Interviews

Breforth: Vier Jahrzehnte Herzblut

BREFORTH nennt sich das aktuelle Hardrock/Metal Projekt von Jürgen Breforth, bekannt als MAD MAX Gründer und Mastermind. Diese deutsche Band wurde in den frühen 1980ern gegründet, eroberte schnell die internationalen Märkte und hat noch immer eine treue Fanbasis in Deutschland, der Schweiz, in Skandinavien und in Japan. Mit BREFORTH konnte Jürgen ebenfalls bereits Erfolge feiern, beispielsweise 2023 die Siege beim „Deutscher Rock&Pop Preis“ als „beste Hardrock Band“, „bester Metalsänger“ und „bester Drummer“. Dieses Jahr feiert Jürgen überdies ein persönliches Jubiläum – stolze 40 Jahre in der Metalszene! 

Jürgen, erzähl uns bitte was über die Aufnahmen der neuen Single „Tarot Lady“, ein Song, der auch auf dem im Herbst 2025 erscheinenden Album sein wird?
„Tarot Lady“ soll den BREFORTH Fans schon einen kleinen Vorgeschmack geben auf das zweite BREFORTH Album.
Ich hatte die große Ehre, mit meiner Band Mad Max als „Special Guest“ von DEEP PURPLE und AXEL RUDI PELL spielen zu dürfen. Das hat mich sehr beeindruckt und „Tarot Lady“ ist sozusagen meine „musikalische Verbeugung“ vor diesen großartigen Bands.
Beim Recording haben wir zum ersten Mal auch Keyboards eingesetzt, die ja für den Sound von DEEP PURPLE essentiell sind.
Das BREFORTH Debutalbum („Metal in my heart“) war ja sehr Heavy Metal orientiert. Das musikalische Spektrum wollten wir bei „Tarot Lady“ etwas erweitern in Richtung Hardrock. Den für BREFORTH charakteristischen Metal Touch liefert dann unser Sänger Peter Lenzschau mit seiner Stimme.

Wer schreibt bei euch die Texte und woher holt ihr euch die Inspiration? 
Bislang haben BREFORTH Sänger Peter Lenzschau und ich alle Songs komponiert. Inspiriert wurden wir dabei oft von Geschichten, die ich in meinen „40 metal years“ im Musikbusiness erlebt habe, aber es sind auch Themen aus der Zeitgeschichte dabei. Dabei interessiert uns sehr das Mittelalter. „Tarot Lady“ ist gutes Beispiel dafür.

Wie war es beim Videodreh zu „Tarot Lady“?
Für das Video konnte ich wieder meinen Freund Wanderley Perna aus Brasilien gewinnen, der auch schon Videos für u. a. GRAVE DIGGER und MYSTIC PROPHECY gemacht hat.
Er hat den Text von „Tarot Lady“ in wunderbare mystische Bilder umgesetzt, die perfekt die Stimmung des Songs einfangen.

Wie fühlt es sich an, 40 Jahre in der Metalszene zu feiern? 
Genau genommen feiere ich 2026 mit Mad Max schon das 45 – jährige Jubiläum, denn die erste Mad Max Single bzw. EP erschien (damals noch im Eigenvertrieb) bereits im Jahr 1981.
Angefangen habe ich natürlich zu einer Zeit, in der es noch kein Internet und kein Streaming gab.
Bekannt wurden wir ausschließlich durch Live Auftritte und Artikel in Print Magazinen auf der ganzen Welt.
Ich erinnere mich noch genau, dass wir unseren ersten großen internationalen Artikel in einem Fanzine aus Kanada hatten.
Ich bin schon sehr stolz darauf, die Band durch so viele Jahrzehnte geführt zu haben. Es gab viele Höhen und Tiefen, aber ich bin immer mit Herzblut am Ball geblieben und habe auch in schwierigen Zeiten nie aufgegeben.

Was können wir vom neuen Album erwarten?
Das neue BREFORTH Album wird viele Fans überraschen. Wir wollen das sehr erfolgreiche Debütalbum nicht einfach kopieren, sondern uns besonders beim Songwriting weiter entwickeln.
Es wird aber natürlich weiter BREFORTH typische Metal Gitarrenriffs geben und hymnische Refrains. Auch autobiographische Songs sind wieder dabei mit Geschichten, die ich bei Shows auf der ganzen Welt erlebt habe.
Es soll für uns als Band und für die Fans spannend und interessant bleiben.

Wie war es damals, Mitglied in der Band Mad Max zu sein?
Um das vorweg zu sagen: Mad Max ist meine Band, und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit Mad Max und BREFORTH zwei so tolle Bands am Start habe.
Mad Max hat es mir ermöglicht, Konzerte auf der ganzen Welt geben zu dürfen mit Shows in den USA, Kolumbien, Brasilien oder ganz Europa.
Ich bin sehr dankbar, dass die Musik von Mad Max auch nach so vielen Jahrzehnten immer noch so viele Fans hat, inzwischen auch sehr viele junge Fans, die die alten Mad Max Alben für sich entdeckt haben.

Wie ist Mad Max entstanden?
Ich habe Mad Max im Jahr 1981 in meiner Heimatstadt Münster gegründet. Vorher hatte ich eine Band mit dem Namen „Way Out“ (der Name war inspiriert von der U – Bahn in London).
Ich wollte unbedingt eigene Songs schreiben und war begeistert von englischen Bands wie den frühen DEF LEPPARD, IRON MAIDEN oder SAXON. Das waren meine Vorbilder.
Dann hatte ich 1981 das große Glück, Andreas Baesler als Sänger zu finden (durch eine Anzeige an der Pinnwand eines Plattenladens), und wir nahmen im gleichen Jahr unsere erste Single bzw. EP mit 4 Songs auf.
Das war der Startschuss für Mad Max.

Irgendwelche Lieblingsbands, Jürgen?
Mein Musikgeschmack hat sich nicht groß verändert. Nach DEF LEPPARD, IRON MAIDEN und SAXON kamen dann in den 80ern einige amerikanische Bands dazu, wie DOKKEN und CINDERELLA.
Meine Lieblingsgitarristen sind nach wie vor George Lynch und Rory Gallagher.

Wie sieht der Rest dieses Jahres und die Zukunft für die Band aus? 
Aktuell sind wir natürlich voll und ganz mit den Recordings zum neuen BREFORTH Album beschäftigt, denn wir würden es sehr gerne im Herbst 2025 weltweit veröffentlichen.
Unbedingt möchten wir die Songs auch live präsentieren und hoffen auf viele Festival Shows in 2026 im In- und Ausland.

Danke für die tollen Fragen. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Danke, Jürgen, für deine Zeit!

Interview: John Wisniewski

Fotos: Band   Bandwebsite

GastmitarbeiterInnen / guest contributions

Reguläre GastmitarbeiterInnen u.a. John Wisniewski, Melanie Kircher, Tatjana Tattis Murschel, Grit Kabiersch, Marina Minkler, Maria Levin, Jasmine Frey, Nina Ratavaara, Elvira Visser