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Powerwolf / Majesty / Gloryful

14. November 2014, Turbinenhalle, Oberhausen

Kurz bevor es wieder ins Studio geht, spielen Powerwolf so etwas wie eine Jahresabschlussshow – übrigens die einzige Club Show im Jahr 2014. Mit dabei haben sie wieder ihren sackstarken Support der letzten Tour: Majesty! The lights are up, now let the mass begin!

Neben der großen Turbinenhalle mit etwa 4000 Leuten Kapazität gibt es seit neuestem eine weitere Halle mit etwa 2000 Leuten Kapazität. Eine Einrichtung, die durchaus Sinn macht: zum einen ist die Halle mit einem erhöhten seitlichen Thekenbereich und einem fast rundherum gehenden Balkon nicht nur sehr schön geworden, sondern auch für kleiner als 180 m geratene Konzertgänger durchaus empfehlenswert. Außerdem hat man so eine ortsnahe Ausweichmöglichkeit, falls ein Konzert mal nicht genug Publikum für die Große Halle zieht.

Als ich die kleine Halle, die sich im Verlauf des Abends noch das „Ausverkauft“-Schild an die Tür hängen darf, betrete, ist der Opener Gloryful bereits bei seinem letzten Song angekommen. Ein Urteil über die Musik oder Performance maße ich mir deshalb nicht an, nach dem letzten Takt gehen aber alle Arme hoch und es gibt mehr als nur Höflichkeitsapplaus. Insofern schätze ich, dass die Jungs ihre Sache gut gemacht haben.

Majesty ziehen viele eigene Fans, aber auch die Powerwolf-Jünger haben sie spätestens seit der gemeinsamen Tour 2013 in ihr Herz geschlossen. So verwundert es nicht, dass die Show heute ein Triumphzug vom Anfang bis zum Ende wird. Die Jungs spielen 8 Songs, trotz nicht ganz perfektem Sound sind alles Volltreffer, von denen besonders „Thunder Rider“ und „Heavy Metal Battle Cry“ hervorstechen. Die „Hey! Hey! Hey!“-Sprechchöre bei letztgenanntem würden bei manch anderen Konzerten so manchen Headliner erblassen lassen. So können sich Majesty zu Recht nach Schweiß treibenden 45 Minuten feiern lassen.

Wenn ich an meine erste Powerwolf-Show aus dem Jahr 2008 denke, nötigt mir die Entwicklung der Band einigen Respekt ab. Weniger in spielerischer oder kompositorischer – das stimmte damals schon – sondern viel mehr in kommerzieller Hinsicht. Anno 2008 waren sie noch als Supportband für Brainstorm unterwegs, heuer verkaufen sie selber eine 2000er Halle aus – trotz Tour und zahlreicher Festivalauftritte in den letzten 12 Monaten!

Über die Show heute kann ich im Grunde die gleiche Lobeshymne wie bei meiner letzten Show vor einem Jahr in Osnabrück singen. Die Band ist bestens aufgelegt, das Publikum auch, beide geben 90 Minuten Vollgas und treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. Die Unterschiede sind eher minimal: Zum einen ist der Sound heute etwas schlechter als in Osnabrück. Zum anderen erscheint ein zahlenmäßig durchaus ansehnlicher Teil des Publikums in Powerwolf-kompatiblen Corpse Paint.

Coole Sache, insbesondere eine „Nonne“ in der ersten Reihe hat es gut getroffen und erinnert etwas an das Artwork im „Preachers of the Night“-Booklet. Was hingegen kaum geändert wurde – was ich in diesem Fall schon schade finde – ist die Setlist. Sicherlich ist diese durchaus hochkarätig besetzt, trotzdem wäre es schön gewesen, diese mal etwas zu variieren. So habe ich ein kleines Déjà-vu. Auch sollte die Band doch mal darüber nachdenken einen Basser aufzunehmen. So wären sie bei der Interpretation ihrer Songs nicht mehr auf ein Playback angewiesen und somit etwas freier.

Alles in allem wieder ein hervorragender Abend, bei dem sowohl die Support-Acts, als auch der Hauptact durchweg überzeugen konnten. Für den mittelmäßigen Sound und die Setlist-Monotonie gibt es einen kleinen Abzug in der B-Note, sodass die volle Punktzahl knapp verfehlt wird.

Setlist Powerwolf:

Sanctified with Dynamite
Coleus Sanctus
Amen and Attack
Prayer in the Dark
All we need is Blood
Sacred and Wild
Resurrection by Erection
Drum Solo
Kreuzfeuer
Werewolves in Armenia
Dead Boys don`t cry
We drink your Blood
Lupus Dei
Raise your Fist
Saturday Satan
In the Name of God

Timo Pässler

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