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STALKER JUBILÄUM: 15 Jahre und kein bisschen leise!

Wäre ja nicht das erste Mal, dass ich ein wichtiges Datum verpenne, nen Geburtstag (sogar meinen eigenen) oder ein Jubiläum … Glücklicherweise gibt es dieses tolle Team, dem auffiel, dass das STALKER Printmagazin im Februar 2004 das Tageslicht erblickte … Und gleich hier ein Riesendankeschön an eben dieses Team, das so ein Online-Magazin überhaupt erst möglich macht. Denn wir alle sind Ehrenamtliche (was wohl auch erklärt, warum ihr auf unserer Seite sehr selten einen Totalverriß finden werdet – wir können uns Sachen raussuchen, die ohnehin auf unserer Wellenlänge liegen…)
Hier in der Folge ein kleiner Rückblick, den jeder/jede individuell gestaltete…  viel Spaß! (Klaudia)

Herzlichen Glückwunsch, lieber STALKER!

Wenn ich 15 Jahre zurückblicke, als der STALKER noch ein Printmagazin war, fallen mir so viele irre Geschichten ein. Unsere erste Magazinbestellung kam beispielsweise von Mick Box (Uriah Heep). Ich glaubte erst an einen Streich von Kollegen und legte auf.

photo: Diana Nitschke

Die Ausgabe mit Björk auf dem Titel wäre beinahe nicht zustande gekommen, weil Björk gerade mit einem echten Stalker zu kämpfen hatte und nicht gleich verstand, dass wir ein Musikmagazin sind.

Auf dem WACKEN OPEN AIR überlegten sich Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) und Alexi Laiho (Children of Bodom) eine neue Rubrik für den STALKER, bei dem wir eine Flasche Wodka oder Whiskey kredenzen und sich zwei Musiker während des Leerens gegenseitig interviewen und nicht über Musikthemen:

Anathema und Primordial – photo: Diana Nitschke
Finntroll und Ensiferum – photo Diana Nitschke

Die Gibberish-Rubrik wurde zu einer der beliebtesten … besonders unter den Musikern.

Als wir unsere Anniversary-Party in der Markthalle Hamburg feierten, wurde eine arme Praktikantin mit der nicht ernst gemeinten Aufgabe betraut, Anathema nach dem Soundcheck in einen Pub mitzunehmen, damit sie ein Fußballspiel sehen konnten und sie danach wieder nüchtern zurück zu bringen.
Mission Impossible – die Arme war völlig fertig.

Es gibt noch so viele Erinnerungen und Anekdoten zum STALKER und das waren noch die harmloseren. Ich hoffe, dass der STALKER als Webzine noch viele solcher tollen Momente vor sich hat und weitere 15 Jahre nach dem Motto „inside out of rock ’n‘ roll“ die Magazinwelt und Musikszene rockt.

Samira (Gründerin)

Timo beim Interview mit Blind Guardians Andrè Olbrich beim Wacken-Festival, höchstwahrscheinlich 2010 – Foto: Christina Päßler

Kinners, wie die Zeit vergeht!

15 Jahre Stalker, unfassbar! Das bedeutet auch für mich 15 Jahre Heavy Metal aus erster Hand. Für mich waren das 15 Jahre voller Highlights. Blind Guardian, In Flames, Saxon, Subway to Sally, Kreator und viele viele andere „große Nummern“ in unserer Szene, die ich persönlichen treffen und interviewen durfte. Ebenso unvergessen sind aber auch all die Bands, die ich ohne Stalker vielleicht nie kennen gelernt hätte. Powerwolf und Orden Ogan habe ich „entdeckt“, noch bevor sie ihren großen Durchbruch hatten. Viele andere große und kleine Bands hätte ich vielleicht nie angecheckt und dadurch vieles verpasst.15 Jahre und kein bisschen leise! Auf die nächsten 15! (Timo Päßler)

15 Jahre Stalker

und 13 davon bin ich auch schon dabei, wer hätte das gedacht? Ich bestimmt nicht. Als Leser des Print Magazins bin ich auf meine Nachfrage, warum ich denn mein Abo-Heft nicht mehr zugesendet bekomme, durch die ehemalige Chefredakteurin Samira selber in den Metal-Journalismus gerutscht. Angefangen mit dem ersten Live Bericht bei den End of Days im Z7 Pratteln über das erste Interview mit Korkus Frontmann Marc Storace habe ich in dieser Zeit vieles gesehen und erlebt, mit dem man 100 Bücher füllen könnte.

