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Paradise Lost / Lacuna Coil / Katatonia

Dass ein Freitag-Mittag und Nachmittag nicht gerade die beste Zeit ist, sich auf der Autobahn in die Niederlande aufzuhalten, wusste ich schon – dass ich aber in solch einem Chaos aus Wetter und Stau enden würde, hatte ich nicht erwartet, als ich mich auf den Weg nach Dordrecht machte. Recht kurz vor Einlass kam ich erst am Bibelot an, doch mich begrüßte nicht die erwartete Schlange aus Fans, sondern nur ein paar einsame Zuschauer.


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Einen Fotograben gab es nicht, und auch das generelle Erscheinungsbild der neuen Herberge für die Konzerthalle war kühl und hatte jeglichen Charme verloren, wenn man sie mit der vorherigen verglich.
Lange blieb es wirklich leer in der Halle – als Katatonia auf die Bühne kamen, wünschte man sich, dass das Licht dunkel blieb, sodass sie nicht in die weitgehend leere Halle blicken mussten. Der Auftritt war gut, wenn aber auch nichts besonderes – es gab einige Fans der Band im Publikum, aber die anderen Zuschauer konnten weitgehend nicht sonderlich mitgerissen werden. Die Songs wirkten recht gleichförmig, und die wirkliche Spielfreude war bei dem Großteil der Band auch nicht zu sehen, daher sprang einfach kein Funke über.


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Weiter ging es im Anschluss mit Lacuna Coil, die das Glück hatten, dass sich die Halle bis zu ihrem Auftritt schon wirklich gefüllt hatte und somit die Grundlage dafür gelegt war, dass auch Stimmung aufkommen könnte. Und diese kam auch auf, denn die Band um Sängerin Cristina Scabbia begeisterte durch eine abwechslungsreiche und rockige Setliste. Der Enthusiasmus, der auf der Bühne zu sehen war und die Power des Auftritts brachte auch das Publikum dazu, mehr mitzugehen und die Stimmung wurde von Song zu Song besser.
Setliste: I Don´t Believe In Tomorrow / Kill The Lights / Fragments of Faith / Heaven´s A Lie / The Game / Our Truth / Upside Down / Without Fear (sang in Italian) / Swamped / Intoxicated / Trip The Darkness / Spellbound


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Die Stimmung wurde besser, als dann auch endlich die Hauptband des Abends auf der Bühne stand: Paradise Lost ! Ihre Jubiläums-Tour hatte sie durch einige größere Hallen geführt, daher dürfte diese durchaus ein überraschender Rahmen für die Band gewesen sein – besonders aus dem Grund, da das niederländische Publikum an diesem Abend nicht wirklich so enthusiastisch war, wie man es eigentlich kannte. Die Setliste war eine wirklich gute Mischung aus Songs der bisherigen Alben, die Highlights waren sicherlich „So much is lost“, „Faith divides us death unites us“, „Tragic Idol“. „Say just words“ und als einer der Zugaben auch „One second“. Inwiefern das Publikum die Show genossen hat, das kann ich nicht sagen – die ersten Reihen hatten sichtbar ihren Spaß, während die hinteren Reihen einfach nur dastanden und zuschauten, was wirklich schade war, denn die Kommunikation zwischen Band und Publikum war erstaunlich gut, auch wenn Sänger Nick Holmes meistens versuchte, das Publikum zu pushen, um eine bessere Stimmung aufzubauen.
Setliste: Mortals Watch The Day / So Much Is Lost / Remembrance / Gothic / Enchantment / Faith Divides Us Death Unites Us / Tragic Idol / Never For The Damned / Isolate / Say Just Words / Rotting Misery / One Second / True Belief / Over The Madness

Fazit
Es war ein Konzert, bei dem es hinsichtlich Auftritte nicht wirklich viel zu Meckern gab – außer vielleicht öfters fehlender Kommunikation zwischen den Bands und dem Publikum. Und zuletzt erwähntes war wohl das Haupt-Manko des Abends: weitgehend zurückhaltend, es schien, als sei das Interesse an den Auftritten nicht so groß, wie man es eigentlich erwarten könnte. Schade, denn alle Bands hätten eine bessere Stimmung verdient!

Carina Ullmann

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