CDReviews

Ne Obliviscaris – Exul

Label: Season of Mist    VÖ: 24.3.2023

Sind Ne Obliviscaris “kommerzieller” geworden oder hab ich mich schon an den durchgeknallten Sound bereits gewöhnt? OK, Scherz beiseite: Mir haben es die australischen Prog Metaller ja schon seit langem vom ersten Reinhören an angetan, ich finde diese Mischung aus Prog, Extreme Metal, Geige, Black Metal Growls und engelsgleichen Clean Vocals einfach genial. Schwer zu beschreiben, daher selbst mal reinhören – HIER

Die Geschichte hinter diesem Album liest sich wie ein Abenteuerroman:
Die Schlagzeugaufnahmen für Exul, den vierten Longplayer der australischen Extrem-Progressive-Metaller NE OBLIVISCARIS, begannen im März 2020: Die pandemische Demarkationslinie. Drummer Daniel Presland in Nashville, Tennessee, arbeitete mit dem amerikanischen Produzenten Mark Lewis und schaffte es buchstäblich Stunden vor der Schließung der australischen Grenzen nach Hause. Lewis, Gitarrist Benjamin Baret und Bassist Martino Garattoni hatten nicht so viel Glück und mussten auf unbestimmte Zeit in Übersee bleiben. Daher wurde aus Exul eine zweijährige Arbeit im Zeichen von Tod, gescheiterter Beziehungen, Verzweiflung und finanzieller Verluste und brachte die Band an den Rand der Auflösung. Presland, der Schlagzeuger seit 2005, trennte sich Anfang 2022 von der Band.

Die unerwartete Auszeit ermöglichte es der Band, Exul zu verfeinern und teilweise sogar neu zu schreiben. Sieben weitere Studios und drei weitere Länder später wurde Exul schließlich im Juli 2022 abgemischt und gemastert und ist nun am Markt.

Exul schließt nahtlos an frühere Alben an, macht Fans sicher glücklich und gewinnt hoffentlich viele neue dazu. Aus Sicht der Band wurde dieses Album etwas dunkler und bedrohlicher als frühere Veröffentlichungen. Mehr kann ich über dieses neue Meisterwerk der Australier auch nicht sagen. Ihr könnst sie im Mai auf der EU / UK Tour selbst live begutachten. Die Rückkehr zu Live-Aktivitäten fällt übrigens mit dem 20-jährigen Jubiläum der Band zusammen. Also hingehen und Exul gleich beim Gig kaufen!

Tracklist:
1. Equus (12:13)
2. Misericorde I – As the Flesh Falls (7:33)
3. Misericorde II – Anatomy of Quiescence (9:22)
4. Suspyre (10:09)
5. Graal (8:53)
6. Anhedonia (3:43)
Total: 51:53

Recording line-up:
Xen- Harsh Vocals
Tim Charles – Clean Vocals, Violin, Viola & Keyboards
Benjamin Baret- Lead Guitars
Matthew Klavins- Guitar
Martino Garattoni – Bass
Dan Presland- Drums

Current line-up:
Xen- Harsh Vocals
Tim Charles – Clean Vocals, Violin, Viola & Keyboard
Benjamin Baret- Lead & Acoustic Guitar
Matthew Klavins- Guitar
Martino Garattoni – Bass

Guest musicians:
Additional Violin on tracks 1, 2 & 3 performed by Emma Charles
Additional vocals on Track 1 performed by Alana K Vocal
Cello on Tracks 1 & 4 performed by Dalai Theofilopoulou

Bandwebsite

 

  • 10/10
    Bewertung / rating - 10/10
10/10

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....