Abhorrence / Corpse Molester Cult
24.3.2018 Kuudes Linja, Helsinki, FIN
Die Svart Death Night #4 hatte mit Abhorrence und Corpse Molester Cult in der Tat finnische Legenden aufzuwarten. Wenn Musiker, die weltweit gefragt sind und große Venues bis Arenen füllen können, in nem kleinen Undergroundclub „die Sau rauslassen“, das beweist wohl eindeutig, dass Musik aus Leidenschaft und nicht Kalkül gemacht wird. Details zur Geschichte hinter beiden Bands empfehle ich in diesem BUCH nachzulesen…
Corpse Molester Cult haben sich seit 2005 dem Old School Death Metal schwedischer Ausprägung verschrieben, also ging es nach einem kurzen Intro, durch welches man gut finnische Schimpfwörter lernen kann, gleich in die Vollen. Antti Åström growlte sich die Seele aus dem Leib zu ner Mucke, die ähnlich wie Entombed zwar die Gehörgänge gehörig durchpustet, dennoch irgendwie eingängig, nahezu hypnotisch groovt. Aufgrund der Lichtverhältnisse im Club und auf der Bühne merkte ich erst in der Hälfte der Show, dass tatsächlich Tomi Joutsen die zweiten Klampfe bediente … Die Band hat erst eine EP aus 2015 draußen, ihr könnt HIER mal reinhören.
Die finnischen Death Metal Legenden Abhorrence waren ja 2013 mit einer Handvoll umjubelter Live-Shows wieder auf der Bildfläche erschienen, da Amorphis-Klampfer und Abhorrence-Gründer/Mastermind Tomi Koivusaari Zeit hatte. Warum ein Hauch der gespannten Erwartung im Club zu spüren war, lag an den guten Neuigkeiten: Die Band wird nach fast 30 Jahren Pause wieder neues Material veröffentlichen, und live konnte die Meute im Kuudes Linja schon drei der neuen Songs begutachten (The Four Billion Year Dream, The End Has Already Happened, Anthem for the Anthropocene). Im direkten Vergleich zu den Frühwerken schienen diese neuen Songs etwas doomiger und experimenteller, weniger Grind-Blastbeat-geprägt zu sein, aber warten wir mal die EP Megalohydrothalassophobic ab, die im Herbst bei Svart Records erscheinen soll. Inwieweit man die Band auch wieder live sehen kann, steht allerdings in den Sternen, denn das hängt nun nicht nur von den Amorphis-Tourplänen ab. Seit 2016 komplettiert Drummer Waltteri Väyrynen (Paradise Lost, Vallenfyre) das Line-Up… Jedoch kann man sich ja jederzeit den vielumjubelten Tuska-Gig als Live-Konserve ( Completely Vulgar) reinziehen…