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Amorphis / Soilwork / JinJer / Nailed to Obscurity @ Z7

16.02.2019 @ Z7 Pratteln, Schweiz

Ein tolles Doppelpack erwartet uns heute Abend im Z7. Amorphis und Soilwork gemeinsam auf Tour und das auch noch hier an einem Samstagabend – klarerweise ausverkauftes Haus.
Mit 1550 Leuten ist das Z7 mehr Mosthaufen als kuschelig und auch im Fotograben geht es einem nicht besser bei 15-20 Fotografen, die sich aber wenigstens ganz gesittet verhalten und Rücksicht aufeinander nehmen.

Der Abend wird bereits um 18.10 gestartet durch Nailed to Obscurity aus Deutschland. Die Melodic Death Doom Metal Band rund um Frontmann Raimund Ennenga sorgt für gute Stimmung beim zu dieser Zeit angekommenen Publikum. Ein Grossteil befindet sich noch draussen vor den offenen Hallentoren, um sich mit einem Snack und Nikotin zu versorgen und den schönen sonnig-warmen Tag ausklingen zu lassen. Die Band drinnen gibt trotzdem alles und die bereits vor der Bühne eingefundene Meute macht kräftig mit. Musikalisch sind die Herren auf dem Punkt und auch die Growls könnten nicht besser sein. Wer diese Band noch nicht gehört hat, dem ist sie sehr zu empfehlen.       www.nailedtoobscurity.com

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Die Bands folgen Schlag auf Schlag ohne lange Pause geht es weiter mit Jinjer aus der Ukraine, welche schon als beste ukrainische Metal Band 2013 und 2016 ausgezeichnet wurde. Als Henne im Korb ist Fronterin Tatjana Shmailyuk auf dieser Tour die einzige Frau, auf der Bühne aber sie growlt wie ein Mann. Man muss dazu schon sagen, dass dahinter reichlich Effekt und Echo steckt, um es so klingen zu lassen und dass die kleine zierliche Person ganz ohne diese Extras vielleicht nicht so powergeladen ist wie auf der Bühne. Mich können Jinjer nicht überzeugen, mich catchen die Songs nicht und ich finde auch die Übergänge von Growl und Cleanvocals nicht so schön, aber dem Publikum scheint die kleine Powerfrau zu gefallen und so feiern sie auch Jinjer ab. www.facebook.com/pg/JinjerOfficial/

Soilwork sind eigentlich eine Band, die ich früher sehr gerne mochte, jedoch hatten mich die letzten zwei Gigs enttäuscht, die ich gesehen hatte. Irgendwie kam die Power der Songs nicht rüber. Heute allerdings ist das anders. Die schwedischen Herren sind in Topform. Und endlich sind auch die Cleanen Vocals von Björn Strid wieder so wie sie sein sollten. Die Songs des neuen Albums sowie auch die guten Oldies sind heute Abend bei dieser Co-Headliner Tour mit auf der Setliste. Diese wurde sehr gut gewählt, sodass die Stimmung während des gesamten Konzertes hoch blieb; es gab kleine Moshpits und Crowdsurfer, die der Security im Sicherheitsgraben reichlich Arbeit machten. Ein kraftvoller Auftritt der Schweden und schön zu sehen das sie wieder absolut Top sind.

Für mich das Highlight des heutigen Abends sind ganz klar Amorphis – mit ihren melodischen Songs und ihrer Bühnenpräsenz sind sie niemals eine Enttäuschung. Egal wann und wo ich sie gesehen habe, sie haben immer höchst professionell ein Superkonzert abgeliefert, egal ob vor 100 Leuten oder vor 10000. Die Songs ihrer neuen Scheibe kommen beim Publikum sehr gut an, aber natürlich dürfen altbekannte Hits wie «Black Winter Day» oder «House of Sleep» bei einem Amorphis-Konzert nicht fehlen. Ich habe die Band jetzt schon einige Jahre nicht mehr gesehen und muss sagen, dass ich nach wie vor begeistert bin vom Songwriting und der Performance dieser Herren aus Finnland. Viel zu schnell ist dieses Konzert wieder vorbei und hinterlässt ein mehr als zufriedenes Publikum hinaus in die eisige Nacht.

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Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core