Sex, Drugs & Redaktionssitzung … v.l. die Chefred, Kathleen, Sandy und Sonja Kappes (Foto: Selbstauslöser!)

Verschwitzte Körper, besoffene kotzende Fans, tropfende Groupies. Sex, Blowjobs und Schlägereien vor allen Leuten, – ja, in 13 Jahren sieht man vieles, wenn man für ein Metal Magazin tätig ist.
Hier dabei zu sein hat mich um viele gute wie auch schlechte Erfahrungen wachsen lassen, es hat mir viele Freundschaften gebracht und meine Leidenschaft für Fotografie und Musik vereint.
Auch wenn es manchmal undankbar ist und anstrengend, möchte ich diese Zeit nicht missen.

15 Jahre Stalker-Magazin – ich hoffe, ich darf noch weitere 15 Jahre Teil eines tollen Teams und dieses Magazines sein und hoffe, die Zukunft bringt viele neue spannende Begegnungen & Stories, aber auch neue Herausforderungen.

Was ich mir wünsche – liebe LeserInnen, bitte bringt euch mehr ein: Was wollt ihr sehen und lesen? Lasst es uns wissen (über Social Media Kommentare oder via E-mail), damit STALKER weitere 15 Jahre rocken kann!

Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Chefred. Klaudia. Ohne dich gäbe es Stalker schon lange nicht mehr und es ist unglaublich was du an Arbeit und Zeit hier reinsteckst. Vielen herzlichen Dank.   (Sandy Mahrer)

Begegnungen der besonderen Art …

Eines der Highlights in 15 Jahren Stalker sind und waren natürlich die vielen Gelegenheiten, bei denen Musiker auf Journalist traf. Die Ergebnisse dieser Frage-Antwort-Spiele fielen recht unterschiedlich aus: von skurril über brüllend komisch bis nachdenklich. Hier mein Best-of der ausgefallensten und denkwürdigsten Interview-Momente.  (Kathleen Gransalke)
Coheed and Cambria
(November 2012 in Hamburg, Deutschland), Josh Eppard, Travis Stever:

Noch eine letzte Frage.
Zweiter Interviewer: Frag ihn nach dem Halloween-Kostüm.
Wie war die Frage genau?
Travis Stever: Er hat mich nach dem Halloween-Kostüm gefragt, welches wir entwerfen würden, um die Band zu repräsentieren.
Und du hast was geantwortet?
Travis: Das war echt lang.
Interviewer: Es wurde immer abgefuckter (alle lachen)
Travis: Es hatte drei Hoden und einen Elefanten-Schniedel.
(Zu Josh Eppard) Das musst du jetzt überbieten.
Nee, wir wären die Beatles. So sollten wir uns für Halloween verkleiden. Vor allem weil wir ja in Deutschland sind.
Aber die Beatles kommen doch gar nicht aus Deutschland, wie wär´s mit den Scorpions?
Ich mag die Scorpions, aber die Beatles haben hier ihre ersten Bühnenerfahrungen gesammelt, hier in Hamburg. Hier haben sie gelernt, wie man spielt. Die Bar ist gleich dort drüben. Wir sind alle große Beatles-Fans. Und obwohl sie nicht von hier sind, für sie ist Deutschland der Ort, an dem sie gelernt haben, eine Band zu sein und zu spielen. Ich hab sogar versucht, die Band dazu zu bringen, sich heute Abend als die Beatles zu verkleiden, aber sie wollten es nicht machen.

