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Airbourne / Kaiser Franz Josef / Desecrator

Breakin Outta Hell Tour 2017 in Frankfurt, Batschkapp, 8.11.2017

Das seit Wochen ausverkaufte Airbourne-Konzert – der letzte Deutschland-Gig der Australier – mit dem Support DESECRATOR und KAISER FRANZ JOSEF im Gepäck, wurde an diesem Abend zu einem grandiosen Tourabschluss in diesem Jahr.

Schon gegen 17.30 Uhr strömten etliche Fans zum Haupteingang und reihten sich brav in die Schlange ein. Angenehm waren Zelte mit Heizpilzen davor, ebenso der Bierstand und ein Foodtruck, welche das Warten angenehm machten.

Pünktlich um 19 gingen die Türen auf und alles lief bestens ab, egal ob Security Check, Kartenkontrolle, Garderobe oder Bierausschank in der Halle. Dazu nur ein Kritikpunkt: Das normale Bier für 4€ , bestellt man aber ein Cola/Bier, bezahlt man auch 4€, bekommt aber nur einen halben Becher voll!? Das sollte überdacht werden nicht fair! Das sollte aber auch bis zum Ende des Konzertes der einzige negative Punkt bleiben.

Nach einem lahmen Intro starten die Landsmänner des Headliners DESECRATOR mit markigen Ansagen und brachialem Sound pünktlich um 20:00 Uhr. Hat man sich im Vorfeld ein wenig gewundert, wie man eine Trash Band zu einem Hard Rock Konzert hinzubuchen kann, wird man positiv überrascht, und auch die anwesenden Fans haben gleich Lust sich aufzuwärmen. Zumal DESECRATOR musikalisch so schnell keiner was vor macht. Störgeräusche, Rhythmusbrüche, Soli, Brücken und Refrains hauen die Australier dem Publikum mit viel Spaß an der Sache um die Ohren. Die Band wird man bestimmt mal mit Bands wie Kreator, Slayer oder Destruction zusammen sehen!

Leadsänger Riley Strong und seine Band promoten auf der Tour ihr kürzlich erscheinendes Album “In The Gallows” . Mit seinen provokanteren Ansagen punktet er von Anfang an beim Publikum und die feiern die Songs, als kenne man sie schon seit Jahren. Ihre eindrucksvolle Thrash Version von “Born To Be Wild” von STEPPENWOLF lässt das Publikum komplett durchdrehen. STOP! Man ist hier gerade beim ersten Support Act des Abends! Wahnsinn. Tolle Band, tolles Publikum. Der gleichnamige Titeltrack zum neuen Album ist großartig und der Auftritt einwandfrei.

Die 2010 gegründete Band KAISER FRANZ JOSEF, noch im selben Jahr als Vorband von AC/DC, haben dann die Aufgabe, die Fans weiterhin bei Laune zu halten, was ihnen eindrucksvoll gelingt. Leadsänger Sham mit seiner starken und vollen Stimme überzeugt den ganzen Auftritt über. Ein Wirbelwind ist er nicht und hält sich auch nur auf der linken Seite der Bühne auf, dafür aber Bassist Pete, der die Bühne rauf und runter tobt, und Tom, der seinem Schlagzeug alles abverlangt und so das Publikum ordentlich auf Temperatur hält.
Musikalisch bewegt sich KAISER FRANZ JOSEF irgendwo zwischen LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE und eignet sich sehr gut als Vorband für AIRBOURNE. Genauso wie DESECRATOR.

Auch KFJ haben einen Cover auf der Setliste: “A Whole Lotta Love” von LED ZEPPELIN, klasse Coverversion. Also da hat man ein geiles Package zusammen gestellt für die Airbourne Tour.
Was auch Sänger Joel in einem Gespräch zuvor erzählte, dass man eine sehr gute Zeit bis dato mit beiden Bands und alles super abgelaufen ist. Gerade mit DESECRATOR, die sie zu ihren Freunden zählen, hatten sie eine Menge Spaß auf der Tour. Und alle sind sehr glücklich mit dem Support.
Auch wir schätzen uns glücklich, zwei hervorragende Vorbands gesehen zu haben.

