Anneke van Giersbergen / Trillium
29.10.2013 Hamburg GER
Das Publikum an diesem Abend für sich zu gewinnen war harte Arbeit, aber am Ende gelang es doch. Anneke van Giersbergen schaffte es, die zunächst noch reservierten Zuhörer mit ihrer Musik zu überzeugen. Zu Recht! Von rockig bis sanft und von älter bis neu war alles dabei. Anneke brachte gute Laune und eine gute Band mit, lieferte eine Performance, die sich sehen lassen konnte.
Als sich die Türen des Knust öffneten, waren vielleicht 30 Personen zugegen, die sich drinnen ziemlich verteilten. Bis zum Konzertbeginn wurden es dann allerdings mehr, so dass sich Support Trillium zwar keiner ausverkauften, aber einer ganz gut gefüllten Halle gegenüber sah.
Die Band um Amanda Somerville rockte, groovte und ließ die Haare fliegen. Die Songs hatten Kraft und gingen in die Beine. Es brauchte ein wenig, um das Publikum aus der Reserve zu locken, aber dann hörten sie nicht nur zu, sondern klatschten sogar mit. Die Band spielte sauber und mit viel Energie. Ein solides Set, bei dem es nichts zu meckern gab, auf jeden Fall ein gutes Warm up.
Nach kurzer Umbaupause ging es mit Anneke und ihrer Band weiter. Einige Fans sangen und tanzten von Anfang an mit, aber der Rest des Publikums war doch eher ruhig. Es muss allerdings gesagt werden, dass sie aufmerksam zuhörten. Auf der Bühne liess sich jedoch niemand beirren – alle spielten, was das Zeug hielt. Anneke, mal mit und mal ohne Gitarre, sang Songs vom aktuellen Album „Drive“, aber auch ältere Stücke.
Das kurze akustische Set mit „Circles“ und „Beautiful One“ bestritt sie alleine. Fast fühlte ich mich in den April zurückversetzt, als ich sie als Support von Pain of Salvation erleben durfte. Danach holte sie ihre wirklich gute Band zurück auf die Bühne. Die sympathische Sängerin machte sowohl mit als auch ohne Band eine gute Figur. Die Songauswahl war genau richtig, da sollte für alle etwas dabei gewesen sein. Bald hatte sie alle im Publikum auf ihrer Seite und am Ende des Abends wurde sogar mitgesungen.
Wie immer im Knust war das Licht eher suboptimal und die erste Reihe teilweise von Scheinwerfern geblendet, aber dafür gibt es beim Sound nichts zu meckern. Anneke van Giersbergen lieferte für gut 90 Minuten ein Programm, mit dem alle zufrieden sein konnten. Sie sang, sie rockte, sie tanzte und manchmal stand sie auch ganz still. Immer wieder animierte sie zum Mitmachen, suchte Kontakt zum Publikum. Sie ließ ihre Gitarre sprechen oder nur ihre Stimme wirken. Zum Träumen schön und zum Mitrocken gut. Ein schöner Abend.
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