С днём рожденья – Happy Birthday von Julia Andreeva aus St. Petersburg, Russland (nebenbei auch Model) Photo: Katie Bird, Make-up Alina Sheidakova

Viikate
(Juni 2010 in Vantaa, Finnland) Kaarle Viikate:
Timo Rautiainen & Trio Niskalaukaus, eine andere Band, die normalerweise rein finnisch singt, hat sogar zwei Alben komplett auf Deutsch aufgenommen, könntest du dir das auch vorstellen?

Meine anderen Sprachen sind so schlecht, wie du sicher schon festgestellt hast (lacht)…wenn der Tag jemals kommt, an dem wir auch außerhalb Finnlands ein Album veröffentlichen, wird es eine englische Übersetzung der Texte im Booklet geben. Ich glaube nicht…für mich ist Schreiben auf Finnisch…alles, was ich sagen will…die beste Art, auf die ich es sagen kann, ist auf Finnisch.

Ghost Brigade
(November 2009 in Mannheim) Wille Naukkarinen:
Letzte Frage, glaubst du überhaupt an Geister?

Ja, das tue ich tatsächlich und das lustige dabei ist, dass ich nicht wirklich an religiösen oder solchen Kram glaube. Ich habe dann aber das Gefühl, dass ich eigentlich auch nicht an Geister glauben sollte. Ich bin ein Realist, durch und durch, aber ich glaube an Geister, wirklich, aus irgendeinem Grund.
Hast du schon einen gesehen?
Nein, habe ich nicht, aber sie faszinieren mich, es gibt Fernsehsendungen die ganze Zeit, du weißt schon, über Geister und Geisterjagd sowas, ich denke einfach, es ist so interessant, wenn es sie wirklich gibt, keine Ahnung, sie faszinieren mich und, auf irgendeine Weise, glaube ich an sie.

С днём рожденья – Happy Birthday von Julia Andreeva aus St. Petersburg, Russland (nebenbei auch Model) Photo: Katie Bird, Make-up Alina Sheidakova

Turisas
(Juli 2008 in Vantaa, Finnland) Mathias Nygård:

Ein weiterer Aspekt eurer Show ist euer eigenes Erscheinungsbild mit all den Kostümen und Make Up. Habt ihr je einen Gig ohne gespielt oder falls eure Koffer auf dem Flughafen verloren gingen, würdet ihr dann den Gig eher canceln?
(lacht) Ich glaube, wir würden wahrscheinlich absagen, wir müssten sehen, was wir noch machen könnten, aber wenn alle Koffer verloren gingen, dann wären wir in einer ziemlich schwierigen Lage. Es ist mal passiert, vor langer Zeit (lacht)…damals hatten wir noch kein Album draußen und unser früherer Keyboarder hatte sein Gepäck zu Hause vergessen oder so. Und wir sollten einen Gig in Helsinki spielen, auf dem Weg fiel ihm auf, dass er seine Sachen gar nicht dabei hatte, also hielten wir an und er machte einen verzweifelten Versuch, so was wie einen (lacht) Hawaiirock aus Bambus [Bast], aber in einer finnischen Version mit Zweigen aus dem Wald zu basteln. Einfach irgendwas genommen und daraus etwas gebastelt (lacht). Na ja, offensichtlich hat es nicht ganz hingehauen und letztendlich spielte er die Show nackt (lacht). Das war an sich schon lustig, aber ich glaube, dass wir wahrscheinlich nicht noch mal so weit gehen werden.
Sind eure Kostüme eigentlich aus echtem Fell?
Ja, zum Großteil.
Von welchem Tier?
Ich weiß nicht, wie der Name auf englisch ist; es ist „supikoira“ auf finnisch. Keine Ahnung, ob es Waschbär ist oder so was, keine Ahnung wie es heißt [es ist ein Marderhund, sieht einem Waschbär sehr ähnlich]

Dillinger Escape Plan
(Juni 2008 in Helsinki, Finnland)
Wenn man euch so zuschaut, dann fragt man sich, ob´s für euch überhaupt möglich wäre, auf einer kleinen Bühne zu spielen, ohne Bewegungsfreiheit?