Pünktlich um 21:45 läuft der Terminator Soundtrack und die Fans fiebern schon im Vorfeld dem ersten Song lautstark mit „ohhhhoooohoohooo…..hohohohooohohoooo“ Chören entgegen.
Ryan O’Keeffe, der Bruder von Joel, nimmt Platz, eine leichte Verletzung an der rechten Hand fällt auf, was ihn aber nicht daran hindert, gleich in die Vollen zu hauen, dann stehen Joel – traditionell ohne Shirt – sowie Justin Street und Neuzugang Harris Harrison auf der Bühne.

airbourne (7)

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AIRBOURNE starten fulminant mit “Ready To Rock” mit ihrem Auftritt, der auf ganzer Linie überzeugt.
Es folgen “I’m Going To Hell For This” und “Too Much, Too Young, Too Fast”, die Fans nehmen es wörtlich und beginnen mit dem Crowdsurfing, was von einem grinsenden Sänger mit Daumen nach oben bedankt wird. Die perfekt funktionierende Security ist stets parat, alles läuft ordentlich ab und man(n) wird aus dem Graben geführt.
Wenn man dann noch hört, dass die Secu freundlich sagt „bis gleich“, erfreut es einen doch um so mehr. Einfach toll.
Auch der Sound, der wie fast auf allen Konzerten von Mark S. gemischt wurde, ist bombastisch. Er bekommt hinterher als Dankeschön auch eine 1 Liter FAXE Dose geschenkt, zumal er auch noch Geburtstag hat an diesem Tag . Glückwunsch.

Zum Song „Down on You“ gibt es für Joel eine neue Klampfe: Eine richtig fette Falcon Guitar – sie erinnert an Malcolm Young´s 1959 Gretsch White Falcon – und ab geht’s. So fetzig.
Bei “Girls In Black” begibt sich Joel wie gewohnt ins Publikum, um dort mit den Fans seine Bierdusche zu machen, aus der Bierdose!!!, die er gerade mit seinem Schädel aufgemacht hat. Es folgen “Bottom Of The Well” und “Breakin’ Outta Hell’, die vom Publikum gierig aufgesogen werden.
“Live It Up” startet mit der von Ryan gedrehten Sirene und am Ende rollt eine Bar im Motörhead Design auf die Bühne, wo Joel erst mal der kompletten Band einen einschenkt. Nick, der Stagemanager, muss noch 2 Flaschen nachliefern , weil Joel auch die Fans teilhaben lassen will. So werden von der Security etliche Becher Cola/Jacky ins Publikum verteilt. Herrlich. Dann kommt Riley Strong noch auf die Bühne und singt mit Airbourne den Song zu Ende, und die restliche DESECRATOR Band steht seitlich im Fotograben und feiert komplett it. Was für ein Abend.

Mit “Runnin’ Wild” zum Abschluss geht es nochmal in die Vollen und jeder Zentimeter der Halle bebt.
Dieser Song muss einfach der Closer sein und dürfte es auch für immer bleiben. Schon alleine wegen Lemmy, der bei dem Video zum Song den Truck fährt, in dem Airbourne hinten drin spielen, die Band ihm sehr viel zu verdanken hat und man ihn so auch nie vergessen wird. Wie auch!!!

R.I.P. Lemmy…

Mit einer Länge von fast 90 Minuten war dies ein perfektes Konzert für alle Anwesenden, wo sich jeder Cent für gelohnt hat. AIRBOURNE lieferten eine tolle Show ab und werden auch nächstes Mal bestimmt vor ausverkauften Haus spielen.

Fotograf: Uwe Lerch / TheBlogOfRock.com ©

Guido Wegener

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