspiegeln. Ohne Licht kein Schatten, so zeigt sich für mich auch die Stimme von Mishkin Fitzgerald, mal singt sie engelsgleich, dann schreit sie wieder verrückt in Mikrophon oder gibt dunklen Growls von sich. Wie der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Man hat die volle Spielzeit etwas anzuschauen, es wird nicht langweilig. Auch wenn die Musik sehr experimentell herüberkommt, gibt der Auftritt von Crimson Veil ordentlich was her. Ein guter Auftakt für weitere Touren in Europa für diese Band.

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Jetzt heisst es Metal Party Band ahoi. Wurde diese Band eigentlich gecastet, die Metal Version von Deutschland sucht den Superstar? Könnt ich mir gut vorstellen. Oder ist es einfach die geniale Idee eines Plattenlabels, oder doch von Antonio und Tim, die sich zufällig mal irgendwo über den Weg gelaufen sind? Egal, was die All for Metal Herrschaften liefern, ist grandios. Die Kombination von Antonio Calannas hoher klarer Stimme in Verbindung mit dem kraftvollen tiefen Donnern von Donnergott Tim «Tetzel» Wagner passt wie von Götterhand geschaffen. Das Ganze verpackt in Songs, die eingängig sind und die jeder gleich mitsingen kann – diese Band ist der neuste Heavy Metal Party Kracher schlechthin. Jeder Song ein Mitsinge-Hit, von «Born in Valhalla», «Raise Your Hammer» bis zu «Gods of Metal», man ist voll dabei. Für die Jungs gibt’s mit den beiden Tänzerinnen Christina Schulz und Luisa Lohöfer noch was Nettes anzusehen, wobei ich als Mann mein Augenmerk eher auf die beiden Ladies an der Gitarre heften würde, Jasmin Pabst und Ursula Zanichelli spielen nicht nur geil, sie sehen auch noch toll aus. Florian Thoma und Leif Jensen runden die Gruppe an Bass und Drums ab. Ach, fast vergessen, für die Ladies gibt es mit den beiden Frontherren auch was Nettes zum Anschauen… Aber wir sind ja schliesslich wegen der Musik zum Mitschunkeln und Feiern hier. Irgendwie bekommt man bei All for Metal ein Gefühl der Gemeinsamkeit, Musik für jeden und keiner wird ausgeschlossen. Das ist es, was die Band wiederspiegelt und zugleich das Gefühl, das sie ihrem Publikum ebenfalls vermittelt – echt nice…. Für mich persönlich jetzt schon die beste Neuentdeckung in diesem Jahr – hallo, Z7, ich hätte All for Metal dann gerne das nächste mal als Headliner. Besten Dank.

So, ewiglange Umbauphase vorprogrammiert… und irgendwie ist es einfach nicht mehr das gleiche…. Wenn man eine Band so lange kennt und jeden Lineupwechsel mitmacht, ist es irgendwann nicht mehr dasselbe, auch wenn der Sänger hier zum Glück immer der gleiche geblieben ist. Ich trauere noch heute der Walküre Enary nach, auch Kalma, Kita, Ox und Amen bleiben in Erinnerung, und bei jeder Show ohne sie fragt man sich; ist die Magie irgendwo verloren gegangen oder nicht….. Für mich ist es bei Lordi wie bei Nightwish, die Urbesetzung der ersten Alben passte einfach am besten zusammen. Dennoch muss man fair bleiben uns sagen, dass die Show nach wie vor gut ist. Mir scheint, es wurden einige Showelemente gekürzt, nicht mehr jeder hat seinen eigenen kleinen Act und auch die Special-Effects wurden eher dezimiert. Es ist immer noch gut, aber die Band wirkt müde. Liegt vielleicht auch daran, dass Mr. Lordi himself einfach nicht ganz gesund war während der Tour und man sogar einige Shows streichen musste. Oder man hat bewusst Elemente herausgenommen, um mehr Songs spielen zu können. Ich habe nach wie vor den grössten Respekt, dass man überhaupt mehr als 30 Minuten in einem solchen Kostüm aushalten kann.

Aber Mister Lordi ist wie gewohnt zu schlüpfrigen Spässen aufgelegt und ist leicht berührt durch die immer wiederkehrenden «Lordi, Lordi» Rufe aus dem Publikum. Alte Songs wie «Kalmageddon», «It Snows in Hell» und «Blood Red Sandman» waren vor 20 Jahren in meinen Top-Ten und ich habe nichts anderes gehört, daher eine nette Erinnerung an vergangene Zeiten. Alles in Allem: Eine gute Show, ohne Zweifel.

Meine Frühjahrssaison ist vorbei, im Sommer sieht nach Pause für mich aus. Wir lesen uns im September wieder, wenn Tarja und Marko ins Z7 kommen.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core