Ehrlich gesagt, hab ich das mal ganz gern gemacht, am Anfang. Jetzt fühle ich mich weitaus wohler auf großen Bühnen, als auf kleinen, weil ich schon zu oft geschlagen wurde. Ich habe falsche Zähne, ich habe Narben überall auf meinem Kopf, meine Hand ist gebrochen, meine beiden Hände sind grad gebrochen. Dieser Finger ist gebrochen [zeigt seinen Finger und bewegt ihn seltsam] und mein Handgelenk ist gebrochen. Mir gefällt das nicht, ich hab´s satt, weißt du. Wenn wir spielen…Ben, der Typ auf meiner rechten Seite, er dreht total ab, ihm ist es egal, dass er ein scharfes Stück Holz in der Hand hat. Er schwingt es rum und ich habe ein Mikrophon, das hat nicht grad eine große Reichweite, weißt du. Also, als wir noch auf kleinen Bühnen gespielt haben, dann war es fast jeden Abend “Oh cool, ich blute schon wieder”. Ich erinnere mich an eine Tour, er hat mich im Gesicht getroffen und mir einen Zahn rausgeschlagen und als ich dann nach Hause gefahren bin, meinte meine Mutter “Was machst du denn? Dafür hast du das College abgebrochen? Als du Kind warst, hab ich deine Zahnspange bezahlt und jetzt lässt du dir deine Zähne rausschlagen?” Also, genieße ich es jetzt, ein bisschen mehr Platz zu haben.

Black Dahlia Murder
(Oktober 2007, via Mail) Brian Eschbach:
Woher bekommt ihr die Inspiration für eure Musik und die Lyrics?

Darüber musste ich erstmal eine Weile nachdenken, aber letztendlich kann es da wirklich nur eine Antwort geben. Satan.

Auch nach zig Jahren ist für mich das Stalker-Magazin immer noch ehrlich, informativ und voller Energie! Dafür höchsten Respekt! Liebe Glückwünsche zum besonderen 15 jährigen Jubiläum und auf weitere Jahre informativer musikalischer Berichterstattung. Gruß, Markus Seibel

Stalker wird 15, wow!


Was verbinde ich mit Stalker? Gute Zeiten, nette Leute, und noch mehr gute Zeiten!
Zwei der lustigsten Momente, an die ich mich bis in alle Ewigkeit erinnern werde, sind eine Nacht mit Leuten von Sólstafir, bei denen Klaudia und ich in einem drittklassigen Bed & Breakfast gesessen haben. Eigentlich waren es eher Leute, die die Band begleiteten. Ein Norweger namens Magnus hat den trockensten und krassesten Humor, den ich je erlebt habe. Unsere Bäuche und Backen haben uns wehgetan vor Lachen, als wir uns irgendwann morgens auf den Heimweg gemacht haben.

Und dann war da noch das Gibberish mit Bandmitgliedern von Cradle of Filth, Dark Tranquility und Kreator. Die Jungs waren auch unglaublich witzig, wir haben echt gut gelacht dabei. Auch wenn ich mit Dani Filth noch ein kleines Hühnchen zu rupfen habe, dass er seinen grossen bösen Wachhund auf mich gehetzt hat, der mich angebrüllt hat, und dann uns allesamt rausgeworfen. Nur zu deiner Info, Dani: keiner deiner Jungs hat einen Tropfen Alkohol getrunken, oder sonst irgend etwas. Aber sie hatten den besten Humor, und die lustigsten Witze.

Also, dies sind meine besten Erinnerungen, wenn ich an meine Zeit bei Stalker denke! (Melanie Kircher)

Was, fuffzehn Jahre gibt’s den Stalker schon?

