Harley Quinn: Birds of Prey
Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn (Ursprünglicher Titel)
FSK 16 Dauer 110 min release: Jan/Feb 2020
Zugegeben eine etwas verspätete Review, was den Kinostart betrifft (zu dem ich es diesmal nicht geschafft hab), dennoch vielleicht auch jetzt noch ein nützlicher Tipp. Eventuell haben nun viele von euch mehr Zeit und Gelegenheit, sich aktuelle Filme über Streamingdienste reinzuziehen… Und dieses DC Werk steht Marvel in nichts nach, hier wurde so gut wie alles richtig gemacht! Wer Deadpool liebt, wird sich auch bei diesem Film köstlich amüsieren!
Kurz zur Handlung: Die Trennung von Joker ist vollbracht und Dr. Harleen Frances Quinzel alias Harley Quinn (Margot Robbie) versucht sich an einer neuen Karriere als Auftragskillerin. Dabei kommen ihr Dinah Lance alias Black Canary (Jurnee Smollett-Bell), Helen Bertinelli alias Huntress (Mary Elizabeth Winstead) und Renee Montoya alias The Question (Rosie Perez) in die Quere. Die Frauen eint das gemeinsame Ziel: Die junge Cassandra Cain (Ella Jay Basco) vor den bösen Machenschaften von Roman Sionis alias Black Mask (Ewan McGregor) zu beschützen.
Harley Quinn könnte man als das weibliche Gegenstück zu Deadpool sehen, hat mit Genanntem doch auch das R-Rating der Verfilmung gemeinsam. Robbie schafft es nahezu mühelos, eine Antiheldin so liebenswert rüberzubringen, dass man sie trotz aller asozialen Aktionen und Morde sofort ins Herz schließt… Und wie bei Deadpool lockert der anarchische Humor die brutale Handlung auf: Freche Rrriot Girl Attitude (da fallen einem wieder die Tank Girl Comics ein), rasante Action, tolle Kampfszenen – also insgesamt ein kreischbuntes audiovisuelles Abenteuer und beste Unterhaltung ohne überflüssiges sentimentales Geschwurbel oder peinliche Längen! Genau das hätte ich mir eigentlich von Suicide Squad erwartet …
Ein weiteres Plus des Birds of Prey Films ist ein starkes Frauenteam nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter. Von Margot Robbie, Darstellerin der Titelheldin, stammt nicht nur die Idee zu diesem Film, sie agiert hier auch als Produzentin und konnte Regisseurin Cathy Yan und Autorin Christina Hodson mit an Bord holen. Eine gelungene Kombination, die hoffentlich kein Einzelfall bleiben wird. Die bisher guten Kritiken sprechen ja für sich, also sollten sich noch viel mehr Comics/Superhelden Fans diesen Film reinziehen!
Besonders amüsiert hab ich mich über diverse Seitenhiebe auf Macho-Superhelden-Klischees, und visuell hat man sich da wohl auch Anregungen aus der Batman 60-TV Serie geholt. Der Soundtrack mit Hardrock-Klassikern an der richtigen Stelle (u.a. Barracuda) trägt überdies zum Genuss bei. Fazit: Pflichtfilm!
PS: Was definitiv verbockt wurde – der Filmverleih hat sich nach Kinostart und schlechten Zahlen zur Umbenennung des Films entschlossen. Finde ich bei so nem sperrigen Originaltitel völlig richtig ….