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In This Moment @ Z7 Pratteln, Schweiz

27.06.2018 Z7 Konzertfabrik, Pratteln, Schweiz

Ich habe in der Vergangenheit schon viel über In this Moment und Maria Brink gehört, bin aber leider noch nie in den Genuss von einem Konzert gekommen. Das soll sich heute Abend endlich ändern und scheinbar bin ich auch nicht die einzige die, die Band heute Abend das erste Mal sieht. Auf die Nachfrage von Maria, wer denn heute In this Moment zum ersten Mal live sieht, gehen mehr als die Hälfte der Hände nach oben.

Bis zum Konzertbeginn um 21.00 Uhr sorgt DJ Metal Heart am Mischpult des Z7 für ein bisschen Stimmung. Ich muss leider sagen, dass die DJane dort völlig untergeht und kaum jemand etwas von ihr mitbekommt. Naja, die Übergänge waren mässig und die Auswahl 0815, als DJane sollte man ein bisschen mehr bieten können. Aber dafür hat sie sich hinter dem Mischpult mit Tanzeinlagen wirklich einen abgebrochen, um immerhin ein paar Nasen auf sich aufmerksam zu machen. Aber diese Einlage hätte man sich sparen können und einfach Musik laufen lassen.

Um 21.00 Uhr lüftet sich dann der Vorhang vor der Bühne und die grosse Anzahl CO2 Flaschen deuten darauf  hin, dass da einiges heute hochgehen wird. Darum heisst es auch Vorsicht im schmalen Fotograben, der heute mit vielen Fotografen gefüllt ist. Ganz ohne Starallüren dürfen heute während des ganzen Konzertes Fotos im Graben gemacht werden, das ist für eine amerikanische Band wirklich eine absolute Ausnahme, Chapeau, das macht die Band gleich äusserst sympathisch. Mir wird das ganze auf Dauer zu heiss und zu eng, darum verabschiede ich mich beim vierten Song und mache nur noch aus dem Publikum ab und an Bilder.

Musikalisch ist das ganze sehr experimentierfreudig und auch teilweise natürlich nicht ganz sauber gesungen. Aber dafür wird einem eine gute Performance geboten, man achtet nicht gross auf die Musik, um ehrlich zu sein, weil man einfach vom Rundherum abgelenkt ist. Was sehr wahrscheinlich vor allem bei den Männern der Fall gewesen sein dürfte, wenn sich die leichtbekleidete Sängerin räkelt; allerdings mit mehr Klasse als von manch einer, die mehr am Leibe trägt. Die Projektoren helfen dem Ganzen natürlich ungemein und mit Nebelmaschinen und Dampfpistole bewaffnet lässt sich auch so manch eintönige Performance aufpeppen. Mir hat es gefallen, weil es einfach mal was anders war als die typische Band und Sänger, die immer nach dem gleichen Schema auf der Bühne rumturnen – von Lordi abgesehen wird einem da meistens nicht sehr viel an Show geboten. Vor allem der Schluss mit den Luftballons ist eine gute Idee; auch wenn es ein bisschen an eine Lady Gaga Show erinnert, finde ich das mal eine gelungene Abwechslung. Auch die Grundeinstellung der Band und die Messages, die sie mit den Songs rüberbringen will – dass man einfach sein sollte, wer man sein will und nicht wie einen andere haben wollen – finde ich sehr gut. Musikalisch vielleicht nicht das Höchste der Gefühle, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Den rund 600 Besuchern scheint es auf jeden Fall zu gefallen. Eine Show, die ich mir jederzeit nochmal ansehen würde. Und eine zur Abwechslung mal sehr sympathische Band ohne große Starallüren.

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ITM1

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core