Bin selbst noch nicht so lange an Bord, aber kommt hin: ich hab heute noch das erste Heft, das ich seinerzeit kaufte, das war die zweite Ausgabe überhaupt und stammt aus dem Jahr 2004. Um einen kurzen Rückblick auf diese anderthalb Jahrzehnte gebeten, entschied ich mich für eine Art musikalische Zusammenfassung und habe aus meinem Regal pro Jahr je ein Album gegriffen, das ich heute noch gerne höre, alle von unterschiedlichen Bands. Wobei aufmerksame LeserInnen bereis festgestellt haben mögen, dass mir dabei ein kleiner Datierungsfehler unterlaufen ist, aber sei’s drum. 😉

Ebenfalls mit im Bild mein erster Stalker, aufgeschlagen auf der Seite, die mich seinerzeit ganz unkeusch zum Kauf verführte (was mir in meinem Alter auch nicht mehr peinlich ist, zuzugeben!) sowie eine Katze.

Schließlich befinden wir uns heutzutage im Internet. (Tina Solda)

 

Top 3 beeindruckendste Bands während meiner aktiven Stalkerzeit

Top 3: Avatar
Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Nach dem Konzert waren sie weg. Der Sound von Gitarren, Bass und Drums war unglaublich gut aufeinander abgestimmt. Auch die Stimme von Johannes Eckerström, genauer gesagt die Kombination aus Grölen und Kreischen war sehr beeindruckend. Ich mochte einfach alles und hatte danach sehr gelöste Nackenmuskeln. Einige Jahre später, als ich gerade in Prag wohnte, erzählte mir mein Mitbewohner begeistert von einer skandinavischen Band, stellte fest, dass es eine schwedische ist und fragte vorsichtig nach, ob so von ihr in meiner Gegenwart schwärmen darf. Ja, bei Avatar ist das absolut berechtigt.

Top 2: Reckless Love
Komm einfach mit, nur Spaß haben, musst nichts schreiben. Na gut. Und dann hatte ich jede Menge Spaß. Ich kannte ja geschminkte Männer von HIM oder Turisas, aber das Make-up der Männer im Publikum irritierte mich anfangs. Sie waren professioneller geschminkt als ich. Als Reckless Love auf die Bühne kam, wusste ich gar nicht wo ich zuerst hingucken sollte. Die Jungs schienen sowohl aus den Mode und Make-up Magazinen gesprungen zu sein, die ich als Teenager gelesen hatte, als auch der Grund, warum ich aus dem Fitnessstudio mit Schulterzerrung komme. Achso, die Musik war auch in Ordnung, sehr eingängig.


Top 1: The Man-Eating Tree
Auf The Man-Eating Tree bin ich durch Zufall 2011 auf der Metal-Expo gestoßen. Ich hatte schon jede Menge andere Bands gesehen, es war laut, The Man-Eating Tree kannte ich nicht, und ich wollte einfach mal Pause machen. Aber meine Stalker-Kollegin hielt mich zurück. Sie war sehr penetrant (danke Sandy). Wenig später lag ich heulend in ihren Armen. Die Stimme vom damaligen Sänger Tuomas Tuominen hat mich so berührt, ich wusste gar nicht, dass soetwas möglich ist. Bisher hatte ich Heavy Metal eher zum Aggressionsabbau gehört. Nach der Show liefen wir schnurstracks zum CD-Stand. Seitdem läuft „Vine“ läuft auf Dauerschleife auf meiner Jogging-Playlist.

Nicht zu toppen: die Türsteher
Ich habe schon immer international und interdisziplinär gearbeitet und halte hin und wieder Fachvorträge vor einem großen Publikum. Aber jedes Mal, wenn ich am Türsteher vorbei wollte und ihm erklären sollte, dass ich auf der Presseliste stehe, ist mir mein Herz in die Hose gerutscht. (Grit Kabiersch)

STALKER 15 Jahre – das ist auch ein persönlicher Rekord…

… in meiner wahrhaft bunten Karriere… obwohl ich schon Journalismus betrieben habe, ehe ich wusste, dass es so heißt und ein Beruf sein kann. Meine eigenen kleine Zines mit Geschichten und Zeichnungen ließ ich schon in der Grundschule kursieren – wortwörtlich, als nur eine handgeschriebene Ausgabe existierte. Als ich eine Schreibmaschine geschenkt kriegte (Zwei-Finger-Tippsystem…) gab es dann schon mehrere Ausgaben dank Durchschlagpapier oder Matrizen und Spiritus-Umdrucker in der Schule… Dann kamen Schülerzeitungen und etwas internationalere Science Fiction und Fantasy Fanzines…

