Ensiferum, Insomnium, Omnium Gatherum
29.3.2015 Hamburg, Grünspan, GER
Es war einmal ein verregneter Sonntag, an dem die finnischen Bands Insomnium, Omnium Gatherum und Ensiferum ihren Weg zum Hamburger Grünspan fanden.
Dort schlug ich schon etwas früher auf, damit noch Zeit blieb, mich mit Ex-Turisas Akkordeonistin Netta Skog (welche für Emmi Silvennoinen einsprang, die nicht mit auf diese Tour kommen konnte) zusammenzusetzen – das Interview wird folgen.
Recht spät erst bildete sich eine Schlange vor der Halle, aber wer kann es den Fans übel nehmen – im Regen anstehen macht keinen Spaß, aber daran erkennt man die hartgesottenen Fans, denn ihnen war es egal, wie durchnässt sie dann waren, als man die Türen endlich für sie öffnete.
Den Abend voller guter Musik eröffnete dann OMNIUM GATHERUM – und auch wenn es im Publikum noch nicht so voll war, wie ich zumindest erwartet hatte, war die Stimmung doch recht gut, obwohl es Aufforderungen benötigte, um das Publikum in Bewegung zu bringen. Nach und nach zeigte sich aber durchaus, dass im Publikum entweder versteckt ein paar Fans der Band zu finden waren, oder sich eben diese sehr gut von der Musik haben mitreißen lassen – denn diese Zuschauer nahmen die Energie der Band direkt auf und zeigten dies auch deutlich. Die Band selbst rockte die Bühne, als ginge es um alles – und so etwas ist immer schön zu betrachten, auch wenn die Musik eventuell nicht jedermanns Geschmack gewesen ist.
Nicht weniger rockig ging es dann mit INSOMNIUM weiter – nur hatten sie das Glück, das die Halle nun doch sehr viel voller war und die Stimmung somit wesentlich schneller ein Maß erreichte, wo man sagen konnte, dass die Masse von der Musik mitgerissen wurde. Fliegende Haare, Fäuste in der Luft – die Band und das Publikum gingen da durchaus Hand in Hand, denn eine wirkliche Animierung der Zuschauer war nicht notwendig. Die Musik und der Auftritt als Ganzes wurden gut angenommen, und so konnte man auf beiden Seite doch recht glückliche, wenn auch verschwitzte Gesichter am Ende der Show sehen.
ENSIFERUM verwandelten dann im Anschluss das Grünspan in eine Sauna, in der man notgedrungener Weise in voller Montur stand und sich auch noch bewegte – denn ohne Mosphits, Headbanging oder Fäusten in der Luft kam man einfach nicht aus. Der Auftritt der Mannen und Tour-Akkordeonistin Netta Skog war so mitreißend, dass kein Arm und kein Bein unbewegt blieb – und das ist, was ein gutes Konzert ausmacht. Die Setliste bestand aus einer wirklich bunten und guten Mischung aus den “Klassikern” der Band, welche abgefeiert wurden, als seien es die ultimativen Hits, sowie neueren und ganz neuen Stücken, die aber nicht weniger gut angekommen waren. Songs wie “From Afar”, “Little Dreamer”, “Unsung heroes” oder aber “Victory Song” durften einfach in diesem Konzert nicht fehlen.
Ein überraschendes Highlight setzte wohl der Instrumenten-Wechsel innerhalb der Band während einer der Zugaben: Janne Parviainen nahm sich des Basses an, während man Markus Toivonen an den Drums finden konnte, Petri Lindroos nahm die Gitarre in Beschlag und Sami Hinkka traute sich an Nettas Akkordeon. Dieser Wechsel wurde ausgelöst dadurch, dass Netta Skog das Akkordeon gegen Sonnenbrille, Rocker-Mütze sowie Mikrofon tauscht – denn sie präsentierte dem Publikum ein Cover des Judas Priest Songs “Breaking the law”. Dieses Cover wurde mit Staunen angenommen und als überraschende Abwechslung gefeiert.
Alles in allem war dies ein Auftritt von Ensiferum, bei dem man den Spaß auf der Bühne so deutlich gesehen hat, dass es einfach ansteckend war – der Enthusiasmus war überall zu sehen und zu spüren, und da war es kein Wunder, dass das Publikum keine großartige Aufforderungen zum Stimmung machen brauchten.
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