Be’lakor – Vessels
Label: Napalm Records Spielzeit: 56Min VÖ: 24.06.2016
Be’lakor aus dem sonnigen Melbourne (Australien) dürften einigen Szenekennern bereits ein Begriff sein, denn mit „Vessels“ veröffentlichen sie bereits ihr 4. Album. Stilistisch sind die 5 Jungs im melodischen Death Metal verortet, klingen aber komplett anders als die üblichen Protagonisten dieser Sparte.
Die oftmals überlangen, progressiven Kompositionen warten nicht nur mit harten Metal Riffs auf, sondern vor allem auch mit eher seichten, fast schon akustischen Parts auf der Gitarre oder dem Piano. Dadurch werden nicht nur Kontraste gebildet, die Musik bekommt auch atmosphärischen Tiefgang. In der Machart klingt das ziemlich einmalig. Man kann es vielleicht entfernt mit Enslaved oder Borknagar vergleichen.
Auch wenn ein solches Alleinstellungsmerkmal sehr positiv ist, können mich die Songs trotzdem nur selten überzeugen. Es gibt zwar viele gute Parts, aber auch nach mehreren Durchläufen muss ich feststellen, dass nichts, aber wirklich gar nichts hängengeblieben ist. In der Info der Plattenfirma spricht man zwar von „extrem eingängigen Klängen“, dieser Meinung kann ich mich aber nicht anschließen. Bislang habe ich in den komplexen Strukturen der Songs nicht mal einen einzigen Refrain rausgehört. Obwohl man sonst vieles handwerklich und kompositorisch richtig macht, schmälert dieser Umstände doch deutlich das Gesamtergebnis. Schade!
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6/10