Kataklysm / Hypocrisy / The Spirit @ Z7 & The Circus
Wieder mal Konzertbericht im Doppelpack, da wir diesem Tourpaket von den Schweizer Alpen bis in den grimmigen finnischen Norden auf den Fersen bleiben konnten – zwei Gigs, zwei Reporterinnen, zwei Meinungen…
9.11.2018 Live at The Circus, Helsinki, Finnland
Trotz der Konkurrenz an diesem Wochenende – z. B. Steelfest – füllte sich The Circus ziemlich schnell, sodass die Opener The Spirit in der zweiten Hälfte ihrer Show bereits nahezu volles Haus hatten. Stand die Band daher erstmal mit dem Rücken zum Publikum? Die düster-doomig angehauchte Musik war jedenfalls genau das, was die finnischen Fans anspricht, und ich wette, davon hat die Band nun einige mehr nach dieser Show…
Und die Finnen mögen auch alles von Herrn Tägtgren und seinen Bands, besonders Hypocrisy – der Club verwandelte sich in Nullkommanix in ein Moshpit-verseuchtes Tollhaus, sobald die Band die Bühne betrat und die ersten Riffs in die Meute hämmerte. Dem Publikum wurden nur wenige Verschnaufpausen gegönnt mit groovigeren Songs wie Eraser oder Fire in the Sky – ansonsten befanden sich die Schweden auf einem 1h 5min Warpath… eine tolle Show und hinsichtlich Publikumsreaktionen wohl das Highlight des Abends!
Was nicht bedeuten soll, dass es bei den Headlinern Kataklysm weniger abging – die Moshpit-Zone mussten nach wie vor all jene meiden, die ihre Drinks unverschüttet und generell Bodenkontakt halten wollten … Keine Ahnung, ob die Trinkgewohnheiten in Kanada sich dermaßen von den finnischen unterscheiden, sodass die lokalen Sitten Sänger Maurizio Iacono beeindruckten. Naja gut, da gab es schon einige, die etwas ahem ermüdet aussahen… Die gute Laune auf und vor der Bühne wurde den gesamten hochenergetischen Gig über gehalten, sodass der letzte Song At the Edge Of the World etwas überraschend kam, und was, keine Zugabe? Tja, dann sollten Kataklysm bald wieder mal in Finnland vorbeischauen, war es doch erst der zweite Gig der Band überhaupt hier…
HELSINKI GIG PHOTO GALLERY photos & report: K. Weber
28.10.2018 Live at Konzerfabrik Z7 Pratteln, Schweiz – von Sandy Mahrer
Schon vor 15 Jahren waren diese zwei Grössen des Death Metal im Z7 zu Gast, und die Zeit hat ausser ein paar grauen Haaren und ein paar Falten mehr keine Spuren hinterlassen. Das für einen Sonntag gut besuchte Z7 ist bestimmt zur Hälfte mit Leuten gefüllt, die wie ich vor 15 Jahren schon hier waren, aber glücklicherweise kommt auch immer neues Blut hinzu; damals wie heute sind diese Bands auch bei Jungen hoch im Kurs.
Den Anfang heute Abend machen The Spirit aus Deutschland, bei denen ich während denn ersten beiden Songs ernsthaft das Gefühl hatte, man müsse sie bald reanimieren, damit wieder Leben reinkommt. Während dieser Zeit passierte einfach – nichts! Wie man ein Konzert so beginnen kann ist mir schleierhaft, denn man lebt doch von der Stimmung. Die folgenden Songs waren nicht schlecht und kamen auch beim Publikum besser an, aber die Stimmung blieb ein wenig lahm.
Hypocrisy und Frontmann Peter Tägtgren sind nicht tot zu kriegen, nach wie vor produziert er erfolgreich neue Alben und steht auch noch immer auf der Bühne. Ein Workaholic durch und durch: er und seine Männer heizen dem Publikum im Z7 kräftig ein. Für mich sind sie das absolute Highlight an diesem Abend. Egal wo oder mit welcher Band, ich war noch von keinem Auftritt enttäuscht, wenn Tägtgren dabei war. Die ganze Crew legt Wert auf Stimmung und die war ausgelassen vor allem bei den alten Hits wie „Eraser“ und „Fire in the Sky“. Wieder einmal ein großartiger Auftritt von Hypocrisy.
Nach kurzer Umbauphase stürmt ein Security-Trupp den Sicherheitsgraben, so dass es mit sechs Fotografen und noch fünf Sicherheitskräften richtig kuschelig wurde in der ersten Reihe. Natürlich ist die Security gerade bei einer Band wie Kataklysm nicht weg zu denken, denn Crowdsurfing ist noch das Ungefährlichste, das hier passiert. Obwohl ich zugeben muss, dass die Circlepits und die Wall of Death vor 15 Jahren noch besser funktionierte, vielleicht sind die Fans der Band langsam aber sicher doch zu alt dafür. Die Band aus Kanada war sichtlich dankbar, dass sie auch noch nach so langer Zeit so von ihren Fans getragen werden. Für mich ist ihre Musik ein bisschen zu chaotisch bis auf wenige der älteren Songs. Aber trotzdem war es ein toller Abend mit gutem Death Metal und vielleicht wiederholt sich diese Tour ja in 15 Jahren nochmal. Das wäre interessant zu sehen.
HIER DIE INTERAKTIVE FOTOGALERIE – oder anklicken und auf Flickr ansehen!
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