Sonata Arctica – Talviyö
Label: Nuclear Blast Spielzeit: 57 Min VÖ: 06.09.2019
Sonata Arctica stehen für pfeilschnelle Songs, hohen Gesang und hohe Eingängigkeit. Typisch finnischer Power Metal. Das war vielleicht mal. In den letzten Jahren hat sich der Sound der Band um Tony Kakko deutlich gewandelt. Weniger Metal, mehr Rock. Weniger Geschwindigkeit, mehr Midtempo. Weniger Riffs, mehr harm- (und zahn-)lose Gitarren. Weniger Eingängigkeit, mehr Komplexität.
Auch wenn Veränderung in der Heavy Metal Szene oftmals kritisch gesehen werden, denke ich, dass jede Band das Recht hat, ihren Sound weiterzuentwickeln und Neues für sich entdecken. Das gilt natürlich auch für Sonata Arctica, auch wenn sie damit den ein oder anderen Fan früher Werke vor den Kopf stoßen.
Und trotzdem muss ich sagen, dass ich mit „Talviyö“ meine Probleme habe. Dies liegt aber weniger an den eingangs genannten Veränderungen im Sound und in den Songs der Band. Viel mehr liegt es daran, dass mich unterm Strich nur vier Songs überzeugen (‚Whirlwind‘, ‚Cold‘, ‚Storm The Armada‘ und ‚Who Failed The Most‘). Vieles andere wirkt entweder zu belanglos (z.B. ‚A Little Less Understanding‘), zu zerfahren (‚The Raven Still Flies With You‘) oder einfach unfassbar schnulzig (‚The Garden‘). Für eine Band vom Format von Sonata Arctica bleibt unterm Strich zu wenig Qualität übrig. Als Freund härter Klänge stößt mir zudem auf, dass die Bedeutung der E-Gitarre in den Songs subjektiv immer mehr abnimmt und im Gegenzug Keyboards, Piano und cleane Gitarre immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dies ist aber letztlich Geschmackssache. Nur halt nicht mein Geschmack.
-
6/10