Mit den S/W Tuschezeichnungen  (so wie diese hier von Motörhead) hab ich eigentlich nur deswegen angefangen, weil die auf den simplen Fotokopien besser aussahen und wir keine Kohle für Foto-Lithografien hatten…. weil dann dem Herausgeber der SF-Satireserie „Marc O’Popel“ meine Vorliebe für harte Töne auffiel, lud er mich ein, bei seinem Rock / Heavy Metal Fanmagazin „Hounddog“ mitzumachen … tja, der Rest ist Geschichte, wo u.a. Interviews mit u.a. Queensryche, Annihilator und Megadeth drin vorkommen, Mitarbeit bei Rock Hard (u.a. als Cartoonistin) und später dank Medienstudium anner Uni ne eigene Rock/Metal-Radiosendung – die es übrigens heute noch gibt (FOR THOSE ABOUT TO ROCK, Radio Agora …)

… nicht das beschriebene Konzert, etwas später 2004

Dennoch verdanke ich es nur einer Kette von Zufällen, dass ich bei STALKER landete kurz nach meinem Umzug nach Helsinki. Da treff ich bei einem Gig im Tavastia mit Headliner The Black League (war laut Internetrecherche 13.2.2004) ne Kollegin aus dem Finnisch-Sprachkurs (Melanie Kircher), die hochoffiziell als Fotoreporterin für dieses neue Magazin anwesend war, was natürlich mein Interesse weckte – kann ich da eventuell auch mitmachen?

Bemerkenswert an diesem Abend war auch die Vorband – sie fiel mir so positiv auf, dass ich später die STALKER Chefred so lange nervte, bis doch ein Interview mit den Jungs in einem Heft abgedruckt wurde – eventuell das erste für diese Finnen außerhalb ihrer Heimat überhapt?

TJAAAAA, was ist bloß aus dieser Band aus Jyväskylä und diesem schmächtigen jungen Mann am Foto hier geworden??

Er lief mir beim letzten Tuska übern Weg… und alles Weitere könnt ihr genauer nachlesen im aktuellen Swallow The Sun  Konzertbericht

Eine kleine Geschichte, die hier stellvertretend für so viele ähnliche Geschichten steht … ich wüsste gar nicht, wo ich mit persönlichen Highlights oder Anekdoten anfangen sollte. Dass Elenium eine Karikatur von mir als ihr offizielles Band-Merchandise wählten… Tränen lach ich heute noch über „mit Ensiferum im Museum“ und „die 7 Sünden mit Before The Dawn“ … Womit deutlich ist, warum ich das noch immer mache – obwohl es viele viele (unbezahlte) Stunden alleine zu Hause in der Freizeit am Computer kleben bedeutet (statt draussen, im Wald, am Strand, in einer Kneipe, mit Freunden oder Familie etc usw). Durch Musikjournalismus lernt immer wieder tolle Leute kennen, die man sonst nie treffen würde. Und so viele, wo ich die Ehre habe, sie nun zu meinem engsten Freundeskreis zu zählen, hätte ich ohne STALKER niemals kennengelernt.

Und egal wie lange schon „im Business“, da gibt es immer wieder ne neue Band, die dich begeistern kann (danke an den Kollegen Marco Manzi für den Schnappschuss).

(Mein ungeplanter Gastauftritt im Keoma Video vom Tuska 2018 ab ca. 2:40)

Nungut, ich kann nur hoffen, dass ihr ein bisschen Spaß hattet an unserem Trip in die Vergangenheit …

… dann auf weitere 15 Jahre STALKER in der Zukunft!

Eure STALKER Chefred Klaudia

Contributors

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....