Epica – The Solace System
Label: Nuclear Blast Spielzeit: 30 Min VÖ: 01.09.2017
Vor gerade einem Jahr haben Erica mit „The Holographic Principle“ ein höchst anspruchsvolles und ausuferndes Werk vorgelegt. Ausufernd in musikalischer, aber vor allem auch in zeitlicher Hinsicht. Weil die Spielzeit einer CD nunmal begrenzt ist, man im Hause Erica aber noch sechs vielversprechende Tracks über hatte, entschied man sich diese als EP nachzuschieben. So kommen wir zu „The Solace System“.
Epica dürften allen Freunden des bombastischen Power Metals mit weiblichem Gesang bereits ein Begriff sein. Wer die Holländer noch nicht kennt, der stelle sich Nightwish (zu Tarja-Zeiten) mit jedoch NOCH opulenteren orchestralen Arrangements vor. Zu dem dominierenden Operngesang kommen kontrastierende Growls, etwa vergleichbar mit Leaves‘ Eyes. Aus dieser Mischung entsteht ein Brocken, der nicht leicht zu verdauen ist und deshalb mehrere Durchläuft braucht, bis er sich in die Gehörgänge fräst. Durch die meterhohen Soundberge sind auch die Refrains zunächst eher unscheinbar. Diese kristallisieren sich erst mit zunehmender Spielzeit heraus.
Epica konstatieren, dass die sechs enthaltenen Songs nicht aus qualitativen Gründen auf der EP gelandet sind, sondern ausschließlich aus Platzgründen. Dies ist auch glaubhaft, da insbesondere Songs wie ‚Fight our Demons‘, ‚Architect of Light‘ und ‚Decoded Poetry‘ sehr gut gelungen sind. ‚Immortal Melancholy‘, das fast unplugged serviert wird, ist zudem eine angenehme Pause zwischen all den Soundbergen. Fans des bombastischen Metalls dürfen hier also bedenkenlos zugreifen um die Wartezeit auf den nächsten abendfüllenden Silberling zu überbrücken.
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7.5/10