Killswitch Engage, Revocation, Tenside @ The Circus
28.10.2019, The Circus Helsinki, Finnland – FOTOGALERIE HIER
Normalerweise gelten Montage als die mit Abstand ungünstigsten Termine für Konzerte, auch wenn der Beginn etwas früher als sonst angesetzt ist. Bei drei Bands muss man doch damit rechnen, kaum vor Mitternacht in die Heia zu kommen… und es kommt nicht von ungefähr, dass viele Venues oder Lokale an einem Montagabend ihre Tore generell geschlossen halten.
Wenn ein Gig an einem Montag in Helsinki also völlig ausverkauft ist, spricht das für die Qualität des US-Headliners Killswitch Engage, und ich kann nur empfehlen, die letzten Gigs ihrer Europatour (u.a. in Deutschland und der Schweiz) nicht zu verpassen! (Daten HIER)
Zunächst war es jedoch an den Deutschen Tenside, den bereits ziemlich vollen Saal zu unterhalten – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Geile Mischung aus Melodie und Härte und mit dem Schwerpunkt Metalcore auch gut zum Headliner passend. Und man merkte auch sofort, dass die Jungs viel Live-Erfahrung haben, super professionelle Show. Kann nur empfehlen, bei Tenside mal reinzuhören! Für mich ein toller Einstieg in den Abend, den bedauerlicherweise viele der Killswitch Engage-Fans mitkriegten, da sie erst zum Hauptact eintrudelten.
Das bedeutete, man konnte sich auch bei Revocation aus den USA, die mit ihren hochtechnischen Death Metal den Saal zum Beben brachten, noch ziemlich frei bewegen. Und heute gab es neben den üblichen Herausforderungen eines ausverkauften Venues diesmal zusätzlich eine wortwörtliche Hürde – die Absperrung zum Fotograben. Die war an den Wänden festgetackert, also mussten alle, die zum Knipsen reinwollten, da drüberklettern…
In der kurzen Umbaupause lud sich der rappelvolle Saal spürbar mit Erwartungsfreude auf, die sich explosiv in Jubel entlud, als das humorvolle Intro (total verkorkste „Final Countdown“ Keyboardriffs) die Ankunft der Killswitch Engage Bandmitglieder auf der Bühne begleitete.
Tja, und dann brach die Hölle los – hyperaktive Musiker hier, enthusiastische Fans dort und wir Knipser zwischendrin – kann nur sagen, ich bin froh, tatsächlich irgendwie ein paar brauchbare Fotos zustande gekriegt zu haben… Ein paarmal stieg mir der Sänger fast auf die Pfoten, da er sich gerne mal zwischendurch zu den Fans gesellte… Und nach dem Knipsen – wie schon beim ebenfalls ausverkauften Insomnium-Gig – war man erstmal in der Ecke an der Umzäunung gefangen und musste ein Songende abwarten, um sich weiter bewegen zu können… Ganz hinten konnte ich den Gig erst richtig genießen, eine tolle Setlist mit Songs vom aktuellen „Atonement“-Album, der Schwerpunkt jedoch auf alten Hits, vom Publikum lauthals und leidenschaftlich mitgesungen wurden. Zwischendurch dankte Sänger Jesse Leach auch immer wieder den Fans, „ohne euch wären wir nichts“, und auch dem früheren Frontmann Howard Jones, der auch als Gast bei einem Song auf „Atonement“ vertreten ist. Kurz, die Band hielt nicht nur die Die-Hard-Fangemeinde, sondern auch mich dermaßen in Bann – am Schluss noch dazu mit „Holy Diver“ – dass ich die Gelegenheit verpasste, schnell an meinen Mantel und in Ausgangnähe zu kommen. Die Konsequenz – ich musste ne satte Stunde warten, bis sich die Menschenmassen verzogen hatten … aber egal welche Hürden und Unbequemlichkeiten, so einen geilen Montag kann man ruhig öfter haben!
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