KonzerteLive

Knorkator, Zeche Bochum 12.11.2016

Ohne Anheizer, dafür aber vor pickepackevoller Halle betritt gegen 19.30 Uhr die meiste Band der Welt, Knorkator, die Bühne und heizt die Stimmung mit „Alter Mann“ auf.

Sänger Stumpen trägt wie üblich seinen Yeti-Fell-Anzug, Keyboarder Alf Ator links außen hat sich heute für ein wallendes Gewand in weiß entschieden, auch Bassist Rajko trägt einen weißen Anzug, Schlagzeuger Nick zumindest ein weißes Oberteil und nur der dunkelgelockte Gitarrist Buzz Dee mit der obligatorischen Sonnenbrille auf dem Kopf bringt in seinem schwarzen Outfit die Vorstellung vom Rockmusiker.

Das Licht ist oft violett gehalten, in der durch die vielen Menschen und Scheinwerfer heißen Luft riecht es praktisch nach Rock’n’Roll, die Stimmung ist fröhlich aufgeheizt, das Publikum begeistert, einzelne Wagemutige surfen über die Menge und mitgesungen wird sowieso: für den Refrain des letzten Songs des Abends: „Wir werden alle sterben“ benötigt die textsichere Gemeinde keine gesangliche Unterstützung von oben. Dazu passt auch das Mitsingspiel mit „Fick“ und „Fuck“ zu Alf Ators Jazzimprovisationen. Ich gratuliere mir selbst zum ersten Mal, weil ich normal nie auf die Idee käme, Jazz zu hören oder auch nur dazu zu singen.

Ein Knorkator-Konzert ist immer alles außer langweilig. So es sind die Kleinigkeiten am Rande, die abseits der Musik großes Vergnügen bereiten, so z.B. Stumpen, der mit seinen Flip-Flops in der Hand Alf Ator jagt oder die goldenen Baseballkappen, die sich Alf und Stumpen zu „Ich verachte Jugendliche“ überstreifen.

Die Songauswahl lässt keine Wünsche offen, neben den bereits erwähnten Songs kommen u.a die Klassiker „Du nich“ „Böse“ und der „Weg nach unten“, dazu die Cover, „Geh zu ihr“, „El Dorado“ und „Highway to Hell“

Auch die neueste CD „Ich bin der Boss“ wird ausgiebig live vorgestellt.: neben dem Titelstück vor allem das hitverdächtige „Zähneputzen, pullern und ab ins Bett“ und das verschwörerische „Setz Dich hin“, bei dem in der Studioversion Tatortkommissar Axel Prahl (Münster) den Gesang beisteuert.

Mit ihrer Mischung aus knallhartem Metal, abgefahrenen Coverversion und Nachdenklichem, das spitzbübische Lächeln immer auf den Lippen, begeistern die Fünf mehr als zwei Stunden, und nach fünf Zugaben geht das Publikum zufrieden nach Hause

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Knorkator 161112 (03)

Fotos: Blackabbot

Blackabbot

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