Profane Omen / Amoral / MyGrain
28. März 2014, Nosturi, Helsinki, Finnland
Helsinki Special: 35 YEARS OF PROFANE OMEN, AMORAL & MYGRAIN – Eine gemeinsame Geburtstagsfeier ist immer eine gute Idee, besonders, wenn es sich um finnische Bands von diesem Kaliber handelt. Tatsächlich rückten eine Menge Leute – wohl nicht nur dank eines “Schleuderpreises” von 15e – auch pünktlich an, sodass der erste Act schon eine volle Halle unterhalten konnte.
Viele Worte muss ich wohl nicht verlieren, da jeder dieser Acts bereits wohlbekannt, live stets eine sichere Bank und deswegen oft in diesem Forum gepriesen wurde…
MyGrain
zeigten sich wie immer in ausgelassener Stimmung, jedoch nicht ganz so schräg wie bei ihrer ”Planetary Breathing”-Release-/Geburtstagsfete. Nunja, abgesehen vom irren Rumhüpfen hinten beim Schlagzeug – Stichwort “was machen BandkollegInnen, wenn sie bei nem Gitarrensolo nicht wirklich was zu tun haben” … Nach Krachern wie “Rats in the Cradle”, “Of Immortal Aeons” und “Alienation” fiel mir doch auf, dass Tommy angeschlagen klang – und erfuhr hinterher von seiner schweren Grippe – also ein Wunder, dass seine Stimme überhaupt so lange durchgehalten hatte…
Amoral
Zugegebenermassen war ich nie so ein totaler Fan der Band, die Kontroverse um Sänger Ari Koivunen und dem damit verbundenen Stilwechsel (von Melodic Death zu eher Power-Prog-Metal/Hardrock) ging mir daher ohnehin am A… vorbei. Diesmal war ich von der Band – Licht, Sound, Show, Spielfreude – und dem Song “Prolong A Stay” – von Ari berührend intensiv vorgetragen – total beeindruckt. Nur – dann wurde das Mikro an den früheren Sänger Niko Kalliojärvi weitergereicht, weil sich ein ebenfalls Grippe-geschwächter Ari kaum noch auf den Beinen halten konnte… Dass der Rest des Gigs im Zeichen “alte Zeiten hochleben lassen” stand, freute die Fans der früheren Jahre, ich hätte allerdings doch lieber mehr von der neuen CD ”Fallen Leaves & Dead Sparrows” gehört …
Profane Omen
stellen für die fotografierende Kunst eine echte Herausforderung dar… Und diesmal explodierte die rohe Energie dermassen auf der Bühne, dass ich das Gefühl hatte, ich brauch ne Ladung Valium, um die nächsten 3 Wochen überhaupt an Schlaf denken zu können… meine Fresse, was für eine Band! Die Hyperaktiven um den sympatischen Front-Derwisch Jules liessen die Meute kaum mal zur Ruhe kommen, konzentrierten sich anfänglich klarerweise auf das aktuelle vierte Album ”Reset”. Aber auch alte Hits durften nicht fehlen, mittendrin wurde auch der alte Bassist Tomppa Saarenketo auf die Bühne geholt, um „Damaged Justice“ und „Gunshot/Mindset“ zu schrummen, davor war schon ein Gründungsmitglied (Drummer) im Publikum herzlich begrüsst worden. Fast ein Familientreffen also… Am Schluss gab es noch eine grosse Jam-Session mit MusikerInnen aller Bands, passenderweise “Get In The Ring” von Guns´n Roses, denn zumindest 2 Sänger mussten wirklich das letzte Restchen aus ihren angeschlagenen Kehlen rausholen… Krönender Abschluss einer geilen Geburtstagsfete!