Eisheilige Nacht 2023
29.12.2023, Bremen, Deutschland
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Nur zögerlich füllte sich das Pier2, in das im besten Falle 2800 feierwütige Fans passen würden – von dieser Zahl sind wir auch den ganzen Abend über weit entfernt geblieben. Schwitzig wurde es dann aber doch im Laufe des Abends – denn wer tanzt und seine Lieblingsband feiert, der kommt da nicht drumherum.
Los ging es dann auf die Minute pünktlich mit MANNTRA aus Kroatien, die dem Publikum nur kurze 30 Minuten Feuer unter dem Hinter machen konnte. Wundervoll nahbar, und voller Energie standen sie dann auf der Bühne und die Fans empfingen sie mit offenen Armen. Ein Auftritt, der alle nach dem Anstehen im Kalten so richtig aufwärmte, da alle dankbar mitgemacht haben. Musikalisch mag es vielleicht nicht Jedermanns Geschmack gewesen sein, aber sie haben auch die Zuschauer auf den Sitzplätzen zum Aufstehen gebracht, und das heißt schon Einiges!
Nach dem Auftritt strömten die durstigen Fans dann in Richtung der Bars, um die Umbauzeit sinnvoll zu nutzen und sich einmal flüssige Kohlenhydrate zuzuführen – der Abend war schließlich noch jung und würde noch so einiges an Energie von ihnen verlangen.
Weiter ging es dann nämlich mit LETZTE INSTANZ – für mich immer noch eine der Bands, die ich seit Jugendtagen höre und verfolge, und es immer wieder schön sie auch auf der Bühne stehen zu sehen. Und zwar weil sie zwar wie man selbst älter geworden sind, aber gealtert sind wie Wein (oder guter Käse, aber das klingt weniger charmant) – immer noch voller Leidenschaft dabei, voller Energie und für doch so einige lustige Aktionen immer noch zu haben. Eine rosa Socke mit Gesicht als singende Handpuppe? Ganz normal.
Die erste Kollaboration mit einer der anderen Bands bei „Entzündet die Feuer“? Kein Problem, mal eben stand Albi von Fiddler´s Green mit auf der Bühne. Aber apropos Fiddler´s Green – wer einen wundervoll attraktiven Weihnachtsbaum sehen wollte, der musste auch einfach nur bis zur Darbietung von „All I want for Christmas is you“ warten – und schon tanze Fiddler´s Tobi wundervoll charmant kostümiert über die Bühne – und sorgte durchaus für den ein oder anderen Lacher im Publikum. Als man dann am Ende der Show angekommen war, schaute man in enttäuschte Gesicht – wieso? Die Show war doch super gewesen! Und genau das ist das Problem – sie war viel zu früh vorbei, noch einmal die gleich Menge an Songs oben drauf, und alle wären zufrieden gewesen.
In der nächsten kleinen Pause wurde wieder gepilgert – aber dieses mal nicht an die Bierstände, sondern…dreimal darf man raten, auch wenn man sicherlich nur einen Versuch brauchen würde. Was noch nicht herausgeschwitzt worden war, musste anderweitig losgeworden werden und schon war nach einem Kampf aus der Menge und wieder in sie hinein die Pause auch vorbei, wie in einem Augenschlag.
Noch flotter ging es dann mit FIDDLER`S GREEN weiter – bewaffnet mit ihrem neuen Album und auch Songs aus eben diesem, aber auch vielen älteren Stücken, verging hier die Zeit weiterhin wie im Fluge, oder aber doch eher: wie im Tanze. Wenn nicht solo vor sich hin getanzt wurde, dann hab es einen kleinen Circle Pit um Geiger Tobi herum – und Hand auf´s Herz, schnell hatte ich die Kamera in die Tasche gepackt und mich ins Getümmel gestürzt.
Irgendwie ist es schon bisschen Standard geworden, dass eine Band ein Mitglied in die Massen schickt und sagt: „gutes Gelingen, wir hoffen, niemand stolpert!“. Zum Glück ist es einmal mehr gutgegangen, und alle sind ohne Blessuren wieder an ihre Ausgangspositionen zurückgekehrt, nur um im Anschluss dann u.a. Tobi´s wundervolles und mit unendlich viel Liebe und Leidenschaft gespielte Solo zu genießen, oder oder oder….es war ein Auftritt, der so voller Spaß und Freude gespickt war, dass man gar nicht weiß, welche der vielen Highlights man hervorheben sollte! Was man allerdings sagen kann: die neuen Tracks sind nicht nur auf CD ein absoluter Hammer, sondern funktionieren auch live einfach hervorragend!
Last but not least, es wurde jetzt schon leicht erschöpft aber voller Vorfreude dann auf SUBWAY TO SALLY gewartet – und direkt fand man sich in einem (nicht so ganz angenehm riechendem) Schneegestöber wieder. Ein wundervoller und weihnachtlicher, oder aber zumindest winterlicher, Anblick. Dieser Start hatte schon etwas magisches, und dazu passend gab es dann natürlich, wie könnte es anders sein, „Schneekönigin als Einstieg. Was dann folgte war das, was man von Subway to Sally in der aktuellen Tour auch erwarten konnte, wenn man sich die Setliste anschaute. Überraschungen gab es nicht wirklich, was ich ein wenig schade fand – klar war es unterhaltsam, als die anderen Bands bei „Veitstanz“ mitsamt Instrumententausch auf die Bühne stürmten, aber das besondere Etwas blieb hier aus.
Gerade für Fans, die die Band schon mehrfach gesehen haben während der diesjährigen Tour, hätte ich mir hier und da dann doch einen Moment der Überraschung gewünscht. Das soll aber nicht heißen, dass die Show nicht gut gewesen wäre – sie hat Spaß gemacht, und zwar nicht nur dem Publikum, sondern auch sichtbar der Band. Es war ein gelungener und runder Abschluss des Abends, bevor die Fans dann in die Dunkelheit und Kälte dieser Dezembernacht entlassen wurden.