KonzerteLive

Leprous, The Monuments, Kalandra in Helsinki

13.3.2023, Vanha Ylioppilastalo, Helsinki, Finnland

Kalandra
Auf der Bandcamp-Seite der Band steht: „Kalandra besteht aus vier norwegisch-schwedischen MusikerInnen und hatWurzeln im melancholischen nordischen Folk und düsteren Gitarren, die ätherische Melodien in raue und unheimliche musikalische Landschaften weben.“ Die Band ist zwar kein reiner „Folk“, steht aber bekannten nordischen Folk-Acts nahe. Es spricht für sich, dass Kalandra als Warm-Up für Wardruna auf der 2022 Tournee war und die Leadsängerin Katrine auch die zweite Sängerin bei Wardruna-Shows. Vor ein paar Jahren veröffentlichte die Band ihr Debüt „The Line“ und ist für deren Promo unterwegs. Zurzeit ist die Band mit Tourneen und dem Schreiben neuer Musik beschäftigt – eine noch junge Gruppe, die aber bereits von erfolgreicheren Kollegen – wie Amalie Bruun (Myrkur) und Maria Franz (Heilung)- wahrgenommen wird, die zufällig bei ihrem Gig in Kopenhagen vorbeischauten.

Während das neue Material in Arbeit ist (worüber sich die Band völlig bedeckt hält), steht das erste Album im Mittelpunkt der Show. Die Beleuchtung des Sets war definitiv seltsam (jede Menge sehr heller Konturenlichter), jedoch ein fesselndes halbstündiges Set und tolle Musik. Angefangen mit dem Meisterwerk „Borders“, einem echten audiophilen Stück, bei dem ein Vocoder und eine mit einem Geigenbogen gespielte Gitarre zum Einsatz kommen.

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The Monuments
Die britische Band The Monuments positioniert sich im Progressive Metal, doch ihr Auftritt ist weit entfernt von der „progressiven“ Melancholie, die man von Opeth oder Anathema kennt. Stattdessen fühlt man sich wie bei einem Grindcore- oder Metalcore-Gig – inklusive eines Sängers, der auf der Bühne herumturnt. Es ist ziemlich interessant, was genau zu diesem Lineup geführt hat – vielleicht die Tatsache, dass der Headliner Leprous irgendwo zwischen den Extremen liegt, die Kalandra und Monuments repräsentieren. Die Band war sehr visuell ansprechend und genauso fesselnd wie Kalandra.

Leprous
Norwegian Leprous provided a nearly two hour gig and these hours went quite impressively. The band’s sound is often described as „soundscapes“. It is one of the times when you wonder „how’s the band doing that“? Leprous has quite an unusual setup with a cello player and a vocalist Einar Solberg, who also does keyboards. Being a „progressive metal“ band, stylistically Leprous kinda falls between Kalanra and The Monuments. Their records are not really that heavy, yet the large-ceiling-thin-walls Vanha Ylioppilastalo was bursting with an extremely loud rendition of their music. Even from the furthest point of the hall, from the top on the balcony, the music felt tight and energetic.
Die Norweger Leprous hatten einen fast zweistündigen Auftritt, und ziemlich beeindruckende Stunden waren. Der Sound der Band wird oft als „Soundlandschafen“ beschrieben. Es ist einer der Momente, in denen man sich fragt, wie die Band das macht. Leprous hat eine recht ungewöhnliche Besetzung mit einem Cellisten und dem Sänger Einar Solberg, der auch die Keyboards bedient. Als „Progressive Metal“-Band liegt Leprous – wie bereits erwähnt – stilistisch gesehen zwischen Kalandra und The Monuments. Ihre Platten sind nicht wirklich heavy, aber das Vanha Ylioppilastalo mit seinen hohen Decken und dünnen Wänden fühlte sich zum Bersten an durch die extrem laute Musik. Sogar vom äußersten Punkt des Saales aus, von ganz oben am Balkons, wirkte die Musik dicht und energiegeladen.

Insgesamt gesehen, war der Abend ein sehr starkes musikalisches Erlebnis.

Askar Ibragimov

Fotos, Konzert- und Festivalberichte - - - http://www.askaribragimov.com/