Flotsam and Jetsam – Blood in the Water
AFM Records Release Date: 4. Juni 2021
Tja, das waren noch Zeiten – z.B. erinnere ich mich immer wieder gerne an einen absolut legendären Gig mit Megadeth, Testament, Sanctuary (später Nevermore) und – Flotsam and Jetsam, was den Stellenwert der Band klarstellen sollte … Die beiden erstgenannten Bands befanden sich zugegebenerweise erst auf dem Weg zum Superstar-Status, jedoch hätten locker auch diese Jungs aus Phoenix, Arizona es bis ganz nach oben schaffen können. Zahlreiche Line-Up-Wechsel – Sänger Eric „A.K“ Knutson ist das einzige verbliebene Originalmitglied – andere Umstände haben das leider verhindert, obwohl die Jungs beständig seit der Gründung 1981 gute Alben rausgehauen haben. Das Pech scheint sie noch immer zu verfolgen: Mit ihrem 13. Album The End of Chaos erlebten sie auch eher das Gegenteil noch vor der Pandemie… Viele dürften die Band gar nur indirekt kennen, als Talenteschmiede für Bassisten – der eine, Jason Newsted, ging zu Metallica, ein anderer – Troy Gregory – zu Prong. Schwerer Fehler, und jeder Thrash-Fan sollte zumindest ein Album dieser Band im Regal stehen haben. Abgesehen von diesem hier.
Die Thrashlegenden zeigen mit Album Nro 14, dass sie nichts verlernt haben – aggressive Metal-Hymnen, geprägt von Erics nach wie vor makelloser, kraftvoller, einzigartiger Stimme. Die eingängigen Refrains (Brace for Impact kann man sofort mitgrölen) sind jedoch alles andere als 08/15 oder zu simpel gestricktes Songmaterial. Auch wenn es etwas gemächlicher zugeht (Walls), bleibt es im derben Bereich und so eine Power-Ballade wie „Cry For The Dead“ gleitet nicht in Kitsch ab. Das heißt, die Band dürfte mit diesem Album voll starker Metal-Ohrwürmer und absolut modernem Sound (siehe etwa Dragon, 7 Seconds) nicht nur die alten Fans zufriedenstellen, sondern auch neue dazugewinnen. Gratuliere, hoffe es klappt nun diesmal mit dem Thrash-Superstar-Status!
PS: Flotsam and Jetsam könnt ihr im Jänner und Feber 2022 mit Accept auf ihrer EU Too Mean to Die Tour (plus Phil Campbell and the Bastard Sons) live erleben.
-
9.5/10